Kurzer Aufstieg in die Historie
Mit einem Mops unterwegs zu sein, ist auch bei Streifzügen etwas Besonders. Was Sie mit einem quirligen Mops besichtigen können, schaffen Sie auch mit jedem anderen Hund. Machen wir also den Test. Wir nutzten den Urlaub, um drei ausgewählte Hohberger Sehenswürdigkeiten zu besuchen und zu schauen, wie mopstauglich sie sind. Und was sie bieten. Den Auftakt machen wir mit der Burgruine Diersburg. Wer sie besucht, sollte sich darüber im Klaren sein: Die Ruine hat eine stolze Geschichte (siehe Hintergrund). Sie ist liebevoll und aufwendig restauriert worden. Aber sie bleibt eine Ruine.
Der Anstieg
Der Aufstieg ist anspruchsvoll und geht an Gebüsch vorbei, die Treppen geben sicheren Tritt, nahezu überall gibt es die Gelegenheit, Halt zu finden. Für Kinder sicher ein kleines Abenteuer, Mops Henry sieht das genauso und will ganz schnell nach oben; was auf den Treppen ein wenig schwierig ist. Der Mops erkundet jeden Winkel, schnüffelt hier, markiert dort und traut sich auch mal in eine Fensterluke und schaut nach unten. Ganz schön mutig. Nur über die Mauer kann er nicht schauen, dazu ist er nun doch zu kurz. Da kann er sich noch so strecken.
In der Teil der Ruine, die wahrscheinlich den prächtigsten Blick ins Rheintal gewährte kommen wir nicht – hier ist der Zugang abgesperrt. Es wäre auch ein wenig gewagt hier oben, auf der schmalen Mauer über den Baumwipfeln.
Es hat sich trotzdem gelohnt. Wer ein wenig Bezug zu alten Mauern hat und sie nutzt, um ein paar Träume zu entfalten, der ist hier richtig.
■ Ist die Burgruine Diersburg mopstauglich? Durchaus, Henry hatte seinen Spaß.
Aus der Geschichte der Burgruine Diersburg
Die Burgruine Diersburg ist aufwendig restauriert, das Gemäuer ergänzt und gereinigt, gefährliche Stellen entschärft. Und sie war Denkmal der Monate August und September 2020. Stefani Roeder von Diersburg erzählt die Geschichte der Burg. Sie wurde bereits im 11./12. Jahrhundert errichtet. Die Steine stammen aus der Lahrer Gegend, der Bau der Burg in luftigen Höhen war eine rechte Schinderei. Im 13. Jahrhundert wurde die Burg Tiersperg erweitert und als adliger Wohnsitz mehrerer Familien genutzt. Sie war mehrere Stockwerke hoch und stark gesichert – alleine mit drei Toren. Und sie diente als Vorburg für die Geroldsecker, um sie gegen die Rheinebene abzusichern. Ihre Lage war schwierig, sie war von hohen Bergen umgeben, man wusste nie, woher ein Feind kam. Die Roeders hatten Fischerei- und Jagdrecht und Gerichtsbarkeit unter sich. Dann kam der 30-jährige Krieg mit seinen Schrecken. Am Ende war die Burg zerstört, von den 150 Diersburgern waren zwölf noch am Leben. In ganz Deutschland starben von 15 Millionen bis zu neun Millionen Menschen. 1668 wurde die Burg noch einmal von Franzosen erheblich zerstört. Im ständigen Besitz der Familie Roeder von Diersburg ist die Burg seit 1455.