Verwechslungskömödie in Berghaupten

Lachsalven und Szenenapplaus fin der Schlosswaldhalle

Erich Fakler
Lesezeit 4 Minuten
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17. Januar 2018

Ein turbulentes Haus (von links): Lars Schläfer (Henrik Spitzmüller), Ramona (Nadine Seger), Emma Schläfer (Steffi Fux), Reporterin Sabine Klick (Rosalinde Männle), Charles de la Pissoir (Björn Siebert), Kathi Zehnle (Klara von Geldig), Rolf Taube (René Rummel) und Erwin Schläfer alias Adele (Bernd Zehnle). Der Rad- und Motorsportverein Berghaupten führe den Schwank »Veilchenduft im Omnibus« auf. ©Erich Fakler

Der Rad- und Motorsportverein Berghaupten hat sein Publikum mit dem Schwank »Veilchenduft im Omnibus« begeistert. Schon nach wenigen Szenen nahm die Verwechslungskomödie Fahrt auf. 

Turbulenzen in der Schlosswaldhalle: »Veilchenduft im Omnibus« hieß der irreführende Titel des RMSV-Theaterstückes am Samstagabend in Berghaupten. Dafür waren Lachsalven und reihenweiser Szenenapplaus echte Kundgebungen der Zuschauerfreude.

Nicole Zehnle nötigte mit dem Schwank von Erich Koch zumindest dreien ihrer neun Akteure eine Wandlungsfähigkeit ab, die in Outfit und Darstellung stets von Neuem erstaunte.

Eigentlich hätte das Stück treffender heißen sollen: »Vor Kuren wird gewarnt!«

Das Ehepaar Erwin (Bernd Zehnle) und Emma Schläfer (Steffi Fux) hat nämlich abseits von den häuslichen Gefilden jeweils einen Kurschatten kennengelernt.

Das Verwechsel- und Verwirrspiel nimmt Fahrt auf, als Erwin wegen einer alkoholbedingten Entgleisung aus der Kur geworfen wird, zu früh zu Hause auftaucht und sich deswegen zur Adele Kehraus verwandelt.

Die rabiate Schwiegermutter seines verwitweten Freundes Rolf Taube (René Rummel) verweigert allerdings die vorübergehende Aufnahme als alte Freundin.

So muss Erwin zähneknirschend in Pumps und Kostüm miterleben, wie Charles de la Pissoir (Björn Siebert), die Kurbegleitung seiner Frau, überraschend ins Haus schneit und als französischer Charmeur seine Frau geradezu in Komplimenten baden lässt.

Falscher Charmeur

Niemand weiß, dass der durchgehend mit französischem Akzent parlierende Charles ein lang gesuchter deutscher Heiratsschwindler ist.

Erwin kann seine weibliche Identität aber auch nicht einfach wieder abstreifen. Mit der sich ganz vornehm gebenden Klara von Geldig (Kathi Zehnle) hat sich auch seine Kurbekanntschaft eingestellt.

Dabei hatte er sich doch intelligenterweise als der verstorbene Rolf Taube ausgegeben. Die sich abzeichnenden Verwicklungen sind kaum mehr auszuhalten und werden vom ständig auf Freiersfüßen wandelnden Opa Otto (Peter Weiß) nach Kräften angeheizt.

Dessen Viagrapillen hatte Emma längst gegen Brausepillen ausgetauscht. Das erweist sich, als die Lokalreporterin Sabine Klick, herrlich überdreht gespielt von Rosalinde Männle, seinem Maiglöckchenduftwasser erliegt. Das hatte der Alte allerdings nur aus Versehen aufgetragen.

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Üblicherweise schüttet er sich mit Veilchenduft zu und meditiert mit dem Rezitieren von »OM – NI – BUS«. Mit dem Veilchenduft will er die Gräber gießenden Witwen auf dem Friedhof betören.

Da er seine Angeln aber nach allen Seiten auswirft, ist plötzlich auch noch Internetbekanntschaft Ramona (Nadine Seger) im Haus. Verzwickter geht es nicht mehr.

Die im Alternativoutfit erscheinende Ramona trifft aber nicht auf den Opa, sondern auf Enkel Lars Schläfer (Henrik Spitzmüller). Das passt auf Anhieb.

Was noch nicht passt, ist das Bild für den Preis als »Hausfrau des Jahres«. Aus Langeweile hatte Emma an diesem Wettbewerb teilgenommen und eine haarsträubende Familiengeschichte erfunden.

Reporterin Sabine Klick kann die Prämie von 25 000 Euro aber erst ausbezahlen, wenn alle genannten Familiengestalten auf dem Bild sind.

Emma ist total überfordert und nimmt erst mal eine Ohnmachtsauszeit. Erwin gibt sich dem im Liebesspielröckchen wandelnden Sohn Lars als sein Vater zu erkennen, Freund Tobias muss den Ersatzopa spielen und schon gehört der Prämienscheck der tollen Emma.

Das ist noch nicht das Ende. Heiratschwindler Charles luchst der liebeshungrigen Emma den Scheck ab, wird aber auf der Flucht von Erwin und seinem Polizistenfreund Rolf geschnappt.

Dafür gibt es zusätzlich 50 000 Euro Kopfgeld. Und die Paarbildung ist auch abgeschlossen.

Mittel für Eheschwung

Emma hat für ihren abtrünnigen Erwin gewisse Mittel für neuen Eheschwung. Opa ist sich mit Rolfs Schwiegermutter einig. Gegenseitiges Geld ist die Brücke zwischen Klara und Rolf. Nur Reporterin Sabine bleibt  allein, aber sie hat ja ihr Prämienbild.

Manuela und Rebecca Junker sorgten für lädierte und verführerische Anblicke, Isabelle Gerhard als Souffleuse für den Textfluss.

Licht und Ton verantwortete Dieter Schappacher. Die Wartezeit zwischen Saal- und Vorhangöffnung in der Schlosswaldhalle gestaltete »Ä Muggeseggeli Blech« mit schwungvollen Melodien. 

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