Landwirtschaftliche Flächen bitte schonen
Weil die Klagen immer lauter wurden, in Altenheim würde zu viel landwirtschaftliche Fläche verbraucht, lud der Ortschaftsrat Altenheim Bauern zur Diskussion ein.
Es war eine hochinteressantee Diskussion, die sich am Mittwoch im Altenheimer Ortschaftsrat entspann. Ortsvorsteher Jochen Strosack hatte Landwirte eingeladen, um mit dem Rat den Flächenverbrauch der vergangenen Jahre zu diskutieren. Und die kamen, auf den Zuhörerplätzen saßen rund 30 Personen. Die Standpunkte klafften am Anfang und Ende allerdings weit auseinander.
Die Landwirte argumentierten, keine Gemeinde verbrauche so viel landwirtschaftliche Fläche wie Altenheim: Was hier in fünf Jahren verschwinde, verbrauchten andere in 20 Jahren nicht. Beispiele waren der Kiesabbau, Basic, die Erweiterung der Erdaushubdeponie – und der Parkplatz Fohlengarten (mit einem privaten Betreiber). Der Rat solle vorsichtig Bauland ausweisen – und die Grundstücke ebenso vorsichtig verkaufen. Die Landwirte appellierten an den Ortschaftsrat, den Bauern mehr zu helfen. In Altenheim gebe es etwa 30 Betreibe im Neben- und Haupterwerb, alle hätten Nachfolger – aber wenn die Flächen wegfielen, stünden Betriebe vor dem Aus. Boden sei nicht vermehrbar.
Ein Vorschlag aus den Reihen der Landwirte: Die Räte sollten sich vor ihren Entscheidungen das betreffende Gelände anschauen und Alternativen diskutieren.
Jochen Strosack blieb in der Form freundlich und bedankte sich für die Beiträge – in der Sache aber gab er keinen Millimeter preis. Der (lukrative) Kiesabbau sei ein Generationenthema, drei Jahre lang habe man »sehr ernsthaft« um die Lösung gerungen, die Weichenstellung für Basic sei in den 90er-Jahren erfolgt und Alternativen zum Parkplatz Fohlengarten hätten – schon wegen der Rettungswege – nicht funktioniert. Und eine Erdaushubdeponie werde auch nicht alle fünf Jahre erweitert. Einer gemeinsamen Besichtigung der Bauprojekte erteilte Strosack eine Absage – das sei nicht zu verwirklichen.
Bernd Reinholdt erwiderte etwas verschnupft, viele seiner Kolleginnen und Kollegen im Rat kennten Altenheim gut genug, um zu wissen, worüber sie verhandeln. Und etliche machten sich auch privat noch mal ein Bild von den Örtlichkeiten. Sein Vorschlag aber, die Bauern von ganz Neuried sollten sich zusammensetzen, um zu überlegen, wer was an Land abgeben kann, sorgte für Heiterkeit.
Bernd Uebel schließlich lud alle ein, in die Sitzungen zu kommen und mitzureden. So könnten sie ihre Position vertreten.