Leonie Zapf ist Gengenbachs neue Weinprinzessin
Seit Samstag hat Gengenbach eine neue Weinprinzessin, die für ein Jahr die Weine der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg und die Genossenschaft selbst repräsentieren wird. Unter dem Applaus zahlreicher Gäste eines Wein-Picknicks auf dem Außengelände der Manufaktur setzte die bisherige Weinprinzessin Sophia Sester ihrer Nachfolgerin Leonie Zapf das Krönchen auf. Die neue Gengenbacher Weinhoheit ist 22 Jahre alt und stammt aus einer traditionsreichen Winzerfamilie aus Bermersbach.
Eigentlich ist die Krönungs-Zeremonie seit Jahrzehnten Bestandteil des Weinfestes in der Innenstadt. Durch die Corona-Pandemie fiel das Fest 2020 und auch dieses Jahr aus. Die Amtszeit von Sophia Sester verlängerte sich dadurch um ein Jahr.
Am Samstag hatte die Weinmanufaktur auf ihrem ansprechend hergerichteten Außengelände und unter Einhaltung der Corona-Regeln einen adäquaten Ersatz für den Festplatz vor dem Rathaus zur Verfügung.
Bei bestem Spätsommerwetter trafen sich zahlreiche Besucher, um bei Wein, kleinen Speisen und Musik von „Polka satt“ einen schönen Abend zu verbringen, dessen Höhepunkt die Krönung der neuen Weinprinzessin war.
Auch die obligatorische Kutsche durfte nicht fehlen: Sophia Sester, Leonie Zapf, Zell-Weierbachs Weinprinzessin Lou Jost und Vorstandsvorsitzender Horst Seger fuhren kurz nach 18 Uhr standesgemäß im Zweispänner zum Festplatz.
Es gab viel Lob für die scheidende Weinhoheit Sophia Sester, die ihre letzte Rede hielt. Und es gab aufmunternden Beifall für die Nachfolgerin Leonie Zapf, die – wohl vorbereitet von Prinzessinnen-Betreuerin Maria Bruder – ihre Antrittsrede hielt. Leonie stellte sich den Gäste vor: Die 22-Jährige ist Winzertochter aus Bermersbach und macht eine Ausbildung zur operationstechnischen Assistentin.
In der Weinmanufaktur selbst ist sie keine Unbekannte, seit ihrem Abitur arbeitet sie nebenbei hier in verschiedenen Bereichen. „Meine Uroma war 1951 Gründungsmitglied der Winzergenossenschaft und es gab auch früher schon Weinhoheiten in der Familie“, erklärte sie. In diese Fußstapfen trete sie gerne, „ich freue mich total aufs kommende Jahr“.
„Das Fest hier ist eine Art neuer Anfang, ein Zeichen, dass es auch in Pandemiezeiten weitergeht. Not macht erfinderisch und das Weinpicknick war eine gute Idee“, betonte sie und bekam dafür Applaus. Den Winzerfamilien wünschte sie nach der vielen Arbeit „einen guten Ertrag und viele Oechsle“.
Der Wunsch kommt nicht von ungefähr, denn das Wetter meinte es in diesem Jahr nicht besonders gut mit den Winzern, wie auch Geschäftsführer Christian Gehring eingangs betont hatte. So hoffte auch Gengenbachs Bürgermeister Thorsten Erny trotz aller Widrigkeiten auf einen guten Jahrgang. Und für 2022 auf ein Weinfest in der Innenstadt.
„Es ist ein gutes Gefühl“
Leonie Zapf (22) aus Gengenbach-Bermersbach ist neue Gengenbacher Weinprinzessin. Die Tochter von Mathilde und Franz Zapf hat zwei jüngere Brüder. Als Hobbys nennt sie Zeichnen und den Reitsport, sie ist Mitglied im RFV Gengenbach und dort auch Jugendvorstand. Der Lieblingswein der neuen Weinprinzessin ist Grauburgunder. Kurz nach der Krönung schildert sie ihre Gefühle:
Wie fühlt es sich an, eine Krone auf dem Kopf zu tragen?
Jetzt, nach der Zeremonie, bin ich erleichtert. Es ist ein gutes Gefühl, sie zu tragen.
Ist nun ein Traum wahr geworden?
Ich habe die Krönungszeremonie schon oft gesehen und es hat mich immer mal gereizt. Jetzt freue ich mich auf meine Amtszeit.
Was sagt die Familie zum neuen Amt?
Sie sind alle sehr stolz auf mich, besonders mein Opa. Das wiederum macht mich glücklich.
dr