Liederkranz Schutterwald überzeugt mit drei Chören
Wenn der Liederkranz Schutterwald zum Jahreskonzert einlädt, ist geballte Chorpräsenz geboten. Drei vereinseigene Chöre präsentieren sich im munteren Reigen, dazu ein mitreißendes Saxofon- Quartett.
»Träume der Freiheit« waren am Samstagabend in der Mörburghalle zu Gast, als der Gesangverein Liederkranz Schutterwald sein Jahreskonzert gab. Das bedeutete wie immer wechselnde Auftritte von Frauenchor (unter Gaby Blum), Männerchor und Tonjäger (jeweils: Piroska Gohlke-Sauer) und, als Gast, das Saxofon-Quartett »Sax44« aus Elgersweier.
Vorsitzender Joachim Strübel moderierte und zeigte, welche unterschiedliche Facetten die Freiheit haben kann. Vor allem sind das »Bilder im eigenen Kopf«, zu denen Musik wundervoll verhelfen kann. Und das tat sie gleich mit dem ersten Ton – der Frauenchor zeigte, wie exotisch-verführerisch die Stadt Valencia doch ist; nur, um gleich an die Ufer des Missouri zu schlüpfen.
Voller Sehnsucht
Und dass der Seemann nicht fehlen darf, dessen Heimat das Meer ist, versteht sich von selbst. Auch die Männer steckten musikalisch voller Sehnsucht und brachten sie eindrucksvoll zum Klingen: »La Golondrina« und »Leinen los«. Herrlich sperrig brachte der Männerchor Edvard Griegs »Landerkennung« zur Blüte. Eine Kantate, die auf den Fragmenten von Griegs Versuch basiert, die erste norwegische Nationaloper zu schreiben. Das war eine Herausforderung mit ihren vielfältigen Modulationen. Die Schutterwälder meisterten sie mit Bravour. Und zeigten damit: Sie sind ein sehr lebendiger Chor.
Eine eigene Variationsbreite ohne jedes gesungene oder gesprochene Wort lieferte das Elgersweier Saxofon-Quartett »Sax44« ab (Matthias Nosko, Tobias Berger, Klaus Eckert und Armin Hug).
Die Besucher genossen bekannte Medleys, flott, gekonnt und in beachtlicher Variationsbreite dargeboten – und waren begeistert. »Ihr lebt Musik«, lobte Joachim Strübel die Vier.
Die »Tonjäger« verstanden es erneut, starke Lieder wie »Westerland« oder »Fürstenfeld« nahezu a cappella, aber mit großem Volumen zu zelebrieren. Ein gelungenes peppiges Einsprenksel in den ansonsten eher traditionellen Chorgesang der anderen beiden Liederkranz-Chöre. Und das mal witzig und mal einfühlsam.
Frauenchor und Männerchor drehten noch einmal eine musikalische Runde – ehe sie zum großen Finale gemeinsam die Bühne erklommen. Ein hörenswerter Abend, präsentierte er doch die ganze Bandbreite des Chorgesangs. Dazu ein Abend voller Freiheit. Und der Lust zu träumen.
◼ Weitere Mitwirkende: Tanja Schlegel am Klavier, Philipp Seigel am Schlagzeug und Jakob Haß an der Geige.