Liegenschaften: Zell-Weierbach soll als „Blaupause“ dienen
Den Bedarf ermitteln und die Räume effizient nutzen: Das sind zwei wesentliche Anliegen des städtischen Liegenschaftskonzepts. In Zell-Weierbach soll das Projekt beginnen. Im Ortschaftsrat gab es aber auch Kritik.
Zell-Weierbachs Ortschaftsrat hat Andreas Kollefrath (Fachbereichsleiter Hochbau) einhellig beauftragt, das Nachhaltigkeitskonzept für öffentliche Liegenschaften gemäß Planung weiter zu verfolgen. In der Sitzung des Offenburger Haupt- und Bauausschusses am Montag hat Kollefrath die Planung vorgestellt. Der größte Ortsteil Zell-Weierbach soll für das Konzept als „Blaupause“ dienen, um es später inhaltlich auf andere Ortsteile auszudehnen.
Vorgesehen ist zunächst eine Bestandsaufnahme der Liegenschaften zu erstellen. Wichtige Anliegen des Konzepts sind: Schaffung befriedigender Raumbedürfnisse, das konkrete Abbilden räumlicher Bedarfe, vor allem aber höhere Effizienz durch optimierte Nutzung. „Bedarfe sollen sauber aufgesetzt und definiert werden. Es geht darum, sich anzuschauen, was benötigt wird und diesen Bedarfen gerecht zu werden“, so Kollefrath. Er wird bei der Arbeit von Verena Schickle (Stabsstelle Stadtentwicklung) unterstützt.
An den analytischen Arbeiten für das Konzept soll ebenso unterstützend ein externer Partner beteiligt werden. In der ersten Analyse kamen für Zell-Weierbach 20 Potenziale zusammen, deren Nutzung analysiert und eingeordnet werden soll. Neben städtischen Liegenschaften kommen weitere Potenziale (privater Art, kirchliche Räume, Vereinsheime) hinzu. Die Bestandsaufnahme soll Aspekte wie Verteilung, Nutzungsart der Liegenschaften und Intensität analysieren, ebenso Sanierungsbedarf berücksichtigen. Und auch ein Beteiligungsprozess ist vorgesehen, in den sich Bürger und Vereine einklinken könnten. Die Konzeption ist langfristig angedacht, soll im Laufe des Herbstes weiteren Gremien, natürlich dem Gemeinderat, vorgestellt werden. Für den Verlauf 2021 ist der Startschuss vorstellbar.
Heribert Schramm (BLZW) zeigte sich offen „erstaunt“ über die Einbindung Externer. Man habe das Gefühl, dass der Stadt die eigenen Kapazitäten fehlten, merkte er kritisch an. Kollefrath bemerkte, ein externer Blick solle dabei helfen, „zu einer ergebnisoffenen Diskussion“ beizutragen. Sein Anliegen bestehe zudem darin, „dafür zu werben, offen für andere Ideen zu bleiben“. Ziel sei „eine optimale und gute Auslastung der Liegenschaften zu schaffen“.
Auch im Offenburger Haupt- und Bauauschuss kam die Frage auf, ob ein externes Büro notwendig sei. Baubürgermeister Oliver Martini erklärte jedoch: „Wir sind nicht komplett raus, aber so etwas bindet wahnsinnig viel Kapazität. Mit einem Büro sind wir flexibler, schneller und erhalten zusätzlich einen Blick von außen.“ Heribert Schramm kam auch die Einbeziehung von Nicht-Vereinsmitgliedern zu kurz. Kollefrath präzisierte, dass man sich auch über deren Unterstützung freuen würde.
Die BLZW unterstrich, dass ihr die Entwicklung des Rathausplatzes und der dortigen Liegenschaften am Herzen liege. „Es wäre schön, wenn hier ein soziales Zentrum Zell-Weierbachs entstehen könnte“, so Schramm. Während sich Herbert Lenz (CDU) nach dem Einbringen von Vereinsideen erkundigte, bat Rüdiger Wagner (SPD) um die Ergänzung des „alten“ Rathauses in den Plänen. Auch er hob die Bedeutung des Rathausplatzes hervor. Ortsvorsteher Willi Wunsch (CDU) sagte, es könne nicht unter Garantie alles exakt so umgesetzt werden wie gewünscht. Wunsch wolle sich vor allem für eine auch künftig breite Nutzung des WG-Saals einsetzen, um ihn als vielfältigen Nutzungsort (Versammlungen, Sitzungen, auch gesellige Anlässe) zu erhalten.
Votum im Ausschuss
Der Haupt- und Bauauschuss Offenburg stimmte einstimmig für den Beschlussvorlag. Damit empfiehlt das Gremium dem Gemeinderat, die Stadtverwaltung zu beauftragen, für die öffentlichen Liegenschaften in Zell-Weierbach ein übergeordnetes Konzept zu entwickeln.