Offenburg

Lohn vor Gericht eingeklagt

Kirsten Pieper
Lesezeit 3 Minuten
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24. Juli 2010
Dieses Privatfoto zeigt Martin Holub während der Oberrheinmesse 2009: 13 Tage hat er dort für sechs Euro die Stunde am Stand »Alpenland« gearbeitet. Seinen Lohn bekam er erst, nachdem er ihn einklagte.

Dieses Privatfoto zeigt Martin Holub während der Oberrheinmesse 2009: 13 Tage hat er dort für sechs Euro die Stunde am Stand »Alpenland« gearbeitet. Seinen Lohn bekam er erst, nachdem er ihn einklagte.

Seit Mittwoch läuft die Edelmesse »Eurocheval« mit voraussichtlich 40 000 Besuchern. Martin Holub (32) beobachtet das Treiben mit Verbitterung. Bei der Oberrheinmesse im Herbst hatte er an dem Stand »Alpenland« gearbeitet. Den Lohn musste er gerichtlich einklagen. Jetzt ist der Stand wieder da.
Offenburg. Martin Holub ist ein Mann, der sein Herz auf der Zunge trägt. Er ist sauer und daraus macht er keinen Hehl. Im Herbst des vergangenen Jahres hatte sich der Hofweierer beim Arbeitsamt um einen Job bemüht. Als selbstständiger Künstler sei er auf das Geld angewiesen gewesen. Das Angebot, während der Oberrheinmesse am Stand der Firma »Alpenland Limited« zu arbeiten, kam ihm da gelegen. Sechs Euro die Stunde im Service – Spülen, Abräumen, Putzen – und fünf Euro für den Aufbau des Standes lautete die Vereinbarung. Doch von den 715,24 Euro, die er an den insgesamt 13 Tagen im vergangenen Herbst verdient hatte, sah er erst einmal nichts. Nach mehreren Anrufen beim Arbeitgeber aus Landsberg am Lech nahm er sich im Januar einen Anwalt und zog vors Arbeitsgericht. Erst vor wenigen Wochen landete sein Lohn nach der dritten Ratenzahlung auf seinem Konto – zehn Monate, nachdem er am »Alpenland«-Stand auf der Oberrheinmesse gearbeitet hatte. Noch mehr Geprellte Auch andere Hilfskräfte warten bis heute auf ihren Lohn, wie der Münchner Anwalt Adam Ahmed bestätigte. In diesen Tagen haben 396 Aussteller auf dem Messegelände für die »Eurocheval« Quartier bezogen. Auch »Alpenland« aus Landsberg ist zu Holubs Ärger wieder dabei. Der 32-Jährige hat sich bereits bei der Messe beschwert. »Wie kann das sein, dass einer, der keine Löhne zahlt, bei der Messe Geld verdienen darf?«, fragt er entrüstet. Messechef Werner Bock entgegnet auf OT-Anfrage, dass ihm – außer die eine – keine Beschwerde bekannt sei. »›Alpenland‹ ist einer von 396 Ausstellern und noch dazu ein sehr beliebter, der seit 25 Jahren dabei ist.« Er halte sich aus solchen Streitigkeiten heraus. Der Stand »Alpenland« sei ein Mieter wie jeder andere auch, der zahlt – »und damit ist für uns die Welt in Ordnung«, so Bocks Aussage. Für Holub ist die Welt noch lange nicht in Ordnung. Er hat sich auch bei der Arbeitsagentur beschwert, die ihm die Tätigkeit erst vermittelt hatte. Doch der bleibe bei solchen Fällen nur die Empfehlung an den Betroffenen, den Lohn vorm Arbeitsgericht einzuklagen. Daher habe Holub alles richtig gemacht, sagt Anni Maier, Projektleiterin der Arbeitsvermittlung. Wenn bei der Arbeitsagentur allerdings bekannt sei, dass es bei der Lohnzahlung zu Schwierigkeiten komme, würde darauf selbstverständlich reagiert werden. Im Übrigen könne die Bonität oder das Zahlverhalten eines Arbeitgebers nicht überprüft werden, wenn er in die Kartei aufgenommen werde. Da werde lediglich die Anschrift überprüft. Kein Kommentar Der Betreiber von »Alpenland« wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Beim OT-Anruf auf dem Firmenhandy von »Alpenland« hieß es: »kein Kommentar«, dann wurde das Telefongespräch abrupt beendet.

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