Offenburg - Weier

Männergesangverein »Eintracht« Weier feiert sein Jubiläum 

Herbert Gabriel
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12. Juli 2017

©Herbert Gabriel

Was 1877 mit 22 Sängern begonnen hat, feiert am Wochenende den 140. Geburtstag. Denn so alt wird der Männergesangverein »Eintracht« Weier, der sein Jubelfest am Wochenende an zwei Tagen mit einem Liederabend und einer festlichen Matinee feiert.

Wenn am Wochenende in der Weierer Gemeindehalle gefeiert wird, sollte man auch an das Jahr 1861 denken. Denn bereits damals schufen 15 Sänger mit ihrer Chorgemeinschaft den Grundstein für die bis heute anhaltende Sangeskultur im Fröschedorf. Die Gesangbücher der Züricher-Schulsynode dienten als Vorlagen. Der Krieg 1870/71 und der Wegzug von Dirigent Hauptlehrer Kölmel führten zur Pause, ehe am 29. Juli 1877 das heutige »Geburtstagskind« aus der Taufe gehoben wurde.

Der Name »Eintracht« sollte als Synonym für das Miteinander im Ort dienen: 22 Sänger identifizierten sich mit diesem Namen, eine erfolgreiche Vereinsarbeit begann. Theodor Wenkert war der Initiator, bis 1895 steuerte er das Vereinsschiff. Bereits am 19. August 1893 wurde die erste Fahne geweiht, Patenverein war der Offenburger Männergesangverein »Badenia«, 18 Vereine kamen zur Weihe. Sie bildeten eine imposante Kulisse, die noch Jahrzehnte in Erinnerung blieb.

Beim goldenen Jubiläum 1927 waren es bereits 20 Vereine, die das Fest mit ihren Beiträgen verschönten und die Festbesucher die Alltagssorgen vergessen ließen.

1949 wieder zugelassen

Die Weierer pflegten auch während der Kriegsjahre 1939 bis 1945 die Liebe zum Gesang, mangels Männern in einem gemischten Chor, ehe im November 1948 der Antrag auf Zulassung des Vereins bei der Militärbehörde gestellt wurde. Anfang Januar 1949 kam die Genehmigung und schon am 30. Januar erfüllten 55 Sangesbegeisterte ihren Verein mit neuem Leben.

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Franz-Xaver Groß wurde erster Vorsitzender, H. Griesbaum, seit 1939 als Dirigent tätig, schwang erfolgreich den Taktstock und bereits am 29. Mai traten die Sänger mit einem Liederabend an die Öffentlichkeit. Und das taten sie so begeisternd, dass am Jahresende bereits 114 Eintracht-Mitglieder gezählt werden konnten.

Der Höhenflug der »Eintracht« war nicht zu stoppen, 1952 stand die »Badenia« wiederum Pate bei der Weihe der zweiten Fahne, die heute noch in Ehren gehalten wird. Die Zahl der Gastvereine bei Jubiläen stieg, zum 100. Geburtstag wurde das Ensemble mit der höchsten Auszeichnung geehrt, die die Bundesrepublik zu vergeben hat – der vom Bundespräsidenten gestifteten Zelter-Plakette.

Regelmäßige Konzerte trugen zum guten Ruf der »Eintracht« bei, bei örtlichen Feierlichkeiten gehören Liedvorträge ebenso zum Programm wie bei kirchlichen Festen. Die Weihnachtsmesse und das Patrozinium werden im Wechsel mit dem Frauensingkreis begleitet.

Geselligkeit wichtig

Die Pflege der Geselligkeit und des Miteinanders gehören, wenn auch nicht in der Satzung festgeschrieben, zur Tradition der »Eintracht«. Die Feste und geselligen Veranstaltungen finden immer wieder Freunde, Gastauftritte bei Jubiläen der örtlichen Vereine gehören zum Jahresablauf. Max Grundrich hat das Dirigentenpult 2000 von Klaus Hartmann übernommen, bereits seit 27 Jahren führt Franz Schuppler als Vorsitzender die Vereinsgeschicke.
Der Tradition und der Pflege des volkstümlichen Liedgutes will das Geburtstagskind auch künftig treu bleiben. Nicht jedem Trend nachhechelnd, sondern in der Verantwortung, das überlieferte Liedgut zu pflegen und künftigen Generationen zu erhalten.

Info

So wird gefeiert

Die Jubiläumsfeier beginnt am Samstag, 15. Juli, um 19.30 Uhr mit einem Liederabend unter dem Motto »Musik rund um die Welt«. Der Schulchor Weier, der Postchor und Ensembles aus Niederschopfheim und Zusenhofen gehören zu den Gratulanten und bereichern den Abend, der mit dem gemeinsam gesungenen Freiheitschor aus Verdis »Nabucco«, begleitet vom Musikverein Weier, enden wird.
Ausklang ist am Sonntag, 16. Juli, wenn um 10.30 Uhr in einer Matinee Gäste aus Waltersweier, ein gemischter Chor aus Zunsweier sowie die Sänger aus Niederschopfheim und aus Bohlsbach in der Gemeindehalle zeigen, dass Chorgesang lebt und es viele gibt, die mit Freude der Musik huldigen.

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