Maiandacht und Umtrunk an der Strohbacher Kapelle
Die Ortschaft Bermersbach hat Grund zur Freude: Mit der Maiandacht wird heute, Dienstag, ab 17.30 Uhr nicht nur die Gottesmutter geehrt, sondern auch die vom Förderverein Bermersbach ehrenamtlich sanierte Strohbacher Kapelle gefeiert.
Wer die 1958 erbaute Kapelle im Strohbach noch vor einem Jahr gesehen und in Erinnerung hat, wird sich die Augen reiben. Sie erstrahlt buchstäblich in neuem Glanz, ist innen und außen frisch gestrichen, ein großes Eichenkreuz auf der Rückseite der Kapelle zeugt vom christlichen Glauben. Platz bietet sie im Inneren für nicht mehr als 20 Personen.
Noch im Juli vergangenen Jahres blätterte die Farbe am Dachstuhl ab, das Holz auf dem Türmchen war verrottet, die Feuchtigkeit setzte dem Mauerwerk zu, schmuckloser Beton prägte den Eingangs-
bereich. Dass das kein Zustand mehr war, erkannte der erst im April 2017 gegründete »Förderverein Bermersbach« schnell. Doch dem Privateigentümer Josef Isenmann brauchte Unterstützung, denn einerseits hielt er die Kapelle für die Bermersbacher stets offen, andererseits war ihm die Sanierung auf eigene Kosten nicht zuzumuten.
Also packten Anfang August rund ein Dutzend kräftige und geschickte Männer an. Weitere Helfer kamen im Laufe der Zeit dazu. »Wir haben die Fundamente trockengelegt, die alten Betonsockel weggespitzt und durch Sandsteinblöcke ersetzt sowie den Vorplatz völlig neu gemacht«, berichtete gestern Josef Isenmann. Er hat nach Auskunft von Ortsvorsteher Wilhelm Schrempp fast täglich an der Kapelle gearbeitet, die Mitglieder des Fördervereins immer samstags, und das von Anfang August bis Ende Oktober. Danach waren die wichtigsten Arbeiten erledigt.
In diesem Frühjahr wurde der Rasen neu angelegt und im Inneren der Kapelle gearbeitet, neue Fenster eingebaut und der alte PVC-Boden herausgerissen. Stattdessen haben die Handwerker ehrenamtlich Fliesen verlegt. Der Ortsvorsteher zeigt sich mit dem Ergebnis der Sanierung mehr als zufrieden. Und das aus zwei Gründen: »Der Förderverein hat neben mehreren kleinen Projekt vor allem mit den ersten großen sein Ziel erreicht, nicht nur Geld zu sammeln, sondern vor allem die Gemeinschaft zu stärken.«
Großen Wert geschaffen
Welchen Wert die geleisteten Arbeiten haben, konnte Wilhelm Schrempp gestern nicht beziffern. Doch er schätzt, dass diese im unteren bis mittleren fünfstelligen Betrag liegen. Alleine die Arbeitsleistung könne man gut und gerne mit 8000 Euro veranschlagen. Hinzu kommt noch das Material. Diese Kosten trägt Josef Isenmann als Eigentümer der Kapelle.
Das alles ist heute, Dienstag, schon Teil der Geschichte und von Geschichten. Heute, Dienstag, wird ab 17.30 Uhr wird ein neues Kapitel aufgeschlagen. Zum ersten Mal wird eine Maiandacht, diese hält Roland Rettenmeier, rund um das sanierte Kleinod gefeiert. Diese Gottesdienste gab es schon seit Bestehen der Kapelle, kamen aber seit 2014 mit der 700-Jahr-Feier Strohbachs zu einer neuen Blüte.
Die Liste der Bermersbacher Helfer
An der handwerklichen Sanierung der Strohbacher Kapelle waren beteiligt (in alphabetischer Reihenfolge): Ewald Bauer, Alfons und Jochen Bleier, Florian Braun, Hermann Eble, Michael Himmelsbach, Josef Isenmann, Oskar Hügel, Ralf, Meyle, Wilhelm Schrempp, Andreas Steeb, Christian Stulz, Daniel Suhm, Claudia und Michael Wußler und Markus Zehnle. Dafür, dass die Bermersbacher Männer bei ihren anstrengenden Arbeiten rund um die Kapelle auch bei Kräften blieben, haben Hildegard Göppert, Elisabeth Himmelsbach und Gerlinde Schnaitter mit entsprechender Verköstigung gesorgt.