Marianne und Ernst Stehle seit 60 Jahren verheiratet
Heute, Montag, vor 60 Jahren wurden Ernst und Marianne Stehle im Zeller Rathaus standesamtlich getraut. Am 17. April 1958 folgte in der Stadtkirche St. Symphorian die kirchliche Trauung. Dort findet morgen, Dienstag, ab 10.30 Uhr auch Dankgottesdienst anlässlich der diamantenen Hochzeit statt. Eine Feier im Familienkreis schließt sich an.
Ernst und Marianne Stehle sind ein eingespieltes Team und sie wirken auch im hohen Alter zufrieden und glücklich miteinander. Ihren gemütlichen Lebensmittelpunkt in Zell, das eigene Heim im »Mittler Eckfeld 1« haben sie sich 1972 geschaffen und oft sieht man sie auf der Bank beim Eingang sitzen. Ernst Stehle betreut auch den Garten, der zum Haus gehört. Das Ehepaar versorgt sich selbst, ist froh, dass die Gesundheit das erlaubt.
Auch am gesellschaftlichen Leben der Stadt nehmen die Stehles noch teil: Der Besuch auf dem Wochenmarkt gehört genauso dazu wie der auf dem Sportplatz, wenn der Zeller Fußballverein (ZFV) spielt. Letzteres verwundert nicht, ist doch Ernst Stehle seit über 70 Jahren Mitglied im ZFV und hält damit den Rekord im Verein. Und bei Heimspielen drückt er auch heute noch am Platz der Mannschaft die Daumen. Längst hat er seine Frau Marianne mit seiner Fußballbegeisterung angesteckt. »Ich juble inzwischen lauter als er über ein Tor«, schmunzelt sie.
Marianne Stehle wurde am 20. Mai 1034 als Tochter von Karl und Barbara Graber in Zell geboren. Ihr Elternhaus stand in der Kirchstraße.
Nach dem Schulbesuch erlernte sie den Beruf der Damenschneiderin. Arbeitgeber gab es hierfür nur wenige, so dass sie viel daheim arbeitete. Und das mit Erfolg, wie Aufträge auch für zahlreiche Hochzeitskleider belegen.
Bemerkenswertes Engagement
Bemerkenswert ist Marianne Stehles gesellschaftliches und soziales Engegement: Sie war Gründungsmitglied des Sozialstation e. V., koordinierte 24 Jahre lang von zu Hause aus die Einsätze der Dorfhelferinnen. Dafür bekam sie 2002 die Landesehrennadel. 18 Jahre lang gehörte sie dem Pfarrgemeinderat an, gehörte auch der Erzählrunde der AWO an, eine Gruppe, die viel über das Zell von früher wusste und mehrere Büchlein herausgab.
1956 lernte sie beim Tanz auf einer Hochzeit ihren späteren Mann Ernst Stehle kennen. Zwei Jahre später wurde geheiratet, aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Zur Familie gehörten auch sechs Enkel. Schwere Schicksalsschläge waren für das Ehepaar der Tod eines Sohnes und der Unfalltod eines Enkels.
Ernst Stehle wurde am 11. September 1926 in Unterharmersbach als viertes von acht Kindern der Eltern Augustin und Cäcilia Stehle geboren. Nach Krieg und Gefangenschaft schloss Ernst Stehle bei Prototyp seine dadurch unterbrochene Mechanikerlehre ab und blieb danach der Firma 45 Jahre bis zur Rente treu.
»Seinem« ZFV treu
Bis heute treu ist Ernst Stehle »seinem« ZFV, bei dem er als ältestes lebendes Mitglied längst Ehrenmitglied ist. Stehle spielte schon als Jugendlicher dort Fußball, später auch in der 1. und 2. Mannschaft. Danach war er lange Jugendleiter und auch im Vorstand.
Mehr als 40 Jahre lang schlug Ernst Stehle auch die Trommel im Spielmannszug der Bürgerwehr Zell, inzwischen ist er nicht mehr aktiv, aber Ehrenmitglied. Aktiv waren beide Stehles auch beim Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) Zell, der für Menschen die gesetzliche Betreuung übernimmt.