Extremsportler aus Reichenbach rennt Berge hoch

Marko Masuch: Gipfelstürmer in Laufschuhen

Corina Wießler
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
06. September 2019

(Bild 1/2) Marko Masuch im blauen Trikot beim »Inferno-Rennen« am Schilthorn. Das war seine erste große Herausforderung und er zog seine Lehren aus der Anstrengung. ©privat

Laufen hält fit. Ein Ex­tremsportler wie Marko Masuch aber will mehr. Er läuft Berge hoch – und treibt seinen Körper bis an die Grenze der Belastbarkeit. 2020 soll es für den Reichenbacher die Streif in Kitzbühel raufgehen.

»Der Weg ist das Ziel.« Fügt man noch hinzu: »Je steiler, desto besser«, beschreibt beides Marko Masuch ziemlich genau. Der 59-Jährige aus Gengenbach-Reichenbach ist Extremläufer. Dabei legt er weniger Wert auf Kilometer, sondern auf Höhenmeter. 
Zu seinem 60. Geburtstag will sich der gebürtige Ortenberger daher ein besonderes Geschenk machen: es soll am 29. Februar 2020 die Streif raufgehen. Ja genau, die legendäre Rennstrecke in Kitzbühel, die alljährlich die besten Weltcup-Skiläufer an ihre Grenzen bringt! Dort, wo sonst die Brettl-Cracks ins Ziel gelangen, wird gestartet. Im Winter. Im Dunkeln. Über vereiste Schlüsselstellen.

Dabei ist Marko nicht allein. Rund 1000 Sportler »gönnen« sich die Herausforderung des so genannten »Vertical Ups«.
Ist der Startschuss gefallen, geht es im Schein einer Stirnlampe auf über 3300 Meter den Berg rauf. Mit Spikes an den Füßen. Dabei gilt es 860 Höhenmeter vertikal so schnell als möglich zu überwinden. Zum Teil mit einer Steigung bis 85 Prozent »Das ist halb so wild, wie es klingt«, wiegelt Marko Masuch ab. »Es gibt zwei verschiedene Gruppen. In der Rucksack-Klasse nehmen sogar Familien mit Kindern teil.« Selbstredend, dass er in der »Speed-Klasse« startet. 

Ihm zur Seite steht oder läuft möglicherweise Freundin Marianne Eckert mit, eine Marathonikin. »Sie behält es sich bis zuletzt vor, ob sie mental in der Lage ist, selbst einzusteigen«, sagt der 1,86 große Mann. »Natürlich ist es schöner, wenn man beim Laufen zu zweit ist.« 

- Anzeige -

Aber auch im Alleingang kann der Sportler von jeglichem Stress abschalten. Die entspannte Ausgeglichenheit, die der 59-Jährige ausstrahlt, hat er beim Sport gefunden. Von verbissenem Ehrgeiz fehlt jegliche Spur.
Überhaupt entspricht er nicht dem Bild des ausgezehrten, verkniffenen Typens, den man beim Stichwort Bergläufer vor Augen hat. Die Zeiten des Kilometerfressens, um der Schnellste zu sein, sind vorbei. Und seine Gelassenheit ist auch ein immenser Vorteil. So hat der Athlet Zeit und Muße, während des Wettkampfs die Landschaft und den Ansporn der Zuschauer zu genießen. »Hätte ich keinen Spaß daran, würde ich auch nicht laufen«, sagt er.

Marko hat auch nicht wie viele erfolgreiche Extremsportler, erst irgendeine Sucht überwinden müssen, um sich dann die »Ersatzdroge« Ultra­sport anzueignen. »Ich war immer von klein auf in Bewegung. Mit acht Jahren habe ich angefangen zu turnen, als 15-Jähriger kam noch Handball hinzu.«

Seit 17 Jahren läuft er. Seit neun Jahren auch bergauf. Gerne erinnert er sich an seinen ersten Extrem-Contest 2010: das Inferno-Rennen am Schilthorn. Die 21 Kilometer mit einem Anstieg von 2175 Metern brachte er ohne spezielle Vorbereitung hinter sich, und brach dabei leistungsmäßig komplett ein. »Doch da hat’s mich erst so richtig gepackt.« Er trainiert drei bis viermal unter der Woche und am Wochenende Kraft sowie Kondition. 2020 soll sein Jahr werden.

Weitere Artikel aus der Kategorie: Offenburg

Erfolgreicher Karate-Club Offenburg (von links): Jan Stürzel (1. Dan), Trainer Joachim Ehret (6. Dan) und Beate Schweisfurth (3. Dan). 
vor 41 Minuten
Freude über Erfolge
Der Karate-Club Sei-Shin-Kan Offenburg darf sich über einen sportlichen Erfolg freuen. Beim diesjährigen Gasshuku haben gleich zwei Mitglieder die Prüfung zum nächsten Dan bestanden.
Hans Damm starb im Alter von 89 Jahren. 
vor 1 Stunde
Vereinsfreund und Keramik-Experte
Der beliebte und geschätzte Unterharmersbacher starb im Alter von 89 Jahren. Er hat beim Turn- und Fußballverein große Spuren hinterlassen. Viele kennen ihn auch als profunden Keramik-Experten.
Das Musizieren nicht verlernt (von links): Die Gottswaldmusikanten Wolfgang Eggs, Bernd Kempf, Werner Kempf, Joe Winterhalter und Jürgen Fischer . 
vor 2 Stunden
Runde Sache
15 Jahre Heimatstüble wurde in Griesheim gefeiert, und die Gottswaldmusikanten gaben sich bei der Gelegenheit mal wieder ein Stelldichein.
Der Güterzugtunnel soll künftig den Güterzugverkehr vom Offenburger Bahngraben fernhalten.
vor 3 Stunden
Offenlage startet
Die BI Bahntrasse Offenburg ruft die Bürger dazu auf, sich die Pläne genau anzuschauen. Sie sind online einsehbar oder auch vor Ort im "Stadtraum" in der Offenburger Steinstraße. Die BI will den Tunnelprozess weiter wachsam begleiten.
Die Tanzeinlagen von Camilla Kallfaß bieten einen Mix aus Ballett, afrikanisch, orientalisch und modern.  
vor 6 Stunden
Schutterwald
Die Schutterwälder Musicaldarstellerin Camilla Kallfaß erzählt im Interview mit dem Offenburger Tageblatt von ihrem außergewöhnlichen Berufsleben. Am Wochenende tritt sie in Freiburg auf.
Der Ausbau der Dorfstraße kommt gut voran, es fehlt nur noch die endgültige Asphaltdecke.
vor 10 Stunden
Ortschaftsrat Unterentersbach
Ortschaftsrat Unterentersbach fokussiert sich bei der Mittelanmeldung zum Zeller Haushalt auf laufende Projekte, vorrangig auf Sanierung und Ausbau der Dorfstraße.
Eine Kolumne von Dietmar Ruh.
vor 19 Stunden
"Der Harmersbacher"
Bei Veranstaltungen fallen oft witzige Sprüche. Und die kommen oft von Menschen , von denen man es gar nicht erwartet hätte.
Das Ade-Werk zieht nach 75 Jahren in Offenburg nach Hohberg um. 
vor 22 Stunden
Neuer Standort
Nach 75 Jahren in Offenburg wechselt die Ade Werk GmbH den Standort und verlagert ihren Standort nach Niederschopfheim, weil das Unternehmen dort bessere Expansionsmöglichkeiten sieht.
Flanieren auf geschwungenen Wegen entlang der zugänglichen Kinzig und Spielen auf dem Flößer-Spielplatz im weitläufigen Kinzigpark (links): So stellen sich die Planer des Büros RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten (Köln) das künftige Landesgartenschau-Gelände in Offenburg vor. 
vor 22 Stunden
Zwei neue Brücken über die Kinzig
Der Siegerentwurf ist gekürt: Das Büro, das schon die Bundesgartenschauen in Mannheim und Koblenz geplant hat, hat den Wettbewerb für die LGS 2032 in Offenburg gewonnen. Das Votum des Preisgerichts war einstimmig. Zwei neue Kinzigbrücken sind geplant.
Sven Müller (50) aus Offenburg-Elgersweier möchte Bürgermeister von Gengenbach werden.
02.10.2024
Erste Bewerbung angekündigt
Obwohl der Termin für die Gengenbacher Bürgermeisterwahl noch nicht feststeht und die Stelle noch nicht ausgeschrieben ist, gibt es schon den ersten Kandidaten um die Nachfolge von Thorsten Erny.
Spendenübergabe für Temopolis (von links): Lothar Schüssele, Alexander Meßmer und Frank Leonhardt.
02.10.2024
Offenburg
Die Sparkasse hat an das Offenburger Technikmuseum gespendet. Diese finanzielle Unterstützung soll für die Erweiterung der Ausstellung zum Thema Antriebstechnik verwendet werden.
Zur Awo-Jubiläumsfeier gehörte auch eine Podiumsdiskussion im Rundofen, moderiert von Georg Bruder (SWR, von links). Es diskutierten Zells Bürgermeister Günter Pfundstein, Landtagsabgeordnete Sandra Boser, Monika Schmidt (Awo-Kreisvorsitzende), Werner Dangl (ehemaliger Betriebsratsvorsitzender Firma Prototyp) und Matthias Demmel (Rektor SBBZ Zell). Hinten rechts Awo-Ortsvereinsvorsitzender Stefan Stehle. 
02.10.2024
Zell am Harmersbach
Der Ortsverein Zell der Arbeiterwohlfahrt feierte am Sonntag Jubiläum. Der Solidaritätsgedanke sowie Themen wie Freiheit und Gerechtigkeit werden damals wie heute großgeschrieben.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Studierende und Mitarbeitende der Hochschule Offenburg begrüßen Sie in den kommenden Wochen zu einem bunten Programm in der Innenstadt. 
    01.10.2024
    Campus gibt ab 5. Oktober Gastspiel in der Offenburger CIty
    Vom 5. Oktober bis 14. Dezember können Klein und Groß, Jung und Alt in der Steinstraße 21 in Offenburg erleben, was Wissen schafft.
  • Kuschelig: Die Afterwork-Partys im Offenburger Liberty Hotel sind beliebt.
    19.09.2024
    26. September: Entspannen und den Stress vergessen
    Herausragende Weine, tolle Cocktails, einzigartiges Ambiente und beste musikalische Unterhaltung – das erwartet dich bei der Liberty XXL-Afterwork-Party am 26. September, wenn das LIBERTY zusammen mit reiff medien zum zwanglosen Feierabend-Businessaustausch einlädt.
  • Richard Schuler (links) und Samuel Kärcher beraten ihre Kunden in der grundlegend sanierten Jugendstil-Villa Nikolaus in der Oberkircher Eisenbahnstraße.
    18.09.2024
    Neu in Oberkirch: Kärcher & Schuler Capital Management GmbH
    Viel Erfahrung, sturmerprobt und ein großes Netzwerk – mit Richard Schuler verfolgt ein Grandseigneur der Finanzbranche gemeinsam mit dem jungen Analytiker Samuel Kärcher die Grundsätze objektiv, wissenschaftlich fundiert, individuell und diskret.
  • Außenansicht der generalsanierten Gebäude in der Offenburger Oststadt. Sie werden exklusiv vom Maklerbüro Arnold Ernst vermarktet.
    07.09.2024
    Seit mehr als 60 Jahren aktiv und fair am Markt präsent
    Mit 18 Mitarbeitenden, zwei Standorten, mehr als 2500 bisher verkauften Objekten, mehr als 3000 vermieteten Objekten und ebenso vielen Wohnungen in der Verwaltung ist das Offenburger Büro ein "Schwergewicht" der Branche in der Region.