Mehr Badespaß statt Parkhaus
50-Meter-Sportbecken, Sprungturm und Wellnessoase: Im zweiten Anlauf hat die Badkommission das Raumprogramm fürs 26,5 Millionen Euro teure Freizeitbad einstimmig festgezurrt. Weil man auf den Bau eines Parkhauses verzichtet und dadurch 600 000 Euro spart, passten alle Wünsche der Kommission in den Finanzrahmen.
Offenburg. 26,5 Millionen Euro können plötzlich ganz wenig sein. »Die Wünsche waren gar vielfältig und das Geld gar knapp«, bilanzierte TBO-Chef Alex Müller die Diskussionen in der Badkommission. Vor einer Woche kam es folglich zu keiner Einigung. Im zweiten Anlauf zurrte die Badkommission nun am Dienstagabend das Raumprogramm fürs neue Kombibad fest. Das Ergebnis stellten Bürgermeister Oliver Martini, TBO-Chef Alex Müller und Finanz-Chef Hans-Peter Kopp am Mittwoch vor der Presse vor.
Durch den Verzicht auf ein Parkhaus ist es demnach gelungen, Wünsche und Investitionsrahmen doch noch unter einen Hut zu bringen. Die 260 bis 280 Parkplätze, die auch in dem Parkhaus vorgesehen waren, sollen nun oberirdisch für 1,5 bis 1,7 Millionen Euro angelegt werden. »Es hat sich bei der städtebaulichen Untersuchung gezeigt, dass wir genügend Fläche haben«, führte Kämmerer Kopp aus. Die dadurch gesparten 600 000 Euro habe man in den Bereich »Zusatzoptionen« verschoben, sodass sich nun zusätzlich zum Grundprogramm unter anderem ein separates, ganzjährig nutzbares Springerbecken sowie das vielfach gewünschte 50-Meter-Becken im Außenbereich realisieren lassen (siehe »Überblick«). Auf ein Wassersprudelbecken im Innenbereich habe man hingegen verzichtet.
»Ein tolles Angebot«
»Ich glaube, wir werden damit den unterschiedlichen Zielgruppen gerecht«, zeigte sich Bürgermeister Martini zufrieden. »Von drei bis 90 Jahren finden Sie hier ein tolles Angebot – damit verdient es wirklich den Titel ›Familienbad‹«, pflichtete TBO-Chef Müller bei.
Sowohl Finanzchef Kopp als auch Martini betonten, dass es sich bei den avisierten 26,5 Millionen Euro um einen groben Kostenrahmen und keine Kostenschätzung handle. Deshalb werde man in den nächsten fünf Jahren einen Vorsorgebetrag von fünf Millionen für eventuelle Kostensteigerungen ansparen.
Das neue Offenburger Freizeitbad soll folgende Ausstattung haben:
Grundprogramm (18 Millionen Euro): Schwimmerbecken innen (25 x 20 Meter, acht Bahnen, 500 m2 Wasserfläche); Lehrschwimmbecken innen (12 x 12,5 Meter, 150 m2); Freizeit- und Erlebnisbecken innen (220 m2); Kinderbecken innen (40 m2); Rutschenanlage für innen und außen (25 m2)); Freizeit- und Kombibecken außen (250 m2); Kinderbecken außen (80 m2); Finnische Sauna; Finnische Blockhaus-Sauna, Bio-Sauna/Sanarium; Dampfsauna; Saunagarten; Innenbereich mit Tauchbecken, Kaltwasserbereich, Ruheräumen und Saunabar.
Zusatzoptionen (5,1 Millionen Euro): Separates Springerbecken mit Ein-, Drei- und Fünfmeterbrett (10,6 x 12,5 Meter, 130 m2); Kursbecken innen mit Hubboden (8 x 12,5 Meter, 100 m2); Sportbecken außen (50 x 16 Meter, 800 m2); Wellnessbereich mit drei Anwendungsräumen; Sole-Außenbecken (25 m2); Sauna – Ruheraum Wintergarten; Erdsauna draußen; Aromasauna innen.
Grundkosten für Abriss, Parken und Architektenwettbewerb: 3,4 Millionen Euro (um 600 000 Euro reduziert wegen Verzicht auf Parkhaus).
Wasserfläche: Das neue Freizeitbad soll insgesamt 2320 m2 Wasserfläche haben, das jetzige verfügt über 2180 m2 Wasserfläche. Im Sommerbetrieb stehen künftig 2295 m2 zur Verfügung (inklusive Nutzung der Innenbecken) – bisher sind es 1605 m2. In der Wintersaison bietet das neue Freizeitbad künftig 1165 m2 Wasserfläche, derzeit sind es 572 m2.
Saunaangebot: Hier vollzieht sich der Quantensprung am deutlichsten. Kämmerer Hans-Peter Kopp spricht zugleich vom lohnendsten Invest, weil im Saunabereich eine Verdopplung der Besucherzahl von 20 000 auf 40 000 erwartet wird. cw