Mehrheit gegen neue Gewerbefläche

Links von den Bahnschienen könnte ein Gewerbegebiet ausgewiesen werden. Der Ortschaftsrat Unterentersbach lehnte dies ab. ©Dietmar Ruh
Der Gemeinderat Zell hatte in der Sitzung vom 23. Januar die Aufnahme der Gewerbeflächenausweisung von 8,7 Hektar zwischen Bahnlinie und Erlenbach im Flächennutzungsplan unter der Bedingung befürwortet, dass der Ortschaftsrat Unterentersbach dem Vorhaben zustimmt. Die geplante Gewerbefläche schließt sich östlich an das Gebiet „Am Erlenbach“ an das Betriebsgrundstück der Zimmerei Künzel und würde sich bis zum Gewerbegebiet Steinenfeld erstrecken. Das Thema beschäftgte nun am Mittwoch den Ortschaftsrat
Ortsvorsteher Christian Dumin informierte, dass eine Änderung des Flächennutzungsplans nur eine Voraussetzung für eine zukünftige Nutzung bedeutet. Es seien noch keine Gespräche mit Grundstückseigentümern geführt worden. Ortschaftsrat Armin Reber erklärte: „Mir wäre Gewerbe lieber bei der Zeller Keramik, das Areal gehört der Stadt. Am Erlenbach ist jetzt eine schöne Landschaft, Gewerbe gefällt mir da gar nicht. Ich lehne das ab.“ Auch Michael Wurtz äußerste sich kritisch: „Gewerbe direkt am Bach entlang finde ich ökologisch schwierig. Das schlauchartige Gewerbegebiet verbraucht viel Fläche.“ Xaver Schwendemann wies auf die Hochwassergefahr in dem Gebiet hin.
Bürgermeister Günter Pfundstein gab zu bedenken, dass es außer dem Keramikareal sonst keine Fläche für Gewerbe gebe. Die zukünftige Erschließungsstraße könnte auch eine Entlastungsstraße für den Ortseingang von Biberach kommend sein, argumentierte er für die Ausweisung als Gewerbegebiet. Die abschließende Abstimmung ergab vier Nein-Stimmen, drei Ja-Stimmen und eine Enthaltung: Damit lehnt der Ortschaftsrat die Aufnahme der vorgeschlagenen Gewerbeflächenausweisung in den Flächennutzungsplan ab. Das Thema wird nun wieder den Gemeinderat beschäftigen.
Thema war auch die Anpassung der ausgewiesenen Wohnbaufläche im Bereich Hillig. Ortsvorsteher Dumin informierte, dass die betreffende Fläche bereits seit 30 Jahren im Flächennutzungsplan als Wohngebiet deklariert ist. In der Sitzung ging es um die im Gemeinderat Zell aufgekommene Frage, ob die Fläche in eine vertikale Richtung gedreht werden soll und damit entlang der bereits bestehenden Straße verlaufen würde. Voraussetzung ist das Einverständnis der Eigentümer. Die Ortschaftsräte zeigten sich grundsätzlich einverstanden mit dem Wohngebiet in diesem Bereich. Der Empfehlungsbeschluss lautete, dass der Ortschaftsrat Unterentersbach befürwortet, die bestehende Wohnbaufläche zu drehen und entlang zur Straße Untere Hillig anzulegen.