Mensa-Essen kostet künftig 3,50 Euro
In Offenburgs Kitas und Horten sollen die Essenspreise für Eltern zum 1. September von 3,40 auf 3,50 Euro moderat angehoben werden. Dabei wird die Stadt wie gewohnt den Großteil tragen. Das befürwortete der Ausschuss für Familie und Jugend einstimmig.
Die 14 städtischen Krippen und Kindergärten werden derzeit von rund 1100 Kindern, davon 760 im Verlängerte-Öffnungszeiten- und Ganztagsbereich, besucht. Davon nimmt die Mehrzahl wöchentlich an drei bis fünf Tagen das Mittagessen-Angebot (siehe Kasten) in Anspruch. Täglich werden so 785 Portionen zubereitet (100 Hortkinder sind eingerechnet). »Rund 425 der Essen werden in den Einrichtungen selbst zubereitet, den Rest liefert der Caterer Akzente«, erklärte Michael Hattenbach (Bürgerservice und Soziales) in der Sitzung des Ausschusses für Familie und Jugend. Gerade die Vielzahl selbst gekochten Essens freute Eva-Maria Reiner (Grüne).
Vertragsgemäß erhöht der Caterer mit Beginn des Schuljahrs 2017/18 den Essenspreis für Schul- und Kitaverpflegung um 0,25 Euro. In den vergangenen sechs Jahren trug die Stadt die Erhöhungen komplett, nun sollen die Eltern mit einem Anteil von 0,10 Euro (drei Prozent) beteiligt werden. Den Großteil von 0,15 Euro würde weiterhin die Stadt (beziehungsweise der Steuerzahler) tragen, erläuterte Hattenbach. Der neue Essenspreis läge somit bei 5,84 Euro. Das Drei-Tage-Abo würde sich moderat von 34 auf 35 Euro erhöhen, das Fünf-Tage-Abo von 55 auf 57 Euro. Hattenbach wies zudem darauf hin, das die Preise für Eltern mit Zuschussanspruch aus dem Bildungs- und Teilhabepaket oder Familienpass der Stufen I und II unverändert bleiben.
Bürgermeister Hans-Peter Kopp ergänzte, Vertreter der Gesamtelternbeiräte stuften die vorgesehene Erhöhung als unproblematisch ein. Jess Haberer (CDU) befürwortete das »moderate Splitting« und sagte: »Unsere junge Kundschaft sollte uns das wert sein.«
Kostenfrei nicht machbar
Stefan Konprecht (FWO) stimmte zu, ließ aber auch durchblicken, dass Teile der Fraktion der Meinung seien, das Angebot für die Eltern kostenfrei zu gestalten. Dazu bemerkte Kopp direkt, dies sei nicht zu rechtfertigen. Karin Jacobsen (Grüne) signalisierte generelle Zustimmung, monierte aber fehlende Auswahl beim Mittagessen. »Die Kinder sollen sich ja nicht nur vollstopfen, sondern auch ernährungsphysiologisch korrekt ernähren«, sagte sie. Sie regte an, den Anteil der Kinder zu ermitteln, die sich glutenfrei ernährten und bewusst auf Weizenprodukte sowie Kohlehydrate verzichten wollten.
Jens-Uwe Folkens (SPD) hielt das Anliegen für schlicht nicht leistbar. »Das wäre ein unglaublicher Aufwand für einen kleinen Anteil, der nur wenige Prozent der Bevölkerung ausmacht. Kohlehydratfreie Ernährung wäre schlecht für Kinder, das eignet sich eher für Typen, die sich in der Muckibude aufpumpen wollen«, unterstrich Folkens. Er riet dringend dazu, nicht jedem grassierenden Trend zu folgen.
Seitens der Gesamtelternbeiräte befand Simone Schöbel-Maier das Mittagessen-Angebot für »ausgewogen. Die Verpflegung war wahrscheinlich noch nie so gut wie bisher«, unterstrich sie. Der Verwaltungsvorschlag wurde einhellig befürwortet. Der Schul- und Sportausschuss beleuchtet das Thema am 19. Juli nochmals für die Schulmensen, final entscheidet der Gemeinderat am 24. Juli.