"Menschenliebe" berichtet über Uganda
Es arbeitet schon – das zweite Krankenhaus in Uganda: Auf den Weg gebracht wurde es durch den Verein »Menschenliebe« und viele Spender. Am Freitag stellten Nico Wacker, Bauunternehmer und Mitbegründer der Hilfsorganisation, und Pfarrer Peter Baraguhara das Projekt vor.
Offenburg. Seit gut drei Monaten ist es in Betrieb – das St. Regina Medical Center in der Erzdiözese Hoima, die im mittleren Westen Ugandas liegt. »Täglich kommen nun bis zu 50 Patienten, die wir hauptsächlich wegen Malaria, Arbeitsunfällen und Durchfallerkrankungen behandeln können«, sagte Peter Baraguhara beim Pressegespräch am vergangenen Freitag sichtlich stolz über das Erreichte. Der 46-jährige Seelsorger ist in seiner Heimatregion Hoima eine Art Generalmanager für die medizinischen Einrichtungen der dortigen katholischen Kirche. Derzeit hat er aber gerade in Friesenheim zu tun, wo er im Sommer regelmäßig die Urlaubsvertretung für die katholische Gemeinde übernimmt. »Hier ist alles gut organisiert, klappt alles und man ist pünktlich«, betont er. Sein Heimatland stehe im krassen Gegensatz dazu. »Wir haben täglich mit Problemen wie knappen Lebensmitteln, Armut, Bürgerkriegs-Flüchtlingen aus Nachbarländern und schlechten medizinischen Bedingungen zu kämpfen.«
Immerhin sei es in den letzten Jahren gelungen, durch Eigeninitiative und das Engagement von Hilfsprojekten wie »Menschenliebe« einiges voranzubringen. »Wir vermitteln jungen Menschen eine Ausbildung, helfen Mädchen und Frauen, die wegen eines unehelichen Kindes verstoßen wurden, oder leisten Aufklärung in Sachen HIV-Infizierung«, berichtete der Geistliche in fließendem Deutsch, das er sich im Priesterseminar in Hoima selbst beigebracht hat.
Schon mehrfach gereist
Dass diese Hilfen so gut laufen, »daran hat Peter einen sehr großen Anteil«, sagte der Chef der gleichnamigen Offenburger Baufirma und stellvertretende Vorsitzende von »Menschenliebe«, der mit seiner Frau Caroline schon mehrmals die Region besucht hat. Beide sind schon an der nächsten Sache dran. »Nächstes Jahr wollen wir ein Geburtshaus neben der Krankenstation bauen, damit Mütter und Kinder nicht mehr neben den Patienten untergebracht werden müssen«, kündigt er an. Er gehe davon aus, dass »wir das wie zuvor durch die starke Spendenbereitschaft unserer Region hinbekommen«, und dankte, »all jenen, die uns bisher unterstützt haben«. Und dabei könne man schon mit kleinsten Beträgen viel erreichen. »Zehn Euro für ein Medikament retten ein Menschenleben, 50 Euro für eine Kuh sichern einer alleinerziehenden Mutter das Überleben«, so Nico Wacker. Er garantiere, dass die Beträge »ohne Verluste« direkt bei den Hilfsbedürftigen ankommen. Wenn er »unten« sei und die Ergebnisse sehe, dann empfinde er es nur mehr als richtig, »dass wir von unserem großen Wohlstand etwas abgeben«.