Mittelstufenchor trumpfte auf

„Unduzo“ trat mit dem Mittelstufenchor des Schillers bei einem Konzert im Schillersaal auf. ©Andreas Heideker
Für den Musikzug des Schiller-Gymnasiums waren es zwei Jahre zum Vergessen. Durch die Corona-Pandemie wurden vor allem von Mai bis Juli die Konzerte der Ensembles vermisst, die den Schülern die Gelegenheit bieten, ihr Können vor Publikum unter Beweis zu stellen. Nun wurde der Konzertreigen des späten Frühjahrs traditionell mit dem Auftritt des Mittelstufenchors der Musikprofilklassen 7a/b und 8a eröffnet.
Die neue Leiterin, Teresa Grebenstein, ließ ihre Uni-Kontakte spielen und engagierte die A-cappella-Gruppe „Unduzo“ für den dreitägigen Chor-Workshop „Stimmkultur“ und einen Auftritt mit dem Mittelstufenchor. Dafür brauchte es Fördergeld: Dank der großzügigen Unterstützung zahlreicher Geldgeber wie der Bürgerstiftung St. Andreas konnte das Projekt umgesetzt werden.
Auf dem Programm standen Stimmbildung, Chorprobe, Beatboxing und Bodypercussion und die Komposition eines eigenen Songs, der von den Unduzo-Profis bühnentauglich arrangiert wurde. Die Ergebnisse des Workshops ließen sich beim Konzertabend studieren, der unter dem Motto des Unduzo-Albums „Friede, Freude, Götterfunken“ stand.
Die normalerweise fünfstimmige A-cappella-Formation aus Freiburg (Sinneka Kimmich musste aufgrund einer Corona-Infektion kurzfristig absagen) forderte nach einem intonierten „Hallo hallo“ die Konzertbesucher zum musikalischen „Einbürgerungstest“ heraus, der vermeintliches Bildungsbürgerwissen durch den Kakao zog.
Im Folgenden lieferten die musikalischen Profis von „Unduzo“ (Philipp Eickhoff, Julian Knörzer, Richard Leisegang und Cornelius Mack) Best-of-Nummern wie „Kinder der 90er“ oder „Supermann“.
Sinnika Kimmich war mittels konservierter Loops aus vergangenen Konzerten immer wieder zu hören und ergänzte die vierstimmigen Harmonien von bisweilen betörender Schönheit. Solche Momente wurden in Wiegenliedanleihen wie in „Bufftschick Lament“ durch jähe Beatboxeinlagen von Julian Knörzer gehörig gebrochen. Dieser brachte die Schillergemeinde mit seinen Geräuschimitationen zum Staunen. Insbesondere die Nachahmung einer ICE-Toilette sorgte für allgemeine Verblüffung im Schillersaal.
Glanzlichter waren die gemeinsamen Auftritte mit dem Mittelstufenchor, der mit hintergründigen Songs aus dem Unduzo-Repertoire wie „Astronaut“ oder der „An die Freude“-Adaption „Jede Stimme zählt“ für Gänsehautmomente sorgte. Sie ließen den „Götterfunken“ bei den Anwesenden überspringen.
Zugaben gefordert
Die Eigenkomposition des Mittelstufenchors „Du bist immer da“, als Ergebnis der Improvisationsarbeit hinreißend vorgetragen, wurde als Höhepunkt der 90-Minuten-Show platziert. Beschlossen wurde der Abend mit Zugaben wie „Clowns“ und „Spürst du es im Bauch“, bei denen der Mittelstufenchor durch männliche Lehrkräfte unterstützt wurde.
Die Zuschauer applaudierten kräftig. Schulleiter Manfred Keller, der Unduzo und Teresa Grebenstein dankte, hob „das besondere Kribbeln“ im Schillersaal nach 2,5 Jahren Konzertabstinenz hervor.