Mobiles Grün für Gengenbach

Ein Offenburger Baumcontainer vor dem Rathaus beim Aufbau. Zwei dieser Art sollen auch in Gengenbach aufgestellt werden. ©Stephan Hund
Nicht zuletzt dem Klimawandel ist es geschuldet, dass sich durch lange Hitzeperioden auch die Innenstädte immer stärker aufheizen. Bäume könnten hier Abhilfe schaffen, darin war sich auch der Gemeinderat Gengenbach am Mittwoch einig. Bürgermeister Thorsten Erny kündigte für die nahe Zukunft sogar eine „Großoffensive“ an, was Baumpflanzungen in Gengenbachs Innenstadt angeht.
In der Sitzung am Mittwoch in der Halle in Schwai-
bach ging es allerdings zunächst einmal um einen Stoßtrupp in Sachen Grün, um im Bild zu bleiben. Die Stadt möchte zwei sogenannte Baumcontainer anschaffen. Die stellt die Hohberger Firma Simontree her. Die Stadt Offenburg hat bereits vor dem Rathaus solche Container aufgestellt. Nun vergab auch der Gemeinderat Gengenbach einen entsprechenden Auftrag mit einem Gesamtvolumen von 54.000 Euro. Nach Abzug der Förderungen aus dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) verbleiben bei Gengenbach noch rund 20.000 Euro an Kosten.
Ausgeklügelt
Das Prinzip der mobilen Baumcontainer ist durchdacht. In einem 2,35 Meter breiten, bis zu 5,5 Meter langen und ein Meter hohen Container wird in einer Aussparung ein Baum eingepflanzt, der bereits einen Stammumfang von bis zu 25 Zentimetern hat – also bereits ein schattenspendendes Blätterdach besitzt. Dazu gibt es eine Unterbaum-Bepflanzung. Ebenfalls im Container befindet sich ein Wassertank mit bis zu 2000 Litern, der den Baum vorprogrammiert mit 80 bis 100 Litern Wasser pro Woche versorgt. Ist der Tank leer gibt es einen digitalen Hinweis, Wasser, (in der Regel gesammeltes Ragenwasser, kann nachgefüllt werden.Das Ganze hat ungefähr die Größe eines Parkplatzes, ist mobil, kann also bei Bedarf den Standort wechseln. Es gibt den Container in verschiedenen Ausführunge, wie Thomas Simon im Rahmen einer Präsentation erläuterte. So kann er auch als abgestufte Sitzmöglichkeit dienen mit Hilfe einer eingebauten Wanne, als grüne Insel, die dann komplett bepflanze wäre. Die Art der eingepflanzten Bäume wird mit dem Kunden abgestimmt. Die können übrigens nach einer Wachstumsphase problemlos entnommen werden und an anderer Stelle in die Erde gepflanzt werden.
Im Gemeinderat gab es viele Detailfragen, aber grundsätzliche Zustimmung zur Anschaffung der Baumcontainer. Einzig der von der Verwaltung vorgeschlagene Standort in der Klosterstraße (Abschnitt Klostermühle bis Durchgang zur Innenstadt fand Alternativen. Die Stadt hatten diesen Straßenabschnitt vorgeschlagen, da dort einmal Bäume gestanden sind. Eine Neubepflanzung wäre aufgrund unterirdischer Leitungen nur schwer oder gar nicht möglich.
Marktplatz Favorit
Im Gemeinderat kristallisierte sich in der Diskussion schnell heraus, dass viele die Baumcontainer lieber auf oder am Marktplatz sehen würden. Achim Fuchs machte es deutlich: „Auf dem Marktplatz besteht das Problem der Aufheizung. Dort muss gekühlt werden“. Bernhard Rauer stimmte seinem Fraktionskollegen zu und ergänzte, dass man ja mit den Marktbeschickern reden könne. Auch Dieter Halsinger (GLG) fand einen Standort Marktplatz wünschenswert, wollte das sogar in einen entsprechenden Antrag kleiden.
Dies, so Bürgermeister Thorsten Erny, sei gar nicht nötig: „Wir haben die Möglichkeit, über den Standort zu entscheiden“. Um diese Entscheidung zu unterfüttern, schlug Erny eine Besichtigung möglicher Standorte vor. Nach dem einstimmigen Votum des Gemeinderats werden die beiden Gengenbach-Cotainer nun aber erst einmal hergestellt, noch in diesem Jahr soll geliefert werden.