Mobilitätsnetzwerk: Ortenberger Rat beriet über Mitwirkung
Nach Offenburg, Kehl und Lahr entschied sich auch der Ortenberger Gemeinderat beim Mobilitätsnetzwerk mitzuwirken. Die Mitgliedsgemeinden möchten damit bereits vorab Bausteine für das vom Landkreis geplanten »Verkehrskonzept Ortenau« liefern. Investitionen werden derzeit bis zu 75 Prozent vom Land gefördert.
Im überörtlichen Verkehr Ortenbergs dominiert der motorisierte Individualverkehr, andere Formen der Mobilität spielen noch eine untergeordnete Rolle – das stellte das Planungsbüro Steg bereits 2014 bei der damals durchgeführten Bürgerbefragung für die Fertigung eines Gemeindeentwicklungskonzepts fest.
Damit das langfristig nicht so bleibt, sollen laut Wunsch des Gemeinderats alternative Formen der Mobilität gefördert und gestärkt werden. »Ziel sollte es sein, unterschiedliche Formen der Mobilität (öffentlicher Nahverkehr, Car-Sharing, Pedelec-Stationen und weitere) möglichst gut und eng miteinander zu verknüpfen, um eine Verbesserung des Mobilitätsangebots insgesamt zu erreichen«, ist im Gemeindeentwicklungskonzept nachzulesen.
Gemeinsames Projekt
Unabhängig von einem auf der Ebene des Ortenaukreises angedachten »Verkehrskonzept Ortenau« haben sich mittlerweile die Städte Kehl, Lahr und Offenburg darauf verständigt, nicht mehr länger auf den Landkreis zu warten und gemeinsam mit anderen Kommunen ein Mobilitätskonzept für die Region zu erstellen. »Dieses soll dann als Baustein in das Verkehrskonzept Ortenau eingebracht werden«, erläuterte Ortenbergs Bürgermeister Markus Vollmer in der Gemeinderatssitzung am Montagabend.
Maßnahmen diesbezüglich werden laut Zusage des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle mit bis zu 75 Prozent gefördert. Nunmehr bieten die genannten Kreisstädte eine Beteiligung an, weil Mobilitätsthemen inzwischen nur noch vernetzt angegangen werden können, um tatsächliche Erfolge zu erzielen.
»Rund um Offenburg haben bereits Gengenbach, Willstätt und Neuried ihre Teilnahme zugesagt«, informierte Vollmer. Laut ihm wäre für Ortenberg dabei denkbar, eine Mobilitäts-Station für Verleih-Pedelecs einzurichten, was gerade auf der Achse Offenburg–Gengenbach für die Nutzer sehr interessant wäre.
Als jüngstes Beispiel wurde in Willstätt eine Ladestation für E-Bikes und Pedelecs eingeweiht. Um einen konkreten Zuschussantrag stellen zu können, ist eine Teilnahme von mindestens sieben Gemeinden erforderlich. »Ich denke, wir sollten unser Interesse an der Teilnahme bekunden«, fasste Vollmer den Beschussvorschlag für seine Gemeinderäte zusammen.
»Wenig sinnvoll«
Außer FDP-Gemeinderat Trutz-Ulrich Stephani fand der Verwaltungsvorschlag bei den Ratsmitgliedern Gefallen. Stephani wollte lieber abwarten. »Ich halte das für wenig sinnvoll. Vor ein paar Monaten entschieden wir, uns beim Radschnellweg Offenburg–Gengenbach zu engagieren, einige Wochen später wurde das Projekt vom Land wieder gekappt. Offenburg sollte erst mal selbst schauen, wie es sein eigenes Mobilitätskonzept aufstellt«, sagte Trutz-Ulrich Stephani.