Herbstveranstaltung beim Kulturförderverein Bohlsbach

Mundartgeschichten und Alpenlandmusik

Stefanie Müller
Lesezeit 2 Minuten
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27. November 2017

(Bild 1/2) Mit dem Mundartautor Ludwig Hillenbrand (oben) und der »Nordracher Stubenmusik« wurde der Abend beim Kulturförderverein Bohlsbach zu einer runden Sache. ©Archivfoto

Einen kurzweiligen Abend verlebten am Freitag die Besucher bei der Herbstveranstaltung des Kulturfördervereins Bohlsbach. Der Mundartautor Ludwig Hillenbrand und die »Nord-
racher Stubenmusik« hatten einen Auftritt im Pfarrsaal.
 

Zustimmendes Nicken und wohlwissende Blicke – die Geschichten, die Mundartautor Ludwig Hillenbrand aus seinen Büchern vorlas, weckten bei vielen Besuchern Erinnerungen an ihre Kindheit. »Ich sehe mich gerade wieder Mea culpa sprechend vor dem Altar knien« fasste am Ende Viktor Schreiner, Organisator des Abends, seine Eindrücke zusammen.

Mit Ludwig Hillenbrand hatte der Kulturförderverein einen Autor eingeladen, der den Nerv des Publikums traf. Der pensionierte Gymnasiallehrer ist in Fessenbach aufgewachsen und lebt in Lahr. Bezug hat er aber auch zu Bohlsbach. Der Vater seiner Frau unterrichtete dort an der Schule und war manchem im Publikum noch ein Begriff. 

Ob Fessenbach oder Bohlsbach, die Erfahrungen waren sich ähnlich. Die letzten Tage des Krieges, die endlosen Kirchenbesuche, der Kommunionunterricht oder die Lieder, die damals gesungen wurden, in vielem glichen die Erlebnisse der Zuhörer denen des Autors, der seine Geschichten in Mundart verfasst und vorträgt. Dabei schildert er seine Erinnerungen aus der unbedarften Sicht eines Kindes und mit viel Humor. 

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Manche der Geschichten regten aber auch zum Nachdenken an, etwa darüber, wie sehr sich die Zeiten geändert haben. Die Sitte, dass auch Kinder unkeusche Gedanken beichten sollten, schilderte er mit viel Witz. Dennoch wirkt sie heute, nüchtern betrachtet, befremdlich, ebenso wie der damalige Rat des Pfarrers, dass sich künftige Eheleute am besten auf der Kommunionbank kennenlernen sollten. »Meine Enkel können sich das alles nicht mehr vorstellen«, so Hillenbrand.

Zum Teil kann der Nachwuchs die ältere Generation auch nicht mehr verstehen. »Der Dialekt hat es nicht nur schwer, sich gegen das Hochdeutsche, sondern auch das Englische zu behaupten«, beobachtete er. Verstehe er unter einem »Luuser« etwa einen Lausbub, denkt der Enkel hierbei an einen Verlierer.

Zu einer runden Sache wurde der Abend durch musikalische Einlagen. Mit dem Mundartdichter auf der Bühne stand auch die »Nordracher Stubenmusik«. Das Quartett bestehend aus Luitgard Bieser, Antonia Haas, Susanne Hausmann und Georg Wimmer, hat sich der volkstümlichen Musik aus dem Alpenland verschrieben. Mit traditionellen Instrumenten wie Zither, Akkordeon und Hackbrett sowie Gesang stimmten die Musiker bereits auf den Advent ein. 

Mit den Bohlsbachern traf das Quartett auf ein sangesfreudiges Publikum, das der Aufforderung zum Mitsingen gerne nachkam. Selbst ein Kanon klappte auf Anhieb. 

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