Offenburg
Musik und Gesang in Reinkultur
Hubert Göppert
24. Juni 2009
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Drei Chöre, ein Doppelquartett und das Orchester der Harmonika-Freunde Hofweier machten den Liederabend des Gesangvereins »Frohsinn« Hofweier zu einem musikalischen Erlebnis.
Hohberg-Hofweier. Der gemischte Chor des Gesangvereins »Frohsinn« Hofweier (GVH) hat sich endgültig zu einer tragenden Säule des Vereines entwickelt. Den Beweis dafür trat die singende Gruppe auf dem Liederabend am Samstag in der Hofweirer Mehrzweckhalle an. Mit acht Liedern überzeugte sie auch den letzten im Saal. Der Chor brillierte mit »Stimmen im Wind« (Juliane Werding), mit »Rivers of Babylon« (Boney M.) und dem Evergreen »Bridge over troubled water« (Simon and Garfunkel). Er verlieh den Melodien einen eindringlichen Zauber und hatte, geleitet von Chorleiter Thomas Lusch, andächtige Zuhörer.
Rhythmus gefunden
So richtig seinen Rhythmus fand der Chor auch im zweiten Teil des Konzertes mit unvergesslichen Titeln von Altmeister Lloyd Webber oder Elton John. Vor allem für eine gemütsvolle Interpretation von »Can you feel the love tonight« und die saubere Intonation der bezaubernden Harmonien von »Aspects of Love« erntete der Chor begeisterten Applaus vom Publikum.
Seiner Rolle als Garant für exquisiten Ohrenschmaus wurde auch das »Frohsinn«-Doppelquartett gerecht. Das von Ensemble-Chef Lusch, er singt selbst mit, ausgewählte Liedmaterial der Comedian Harmonists forderte dem Oktett alles ab. In »Veronika, der Lenz ist da«, »Mein kleiner grüner Kaktus« und »Wochenend und Sonnenschein« warteten schwierige Tempiwechsel, anspruchsvolle Koloraturen und dynamische Klippen.
Ein rauschender Schlussapplaus bescheinigte den acht Mannen: gut gemacht. Spanisch kam dem Publikum die GVH-Männerabteilung gleich zum Konzertauftakt. Mal mit lebensfroh-südländischem Esprit, dann eher melancholisch gestimmt, erzählten Luschs singende Mannen dem Auditorium von Torreros, andalusischen Abenden und dem nach Orangenblüten duftenden Valencia. Keine Frage, dass in diesem gesanglichen Wechselbad die unterschiedlichen Ansprüche an Ausdrucksfähigkeit und Stimmsicherheit auftauchten. Der Chor wurde ihnen bestens gerecht, präsentierte sich als homogener Klangkörper und erntete reichlich Applaus dafür.
Ebenso wie die Sänger des auch von Thomas Lusch dirigierten Männergesangvereins »Harmonie« Ichenheim. Ihre traditionelle Liedauswahl markierte einen interessanten Spannungsbogen gerade zum Repertoire des gemischten Hofweirer Chores.
Zum »Zuckerstückchen« des »Harmonie«-Einsatzes machte Solist Klaus Link das Werk »Menschen, die singen«. Als Paradestück des Auftritts der Harmonika-Freunde Hofweier kann wohl das Westernmelodien-Medley gelten. Mit diesem musikalischen Ausflug in den Kintopp und Strauß’ »Kaiserwalzer« eroberte die Mannschaft von Judith Kaiser die Herzen der Konzertbesucher im Sturm. Regelrecht aufhorchen ließen die Instrumentalisten aber mit der Zugabe, dem »Kameradenmarsch«, bei dem viele Zuhörer mitsummten.
Die Ovationen zum Abschluss des Liederabends galten auch Moderator Bernd Palmer und dem Pianisten Adrian Sieferle, der den Männerchor und die gemischte Singschar am Klavier begleitet hatte.