Musiker aus Zell-Weierbach proben wieder
Mit großer Freude darüber, dass es „endlich wieder so weit ist“, haben die Mitglieder des Musikvereins Zell-Weierbach am Mittwoch nach langen Wochen die Probenarbeit wieder aufgenommen.
Es fehlte nicht nur das Zusammenspiel mit den Musikerkollegen, vor allem war das lange Warten auf geregelten Probenbetrieb verbunden mit einer großen Ungewissheit, wie es in Corona-Zeiten überhaupt mit dem Vereinsleben weitergehen kann. Nun hat der unfreiwillige und ungeliebte Stillstand zumindest vorerst ein Ende. Seit Mittwoch macht der Musikverein Zell-Weierbach endlich wieder mit ganzem Herzen das, was ihn zusammenhält und prägt: Musik!
Hart getroffen
Das abrupte Ende aller musikalischen und kameradschaftlichen Aktivitäten hatte die Musiker Mitte März hart getroffen, besonders weil die Vorbereitungen für das traditionelle Frühjahrskonzert am 18. April schon weit fortgeschritten waren. Ausgerechnet ein Probenwochenende markierte den Endpunkt des gemeinsamen Musizierens. Es sei aber, so ist aus Musikvereinskreisen zu hören, gar nicht der abzusehende Wegfall des musikalischen Höhepunkts und der wirtschaftlich wichtigen Feste das beherrschende Thema jenes Wochenendes gewesen, sondern die bange Frage: Was passiert mit dem Verein, wenn wir den Betrieb vorübergehend einstellen müssen?
Trägt der Zusammenhalt, die Freundschaften der Musiker untereinander und vor allem die Liebe zur Musik und zum geselligen Beisammensein die Gemeinschaft über eine unbestimmte Zeit hinweg? Die Musiker sind heute sehr glücklich und dankbar darüber, diese Frage mit einem eindeutigen „Ja“ beantworten zu können.
Als jüngst durch eine die Auflagen lockernde Corona-Verordnung des Kultus- und Sozialministeriums Baden-Württemberg die Wiederaufnahme des Probenbetriebs in kleinen Ensembles wieder möglich wurde, gab es für Dirigent Johannes Kurz, seine Stellvertreterin Hannah Blattner und den Vorstand des Musikvereins Zell-Weierbach kein Halten. „Wir nehmen den Probebetrieb so schnell wie möglich wieder auf“, waren sie sich einig.
Neben der musikalischen Organisation, der Einteilung der Musiker in Kammermusikensembles und das Arrangieren und Einrichten von Noten für diese, waren auch viele außermusikalische Vorkehrungen zu treffen, um den umfassenden Hygienevorschriften gerecht zu werden. So wurde etwa ein zweiter Proberaum gefunden, ein Reinigungs- und Putzplan erstellt, Desinfektionsmittel beschafft und mobile Spuckschutze in Form von Rollbannern erworben.
Der Lohn für all diese kurzfristigen und umfassenden organisatorischen Herausforderungen waren die glücklichen Gesichter der Ensemblemitglieder, die Mittwochabend endlich wieder ihrer Leidenschaft nachgehen konnten: Gemeinsam mit Musik das Leben genießen.