Musikverein Ebersweier gab Frühlingskonzert
Bildhaft zelebrierte der Musikverein Ebersweier bei seinem Frühlingskonzert musikalische Geschichte(n) und Landschaften. Taktvoll und stilsicher führte der neue Dirigent Markus Frieß über Zeit- und Ländergrenzen hinweg.
Dem Osterfest als Zeichen des Neubeginns machte das Blasmusikorchester Ebersweier alle Ehre: In der Halle am Durbach feierten die Instumentalisten am Ostersonntag ihren ersten bejubelten Auftritt mit dem neuen Dirigenten Markus Frieß. Bereits der feierliche Einmarsch durch den Mittelgang des Saals versetzte die gut besetzte Halle in Staunen. In den Vorjahren schon zu vielen Glanzleistungen bereit, bewiesen die Musiker einmal mehr ihre enorme Leistungsbereitschaft.
Aufgeschlossen und höchst motiviert überraschten sie nach nur zehnwöchiger Vorbereitungsphase mit frischen Akzenten. Markus Frieß hatte den ausgefeilten Klang sprichwörtlich voll im Griff. Selbst die Stille zwischen den Stücken bewirkte er mit ruhiger doch aussagekräftiger Gestik.
Manche Werke klangen urtümlich fremd, andere sehr vertraut. Den Spannungsbogen durch die Jahrhunderte schlug in origineller Weise Moderator Marcus Wegel. Bis zuletzt rätselten die Besucher, wie es ihm gelang, einen Wasserkrug mehrfach bis auf den Grund zu leeren, ohne ihn zwischendurch sichtbar zu füllen. Damit unterstrich er die zauberhafte Wirkung des Orchesters.
Antikes Griechenland
Ein imposantes Posaunenregister widerstand afrikanischen Schlaginstrumenten, zischenden Peitschenhieben und klirrenden Ketten (»Echoes of Egypt«).
Heitere Volkslieder, anmutige Melodien und schwungvolle Tänze entführten ins antike Griechenland (Franco Cesarina), bevor wuchtige Aufmärsche »Carthago« erschütterten. Mehrfach sich steigernd in Tempi und Klangstärken verstummte die Stadt nach dem Abgesang (Oboe Vanessa Kirn). »Volle Kraft voraus« mimte Markus Frieß den Wickingern auf rauher See (Bert Appermont), um punktgenau musikalisch anzugreifen.
Zwar gestalteten sich die ausgewählten Stücke jeweils extrem spannend. Doch der mittelalterliche Gesang der Mönche und Nonnen ergab zusammen mit Blockflöten und eigenartigen Klangeffekten des Schlagwerks besonders ergreifende Momente. In »Lebuinus ex Daventria« (Peter Kleine Schaars) wurde Stille zum Erlebnis. Mit der 20th Century Fox Fanfare eröffnete Frieß den zweiten Teil des Konzerts. Immer noch beeindruckend leichthändig wirkten er und die Musiker bei »Conquest of Paradise« (Vangelis/Ron Sebregts). Solopartien in abwechslungsreichen Filmmelodien erzeugten mehrfachen Szenenapplaus. Alexander Kuderer (Tompete), Klaus und Lena Eckert (Saxofon) wetteiferten bei Paulchen Panter, ehe der »König der Löwen« (Elton John/John Higgins) die Bühne eroberte. Max Heldmeier (Posaune) und Christoph Falk (Trompete) präsentierten schaurig-schönen Blues »für eine tote Katze« (Jack End).
Zwei Zugaben gespielt
Mit dem bekannten Stück »Die Brücke am Kwai« (Alford/Fenell) gab es einen weiteren Höhepunkt. Beifallsstürme und Pfiffe unterstrichen die sicht- und hörbare Freude aller Beteiligten. Mit frenetischem Applaus forderte das Publikum zwei Zugaben. Bei »Gabriellas Song« flossen Tränen.
Christoph Falk, Vorsitzender des Musikvereins Ebersweier, lobte Marcus Wegel für die »greifbaren Bilder zu jedem Titel« und dankte dem Dirigenten im Namen der Musiker: In großartiger Zusammenarbeit habe Frieß mit dem Orchester »eine gemeinsame Linie gefunden«. Auch Frieß äußerte sich vollauf zufrieden. Nach gut zweistündiger Darbietung blieben noch sehr viele Gäste gemütlich beieinander, um bei Bewirtung den Erfolg der Ebersweierer Musiker zu würdigen.
Stimmen aus dem Publikum
Bernd Dreier aus Nesselried: »Man sah dem Dirigenten an, dass er Spaß an der Arbeit hat.«
Johannes Bruder, Trompeter aus Nesselried: »Großes Lob für die Musiker! Sie haben die konzertanten Werke gekonnt dargestellt. ›Retourn of the Vikings‹ bot trotz unbekannter Tonfolge eine eingängige Melodie.«
Maria Leible aus Durbach und ihre Freunde fanden das Konzert »kurzweilig und harmonisch – einfach klasse!«
Willi Hofmann aus Durbach:
»Die Kapelle kam als Gesamtheit mit den unterschiedlichen Lautstärken sehr gut zur Wirkung. Das war ein gelungenes Auftaktkonzert mit dem neuen Dirigenten.«
Franz und Wilhelmine Ziegler aus Durbach: »Mit dem Dirigenten haben sie einen guten Fang gemacht. Die Stückauswahl hat uns von Anfang bis zum Ende sehr gut gefallen.«
Richard Horn aus Ebersweier: »Ich bin begeistert! Der Dirigent und die Musiker gehen offensichtlich aufeinander zu und gut miteinander um. Es war schön zu sehen, wie sie sich angeschaut haben.«