Musikverein Fessenbach gab Frühjahrskonzert
Das anspruchsvolle Frühjahrskonzert des Musikvereins Fessenbach unter der Leitung von Christine Schuller begeisterte die Zuhörer in der vollständig besetzten Reblandhalle. Die musikalische Zeitreise entführte die Zuhörer von der Urzeit bis in die Neuzeit.
Zeitreisen sind die großen Träume der Menschheit, so Ludwig Holl, Vorsitzender des Fessenbacher Musikvereins, der die Gäste am Samstag beim Frühjahrskonzert begrüßte. Ein besonderer Willkommensgruß galt dem Zellwiller Bürgermeister Dennis Heitz und seiner Gattin Simone. »Begleiten Sie uns auf dieser musikalischen Zeitreise, aber schnallen Sie sich an, denn wer weiß, wo wir landen«, so der Rat des Vorsitzenden.
Und gelandet sind die Musiker nach »Time Travel«, das gleich schwungvoll daherkam, in der Urzeit. »Da gab es keine Musikinstrumente wie heute, sie mussten sich erst entwickeln«, so Carmen Dierolf, die stellvertretende Vorsitzende, die das Werk »Aurora« von Thomas Doss präsentierte. Die Musiker waren nicht nur mit ihren Instrumenten beschäftigt, sondern auch mit ihren eigenen Stimmen und Klang- imitationen gefordert. Das war schon eine mutige Entscheidung, gleich zu Beginn dieses ungewöhnliche Werk zu bringen, aber es ist gelungen.
Die große Zeit des 17. Jahrhunderts, der Hof Ludwig des XIV. mit den Musketieren Athos, Porthos und Aramis wurde in der Filmmusik zu »The Man in the Iron Mask« intoniert. Schön herausgespielt das Solo von Franziska Seitz an der Querflöte. Eingängige eben »weanerische« Melodien, Champagnermusik, Tanz und auch ein bisschen Frivolität, das zeichnet die Musik der Operette »Die Fledermaus« von Johann Strauß Sohn aus. Mit Bravour wurde die Ouvertüre zu diesem Maskenball von den Musikern und drei Solistinnen an der Klarinette, Tabea Hafke, Carmen Dierolf und Annika Hörth, gemeistert, und auch der Takt wurde eingehalten.
König des Jazz
Uli Litterst präsentierte das Goldene Zeitalter der 20er-Jahre, wo Jazz und Blues salonfähig wurden. Und kein Geringerer als der King of Jazz Louis Armstrong war mit einem Medley seiner schönsten Stücke wie »Georgia on my Mind« oder »When you’re smiling« vertreten. Vom Schlagzeuger bis zum Songwriter, Sänger und Schauspieler – das ist die Geschichte von Phil Collins, dem wohl bekanntesten englischen Pop-Musiker, so Joachim Vallendor. Am Saxofon überzeugte Jana Hugle. Auf einer Hochzeit entdeckt, war es nicht nur für den Präsentator Patrick Hornisch, sondern auch für die Zuhörer »Zeit für Bublé«, den kanadischen Jazz-Sänger. Und Zeit war es auch für Ludwig Holl, denn bevor das letzte Stück die Zuhörer fesselte, wurde der Dirigentin Christine Schuller für ihr besonderes Engagement gedankt, auch die Musiker erhielten viel Lob und Applaus.
Auch die Jungmusiker, aus dem eigenen Jugendorchester »FeZ« hervorgegangen, wie Lara Uhlmann am Horn, Felix Henne am Tenorhorn, Luca Klumpp an der Trompete und Benjamin Walter am Saxofon sammelten die ersten Lorbeeren im großen Orchester. Meike König, die ebenfalls neu in der Kapelle ist, führte die begeisterten Zuhörer wieder in die Gegenwart zurück mit dem Stück »Uptown Funk« von Bruno Mars und Mark Ronson.
Um die Zeitreise zu vervollständigen, präsentierte Schuller als Zugabe noch einen Marsch, denn diese Musik hat auch in vielen Epochen eine Rolle gespielt. Und nach dem minutenlangen Applaus für die junge Crew wurden die Zuhörer noch mit einer Ballade verwöhnt.
Raumschiff und »Deep Purple«
Mit der »Symphonischen Suite von Star Trek« entführte Holger Kelsch in die Zukunft ins Jahr 2216 auf das Raumschiff Enterprise, und auch dort gab es »Ränkespiele« um Gut und Böse. Es sollte lauter für das Gehör werden, wie Stephan Seitz bei der Vorstellung der Band schon mal bemerkte, denn »Deep Purple« ist die wohl lauteste Band, eben die »heilige Dreifaltigkeit«, des Hardrock.