Musikverein Fessenbach gab Kirchenkonzert
Das 21. Kirchenkonzert des Musikvereins Fessenbach bot anspruchsvolle sinfonische Blasmusik. Entsprechend viel Applaus gab es für die Musiker. Die Spende ging diesmal an den Förderverein Pflasterstube im Offenburger St.-Ursulaheim.
Auch das 21. Kirchenkonzert des Musikvereins Fessenbach fand in der Weingartenkirche am Volkstrauertag wieder eine würdige Veranstaltungsstätte, um den Toten der Weltkriege und des Terrors, aber auch der verstorbenen Mitglieder des Musikvereins mit anspruchsvollen sinfonischen Musikstücken zu gedenken. Es ist eine liebgewordene Tradition, den Erlös zu spenden – in diesem Jahr ging er an den Förderverein Pflasterstube des St.-Ursulaheimes.
»Rock me Bach«
Mit der »Ouvertüre in d-Moll« des großen Barockkomponisten Georg Friedrich Händel, arrangiert von F. E. Hendricks, wurde das Konzert eröffnet. Es folgte »Eventide« von Jacob de Haan, ein musikalischer Appell für Frieden und Freiheit. Das nächste Stück, die »Toccata in d-Moll« von Johann Sebastian Bach, gilt als das »Bach’sche Orgelwerk schlechthin«, und die Kombination aus altertümlicher und moderner Harmonik spricht für den jungen Bach. So galt für die Arrangeure Ray Farr und Kevin Lamb nicht »Rock me Amadeus«, sondern »Rock me Bach«. Es gab es viel Beifall für die rund 40 Frau und Mann starke Kapelle.
Das Blechbläser-Quintett mit Tuba, Posaune, Horn, Flügelhorn und Solo-Trompete überzeugte mit einem traditionellen Spiritual mit Jazz-Harmonien des kanadischen Musikers und Komponisten David Marlatt.
Einfühlsam wurden auch Gedichte, Gedanken und Appelle zu mehr Frieden auf Erden, mehr menschlichem Mitgefühl und Gedenken an die Toten des Terrors in Paris, New York, London und Madrid von den Musikern Stefan Seitz, Matthias Schächner, Carmen Dierolf und Martin Forster vorgetragen.
Gedenken an die Toten
Inspiriert durch den italienischen Architekten Andrea Palladio nannte Karl Jenkins seine Suite in Form eines Concerto grosso für Streichorchester »Palladio«, das die Fessenbacher ebenfalls großartig meisterten, und mit »Circle of Life« von Elton John aus dem Musical »Der König der Löwen« den Kreislauf des Lebens musikalisch umsetzten. Im stillen Gedenken wurde der verstorbenen Mitglieder Maria Ritter, Ehrenmitglied Hermann Litterst, Mechthilde Hurst und Günter Basler gedacht.
Axel Richter, der Vorsitzende des Fördervereins Pflasterstube, erinnerte an die Anfänge, wo unterversorgte Obdachlose mit einem Pflaster versorgt wurden. Gott sei Dank seien die Wunden seltener geworden, so Richter. Mit den Spenden an den Förderverein könne eine präventive, medizinische Grundversorgung sichergestellt werden. Im Ursulaheim hätten die Obdachlosen ihr Zuhause gefunden. Richter sprach den Dank an den Musikverein aus, »dass Sie uns in Ihre Reihen aufgenommen haben«.
Zum Schluss wurde mit der berühmten »Nussknacker-Suite« von Tschaikowsky in die kommende Adventszeit übergeleitet. Der lange Applaus galt den Musikern und Dirigentin Christine Schuller, die dieses Konzert zur Freude der Anwesenden hervorragend gestaltet haben, sodass eine weitere Zugabe unumgänglich war.