Musikverein Fessenbach spendet 1600 Euro an Pflasterstube
Das 21. Benefizkonzert des Musikvereins Fessenbach erbrachte kürzlich einen Spendenbetrag in Höhe von 1596,20 Euro zugunsten der Pflasterstube im St. Ursulaheim. Die Pflasterstube nimmt sich der Obdachlosen im Ortenaukreis an.
Es ist schon eine schöne Tradition, dass der Erlös des alljährlich stattfindenden Benefizkonzerts des Musikvereins Fessenbach immer einem guten Zweck zugeführt wird; in diesem Jahr geht der Spendenbetrag in Höhe von 1596,20 Euro an den Förderverein der Pflasterstube im Offenburger St. Ursulaheim.
Und wie Ludwig Holl, Vorsitzender des Musikvereins Fessenbach, sowie seine Stellvertreterin Carmen Dierolf betonten, geht die Spende jetzt auch in den nächsten beiden Jahren an die Pflasterstube, denn drei Jahre lang soll immer die gleiche Einrichtung berücksichtigt werden. Darüber war natürlich Axel Richter, Vorsitzender des Fördervereins, hoch erfreut und so dankte er allen Musikern nochmals besonders für ihr Engagement beim diesjährigen Konzert unter der Leitung von Christine Schuller, aber auch den zahlreichen Besuchern für Ihr Kommen.
Und damit auch die Konzertbesucher wissen, wohin ihre Spende fließt, berichtete er von den wichtigsten Tätigkeiten und Aktivitäten der Pflasterstube. Mit den Spenden, die durch den Förderverein verwaltet und zugeteilt werden, soll die medizinische Grundversorgung der Obdachlosen und auch der chronisch Kranken gewährleistet werden. Es sind vielfältige Aufgaben, die auf die Mitarbeiter der Pflasterstube zukommen, so ist Erste Hilfe zu leisten, eine sorgfältige und pünktliche Medikamentenausgabe ist wichtig, Wunden müssen verbunden werden, auf Hygiene und Fußpflege ist zu achten, Arzttermine zu vereinbaren, oder Begleitungen zum Arzt oder ins Krankenhaus fallen an.
Mögliche Erkrankungen
Heute seien die schrecklichen, nicht versorgten Wunden seltener geworden, heute seien es psychiatrische und psychische Erkrankungen oder Erkrankungen der Atemwege, des Verdauungssystems, des Herzens und des Kreislaufs, des Bewegungsapparates, Hauterkrankungen, die alle mehr oder weniger auch von Suchterkrankungen begleitet werden, wie Richter mitteilte. Der soziale Abstieg in die Wohnungslosigkeit führe auch zum sozialen Ausschluss. Bei Frauen, die vermehrt noch mit Gewalt konfrontiert werden, könne es so zu absoluter Abkapselung führen.
Durch den entstandenen guten Ruf, den die Pflasterstube genießt, kommen immer mehr Obdachlose und möchten Hilfe in Anspruch nehmen, berichtete der Vorsitzende, aber auch Besucher der Wärmestube und des Erfrierungsschutzes werden betreut. Begleitet und beraten werden die Mitarbeiter der Pflasterstube von den Schwestern der Diakonie-Sozialstation Offenburg/Ortenau.
Der Förderverein übernimmt zahlreiche Kosten, wie beispielsweise die Zuzahlungen zu Medikamenten, Verbandsstoffen, Brillen und auch gelegentlich bei Hörgeräten, Notfallbehandlungen im Krankenhaus und auch die Kosten für nicht versicherte Menschen. Alles kann und wird nur durch Spenden ermöglicht, Zuschüsse von amtlicher Seite gibt es nicht. So nimmt sich die Pflasterstube nicht nur den Obdachlosen in Offenburg, sondern auch den Obdachlosen im Ortenaukreis an.
Zur Mithilfe motivieren
Da auf die Fragebögen vom Förderverein, die an 51 Kommunen im Ortenaukreis gesendet wurden, keine große Resonanz zu spüren war, werden jetzt gezielt Brennpunkte angefahren, die auch in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz und der Caritas erfolgen, wie Richter erklärte.
Und so hoffen die Verantwortlichen der Pflasterstube, dass anhand einer entstehenden Dokumentation die politischen und ärztlichen Gremien doch noch zur Mithilfe bewegt werden können, damit notwendig werdende Fachkräfte in der Zukunft nicht von den Spendengeldern bezahlt werden müssen.
Spendenkonto
Die Pflasterstube ist für jede Hilfe und Spende dankbar: Einzahlungen können auf das Spendenkonto IBAN DE06 6645 0050 1004 246484 erfolgen. Weitere Infos unter www.pflasterstube.de