Mutter: Fünf Kinder wurden im Hallenbad Offenburg belästigt
Im Offenburger Hallenbad soll ein Flüchtling sexuelle Übergriffe an einem Mädchen verübt haben (wir berichteten). Nun äußert sich die Mutter des mutmaßlichen Opfers: Es seien nicht ein, sondern fünf Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren belästigt worden. Auf Facebook schildert sie ihre Sicht der Vorfälle – und macht ihrem Ärger Luft.
Der Bericht des Offenburger Tageblatts über den angeblichen sexuellen Übergriff eines Asylbewerbers auf ein Mädchen im Hallenbad Offenburg schlägt auf Facebook hohe Wellen: Am Freitag hat sich Maike Sicre, die Mutter des mutmaßlichen Opfers, in einem Beitrag auf ihrem öffentlich einsehbaren Profil zu Wort gemeldet. Laut Sicre wurde am Abend des 8. April nicht nur ein Kind belästigt, sondern fünf – darunter ihre beiden elfjährigen Zwillingstöchter. Sie kritisierte, dass sich der OT-Bericht nur auf das Hauptopfer bezog. Sie sei ein weltoffener Mensch, aber verlange, dass der mutmaßliche Täter bestraft wird. Der Beitrag wurde auf Facebook mehr als 900-mal geteilt.
Im Gespräch mit dem Offenburger Tageblatt erläuterte Sicre am Montag die Vorfälle, wie sie diese von ihren Kindern erfahren habe. »Meine Töchter waren zusammen mit einer Freundin und einem Freund, die beiden sind zwölf Jahre alt, im Hallenbad«, erzählt Sicre. »Normalerweise lasse ich meine Kinder nicht allein dorthin, aber der Opa war verreist, es war eine Ausnahme.«
Die Übergriffe sollen zwischen 19 und 20 Uhr stattgefunden haben. Die Freunde hätten im Nichtschwimmerbecken gespielt. »Plötzlich näherte sich der Mann einer meiner Töchter und kniff sie in den Hintern.« Das Kind habe die Berührung zuerst für ein Versehen gehalten. »Meiner anderen Tochter streifte er über den Hintern.« Daraufhin hätten sich die Kinder von dem Mann entfernt, seien aber im Becken geblieben.
»Dann drängte er meine Tochter, die er zuerst belästigt hatte, in die hintere Ecke des Beckens und riss ihr den Bikini weg«, berichtet Sicre. Außerdem habe er versucht, die Freundin ihrer Töchter zu berühren, was jedoch scheiterte. »Ein fünfjähriges Kind hat er festgehalten und berührt. Den zwölfjährigen Freund meiner Töchter fasste er im Vorbeischwimmen ebenfalls an.«
Die Kinder hätten das Becken schließlich verlassen und von der Kabine aus ihre Mutter angerufen. »Sie sagten mir, dass da komische Männer gewesen seien.« Der mutmaßliche Grabscher sei in Begleitung von drei weiteren Personen gewesen, die das Geschehen vom Beckenrand aus beobachtet hätten – einer der Begleiter soll »deutlich sichtbar« eine Errektion gehabt haben.
Sofort zum Bad gefahren
Sie sei mit ihrem Mann sofort von ihrem Wohnort Neuried-Altenheim nach Offenburg gefahren, erzählt Sicre. Im Hallenbad habe die Polizei die Kinder und das Badpersonal befragt. Zeugen hätten die Männer zwar bemerkt, aber die angeblichen Übergriffe nicht gesehen. Gefasst wurde der Mann dann eine Woche später. »Da waren meine Töchter erneut im Schwimmbad und haben ihn erkannt.« Das Badpersonal habe daraufhin die Polizei verständigt.
Ihre Töchter hätten den Mann bei einer weiteren Vernehmung am Freitag auf Fotos sofort identifiziert, berichtet Sicre. Auch deshalb habe sie keinen Zweifel an den Schilderungen der Elfjährigen. »Sie haben nur von einem Vorfall gesprochen, das ist also keine kindliche Übertreibung.« Die Zwillinge hätten das Erlebte gut verarbeitet. Nun hofft Sicre auf eine harte Strafe für den Mann aus dem Nichtschwimmerbecken.
Sicre hat Anzeige erstattet. Dass diese vorliege, bestätigte Miriam Kümmerle, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Offenburg, auf OT-Anfrage. Ein Tatverdächtiger sei bereits ermittelt. Doch die Akten zu dem Vorfall erhalte sie erst im Laufe dieser oder der nächsten Woche, weshalb Kümmerle gestern zu Details des Falls keine Angaben machen konnte.
Polizei ermittelt noch
Karen Stürzel, Sprecherin des Polizeipräsidiums Offenburg, bestätigte auf OT-Anfrage, dass die Polizei immer noch prüfe, ob gegen den Mann etwas strafrechtlich Relevantes vorliegt – und dass er in einem Offenburger Flüchtlingsheim wohnt.