Nach Hitze und trockenem Durbach: Fischpächter appelliert
In der Ortschaftsratssitzung berichtete Ludwig Hettig ausführlich über die Auswirkungen der Dürre im vergangenen Sommer auf das Ökosystem. Hier ein Auszug aus seiner umfangreichen Rede:
Unter anderem gebe es im Durbach Forellen, Döbel, Grundeln und Aale. Viele Fische seien verendet. Vor allem die Bachforelle sei bei Sauerstoffmangel sehr empfindlich.Neue Bachforellen bräuchten drei bis vier Jahre bis zur Geschlechtsreife. Er könne frühestens im nächsten Jahr wieder welche einsetzen, so der Fischpächter. Wenn man Fische mit den Händen fasse, könne sich leicht ein Pilz auf der gestörten Schuppenschicht bilden, merkte er weiter an.
Die Versickerung des Dorfbachs beginne ab der Kronenbrücke in Richtung Windschläg. Teilweise auch schon in Höhe der Nesselrieder Straße. Die Existenz des Windschläger Angelvereins sei unsicher.
Die Graslandungen im Bach sieht Hettig als willkommenen Unterschlupf für die Fische. Zwar sei das erschwerend für die Wassergewinnung bei Löscharbeiten der Feuerwehr, aber man sollte die Bewüchse im Bach belassen. Hierzu gibt es unterschiedliche Meinungen. Was die Stürze im Bach angeht, ist Hettig überzeugt: »Die hätten schon längst abgebaut werden müssen! Die Gemeinde erhält Ökopunkte für Renaturierung.«
Der Fischpächter sieht einige Verhaltensfehler bei Bürgern, welche die Wassermenge und -qualität des Dorfbachs beeinträchtigen: Einige Leute hätten Staustufen angelegt und leiteten Maische in den Bach ein.
Fremdentnahme von Wasser?
Manche Obstbauern wüschen Kirschentücher im Bach. Beides sei bei starkem Wasserlauf nicht so problematisch, aber wenn der Bach eh »kränkelt« dann schon.
Hettig vermutet zudem Fremdentnahme von Wasser durch größere Brunnen oberhalb des Sportplatzes. Er appellierte an die Bürger: »Gehen Sie bewusster mit Chemie und belastenden Flüssigkeiten auf ihrem Grundstück um. Der Klimawandel fordert seinen Tribut – auch im Ökosystem Wasser!«