Nachruf: Herma Schug ist im Alter von 104 Jahren verstorben
Herma Schug, die älteste Einwohnerin von Offenburg-Zunsweier, ist am 5. Mai im Alter von 104 Jahren im Kreise ihrer Familie gestorben. Sie war fit bis zuletzt und hat stets am Leben teilgenommen.
Zunsweiers älteste Bürgerin Herma Schug ist tot. Sie starb am 5. Mai. Die Beerdigung fand am Montag im Kreis der engsten Familie statt. Herma Schug war fit bis zuletzt, nahm noch am täglichen Leben teil, treu umsorgt von Tochter Edda und ihrer Familie.
Jahrelang fuhr man mit dem Auto nach Spanien in den Urlaub – weil Herma Schug nicht fliegen wollte. Beim letzten Mal war sie schon 95 Jahre alt. Jeden Tag aßen sie zusammen zu Mittag. Sie war voll in das Familienleben mit einbezogen. In den letzten zwei Wochen wurde sie von Tag zu Tag schwächer, konnte aber selbst an ihrem Todestag noch kurz aufstehen. Dann schlief sie friedlich ein.
1937 geheiratet
Herma Schug wurde am 23. September 1915 in Gießhübel bei Karlsbad im heutigen Tschechien geboren. Sie wuchs im gräflichen Forsthaus auf, denn ihr Vater war gräflicher Oberförster. Nach einem Internat in Eger und drei Jahren Hauswirtschaftsschule in Karlsbad lernte sie den Lehrer Josef Schug kennen. Die beiden heirateten 1937. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor und zwei Enkel, die beiden Urenkelinnen waren ihr ein und alles.
Ihr Mann war noch in Kriegsgefangenschaft, als die Familie 1946 umgesiedelt wurde. Mit dem Zug ging es über Thüringen in das oberpfälzische Weiden. Dort starb eine Tochter mit erst drei Jahren. Nach der Rückkehr des Mannes ging es für vier Jahre nach Forchheim. Josef Schug bewarb sich auf eine Lehrerstelle in Südbaden und bekam eine Stelle in Zunsweier. So wurde die kleine Familie in Zunsweier zum 11. September 1951 ansässig und baute bald darauf ihr Haus. Allzu früh starb 1995 ihr geliebter Mann Josef.
Socken selbst gestrickt
21 Jahre arbeitete sie bei Aenne Burda im Bereich der Schnittmuster. 1982 ging sie in Rente. Handarbeiten waren ihr Hobby, sie nähte mit den Burda-Schnitten hübsche Kleider für Tochter Edda. Bis vor kurzem versorgte sie ihre Lieben noch mit selbstgestrickten Socken. Herma Schug lebte bis zuletzt alleine in ihrer Wohnung. Sie freut sich, wenn die Familie und alte Bekannte zu Besuch kamen.