Nachruf: Offenburger Unternehmer Rolf Küderle stirbt 59-jährig
Rolf Küderle ist tot. Der Unternehmer hatte Offenburgs ersten mobilen Pflegedienst aufgebaut. Die Familie möchte das Unternehmen in seinem Sinne weiterführen.
Der Tod kam überraschend. Rolf Küderle war erst knapp 59 Jahre alt, als er am 9. März starb. Beim Sport, den er so liebte und den er zum Ausgleich zu seiner anstrengenden Arbeit als Unternehmer brauchte. Acht Tage später hätte er Geburtstag gehabt.
Ein Schock für die Familie und die rund 80 Mitarbeiter des »Mobilen Pflegedienstes Küderle«. Doch auch ohne den Gründer und Chef des Unternehmens soll es weitergehen, wie Tochter Michelle Küderle versichert: »Natürlich geht es weiter, es war sein größter Traum, und den werden wir für ihn weiter leben. Ganz in seinem Sinn.« Rolf Walter Küderle kam am 17. März 1960 in Offenburg zur Welt. Sein Vater Walter war Kfz-Meister und seine Mutter Waltraud Hausfrau und Mutter.
Rolf Küderle wuchs mit drei Geschwistern auf: Peter, Joachim und Klaus. 1966 bis 1972 besuchte er die Grundschule Bohlsbach, 1972 bis 1975 Hauptschule Windschläg, von 1975 bis 1978 die Kaufmännische Berufsschule Offenburg. 1986 bis 1988 ließ er sich an der Altenpflegeschule Paul-Gerhardt-Werk Offenburg zum examinierten Altenpfleger ausbilden.
Rolf Küderle nahm Schule und Ausbildung ernst, war aber nicht verbissen. Er hatte auch an anderen Dingen seine Freude.
Familienbetrieb
Am 3. September 1993 heiratete er Karin Wendt, beide lernten sich während der Ausbildung zum Altenpfleger, zur Altenpflegerin kennen. Sie bekamen zwei Kinder: Marcel (1994) und Michelle (1996).
Schon 1991 gründete Rolf Küderle den Pflegedienst »Mobiler Pflegedienst Küderle, eine hilfreiche Hand« – ganz alleine, ohne Mitarbeiter. Die kamen erst peu à peu dazu mit dem Erfolg des Unternehmens. Es war der erste private Pflegedienst in Offenburg.
Heute arbeiten alle aus der Familie im Betrieb mit: Karin Küderle als examinierte Altenpflegerin, Michelle Küderle als examinierte Altenpflegerin und Marcel Küderle im kaufmännischen Bereich im Büro. Das Unternehmen hat derzeit rund 80 Mitarbeiter.
Doch Rolf Küderle ruhte sich nie auf seinen Verdiensten aus, er bildete sich weiter: 1999 absolvierte er eine Ausbildung zum Pflegedienstleiter im ambulanten Dienst.
Großes Hobby Sport
Am 1. Juli 2017 eröffnete die Familie die Tagespflege »Erzählcafé Küderle« in Zunsweier. Tochter Michelle: »Das war sein größter Traum.« Das Erzählcafé hat 30 Tagespflegeplätze und läuft nach ihren Angaben sehr gut.
Neben seiner beruflichen Belastung nahm sich Rolf Küderle Zeit für seine Hobbys – und hier vor allem Sport (Joggen, Fahrrad fahren, Surfen, Inliner fahren, Ski fahren). Und er war ein leidenschaftlicher Autofahrer, er liebte es, mit dem Mustang zu fahren – am liebsten mit offenem Verdeck. Wenn er verreiste, dann besonders gerne nach Ägypten.