Nachts im Heimatmuseum – das war richtig spannend
Ein Museum kann wirklich spannend sein. Sogar für Kinder. Die Viertklässler erlebten das am Freitagabend – bei ihrer Nacht im Heimatmuseum.
Ein dunkles Museum. Taschenlampen. Und Kinder auf Spurensuche. Mehr brauchte es am Freitagabend von 21.30 bis 23.10 Uhr nicht, um die Viertklässler aus Niederschopfheim zu faszinieren. Was gab es nicht alles zu entdecken: Mechanische Kirchenuhren mit metallischem Schlag, den Stifter Georg Ehret, der nach New York auswanderte, alte mechanische Schreibmaschinen, Plattenspieler und schweres eisernes Werkzeug. Eine Reise in die Vergangenheit, nur begleitet vom dünnen Licht der Taschenlampen.
Gemeinsam geplant
Und natürlich von Rektorin Frauke Müller und Lucien Mutzig vom Historischen Verein. Die beiden hatten sich die Museumsnacht ausgedacht, weil die Schülerinnen und Schüler sowieso an diesem Tag in der Schule übernachteten.
Angefangen hat alles im Hof des Museums, in dem Mutzig die alte Feuerwehrleiter von 1928 präsentierte. Die haben die Feuerwehrleute noch gezogen und geschoben, Feuerwehrautos gab es noch nicht. 20 Meter reichte sie in die Höhe, die schaffte man mit Hebelwirkung, wie ein Schüler sehr richtig einwarf. Die Feuerwehr Niederschopfheim schaffte die Leiter nach dem Brand des Gasthauses Adler an. Damals fiel das dritte Stockwerk den Flammen zum Opfer, es hat Tote gegeben.
Die Kinder waren insgesamt 1,5 Stunden lang fasziniert, vor allem hat ihnen gefallen, dass sie alles in die Hand nehmen und ausprobieren durften, wie Frauke Müller berichtet. Einige Kinder interessierten sich besonders für alte textile Techniken und ließen sich von ihrer Lehrerin (die das Weben erlernt hat) zeigen, wie man an einem alten Schaftwebstuhl webt. Dazu bemerkten sie, dass es ganz schön lange gedauert haben muss, auf einem solchen Webstuhl den Stoff für ein Gewand herzustellen. Auch das Harmonium im oberen Stock stand bei den Schülerinnen und Schülern hoch im Kurs. Am Ende des Besuchs bekamen alle sogar ein kleines Konzert von Felix, Fabio und Maxim zu hören, die die ganze Zeit kaum von dem antiken Instrument wegzubekommen waren.
Thema Schule faszinierte
Neben dem Schusterhandwerk und alten Kochkladden, deren Schrift Laura sogar entziffern konnte, faszinierte das Thema Schule die Kinder am meisten. Hingebungsvoll spielten sie in den alten Schulbänken Unterrichtssituationen nach, schrieben auf den kleinen Schiefertafeln und bedienten den Rechenschieber.
So war es dann auch der selbsternannte Lehrer, Felix Blumenkohl, der sich im Namen seiner Schülerschaft bei Lucien Mutzig für den informativen und spannenden Besuch im Hohberger Heimatmuseum bedankte. Zum Schluss trugen sich alle Kinder ins Gästebuch des Museums ein. Die Blöcke und Stifte nahmen die Kinder mit in die Schule, um demnächst dort und zu Hause auf Spurensuche zu gehen.
»Wir empfehlen jedem Kind, das Hohberger Heimatmuseum bei Nacht zu besuchen, denn man lernt was über unser Dorf und hat viel Spaß«, so war der Tenor nach diesem interessanten Erlebnis.