Närrischer Auftakt bei den Rebknörpli in Fessenbach
Bühne frei für den »verrückten Buurehof«: Ob die »Wanderer aus dem Rebland«, der »Guller« oder die »Bänklisänger« – sie alle machten beim »Gmiedliche Obe« der Rebknörpli großen Appetit auf die neue Fasnachtskampagne in Fessenbach.
Der Narrenkeller platzte aus allen Nähten, als die Rebknörpli-Zunft um Zunftmeister Uli Litterst zu ihrem »Gmiedliche Obe« wieder viele Gäste »ussem Rebland« begrüßen konnte. Selbst die Zellwiller wollten zum 11.11. kommen, aber da mussten die Fessenbacher diesmal passen. Doch zumindest war eine »Videoschaltung« garantiert. So lernten die Zellwiller das Rebknöpli-Lied kennen, das natürlich aus vollen Narrenkehlen gesungen wurde. Denn eines haben die Franzosen gar nicht verstanden, dass das Fessenbach-Lied bei der 775-Jahr-Feier nicht lebhaft mitgesungen wurde.
Und so wurde schon mal Schulleiter Patrick Scharte verdonnert, vor jeder Schulstunde dieses Lied den Schülern »einzupauken«. Begrüßen konnte Uli Litterst auch die Ortsvorsteher Trudpert Hurst aus Rammersweier, Ortsvorsteher Paul Litterst mit Gattin Martina und natürlich Ortsvorsteher Horst Zentner, wie immer begleitet von den Kropfjoggel-Mädels aus Ebersweier.
Viel Lokalkolorit
Nach den Ehrungen und Übergabe der Krottestecher-Masken an das Jungvolk stiegen Beni und Uli Litterst, die beliebten »Wanderer aus dem Rebland«, dann voll ins närrische Programm ein. Wie immer hatten sie viel Lokalkolorit zu verkünden. Dass die Voba (Volksbank) in Zell-Weierbach jetzt zugemacht hat, ist in ihren Augen eine »Sauerei«, denn wo sollen nun die Narren bei ihrem Umzug am »Schmutzige« hingehen?
Auch das wirklich schmackhafte Kesselfleisch war Thema – das dieses Jahr wieder gereicht wurde, und eventuell noch vom letzten Jahr stammen könnte, wie die beiden mit Augenzwinkern verrieten. Denn statt 60 Portionen wurden seinerzeit 60 Kilo bestellt. Wer es aufgegessen hat, das wurde nicht aufgeklärt. Vielleicht hätte es da den Ortsvorsteher von Zell-Weierbach gebraucht, der sich als »Sherlock Holmes aus dem Rebland« beim diesjährigen Maibaumklau in Zell-Weierbach hervorgetan hat.
Als Moritz Litterst als lustiger »Guller« das Narrenvolk begrüßte, war allen klar, dass das Motto der Kampagne 2018 ein »tierisches Vergnügen« wird. Auf dem »verrückten Buurehof« passiert natürlich einiges. Passend dazu hatten sich die Ebersweierer Mädels rote »Hühner-Häubchen« auf gesetzt. Als letzter »Guller« von Fessenbach hatte Litterst so manche Stallgeschichte ausgegraben: den Fuchs von Ortenberg, der Schuhe klaut, die Baumschutzverordnung und den Dorfladen, der noch nicht so richtig in Fahrt kommt. Aber auch die grünen Radschutzstreifen sind dem Guller ein Dorn im Auge, wie auch der »Sidefade« (Seitenfaden), der mit seinen eckigen und langweiligen Kästen zum »Legoland« degradiert wurde.
Und dann kamen die »Bänklisänger« (Markus Litterst, Elly und Andi Braun, Jörg, Lotta und Luis Bürkle, Sabine und Mathias Schächner, Silvia Fischer, Berthold Börschig und Gregor Braun), die übrigens 2018 ihr 40-jähriges Jubiläum feiern.
Getreu dem neuen Motto waren sie echte Hingucker, die auch mit ihren Neuigkeiten aufwarteten. So war das »Menschenbad Stegermatt« mit der Gemeinschaftsdusche in ihren Blickfang geraten, aber auch die Politik mit »dioxinverseuchten Eiern« –und auch der Zunftmeister Uli Litterst musste Federn lassen.
HINWEIS: Wer die verrückten Hühner am Zunftabend erleben will, ist auf den 10. Februar 2018 in die Reblandhalle eingeladen, so Uli Litterst, der auch großen Dank an alle Helfer vor und hinter den Kulissen richtete.