Jubiläumsprogramm der Rebknörpli Fessenbach

Narren in Fessenbach traurig. Jubiläum fällt wegen Corona flach.

Ursula Hass
Lesezeit 4 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
15. Januar 2021

Die Gründungsmitglieder beim 33. Jubiläum der Narrenzunft Rebknörpli wollten Erinnerungen an die Fasent auffrischen. ©Fritz Hillenbrand

Das „Sexy-Männerballett“ wurde mit seinen 44 „Mannen“ um seinen großen Auftritt gebracht. Vielleicht könnte eine kommende Sause noch die Stimmung der Rebknörpli retten.

Es wäre so schön gewesen, im Rahmen des Jubiäums „44 Jahre Narrenzunft Rebknörpli Fessenbach“ die alten Erinnerungen an die Fessenbacher Fasent aufzufrischen. Dazu hatte man schon ein Programm mit einem Narren-Gottesdienst und einem Jubiläums-Obe am Freitag, 22. Januar, zusammengestellt. Auch das „Sexy-Männerballett“ sollte mit 44 „Mannen“ auftreten. Doch im Augenblick hadern die Narren mit dem Coronavirus, denn Fasnacht fällt (fast) ins Wasser. Auf jeden Fall soll es eine Fasentdaifi im Freien geben. Zudem sollen ein Narrenbaum aufgestellt und die Häuser der Aktiven mit Narrenfahnen geschmückt werden.

Vielleicht gibt es auch noch eine kleine Feier am 1. April, dem Gründungstag der Narrenzunft vor 44 Jahren. Immerhin leben noch 18 Gründungsmitglieder. Bei den Aktiven sind dies Uli Litterst, Isolde Naab, Ernst und Renate Keller, Andy Braun und Markus Litterst, bei den passiven Gründungsmitgliedern Trudel Braun, Erika Köster, Eugen Humpert, Gertrud und Albert Adam, Martin und Eckart Adam, Maria Litterst, Gerhard Braun, Gerd Groß, Elke Knausenberger und Robert Kreiner. 
Doch wie war eigentlich die Fasnacht vor 44 Jahren in Fessenbach? Bevor die Rebknörpli-Narrenzunft 1977 gegründet wurde, gab es bereits eine lebendige Dorf-Fasent. Legendär waren die Bälle in den Gasthäusern „Traube“ und „Linde“. Die „Daifi“ des Fasentkindes mit Dorfbegehung am „Schmutzigen“ gehörte schon damals zu den Höhepunkten. 

Unterm Rathaus daheim

- Anzeige -

Hermann Braun fungierte zunächst als Fasentspfarrer, für kürzere Zeit auch Georg Litterst, danach Markus Litterst. Abgelöst wurde Markus Litterst erst 2020 von Florian Zeil. Pünktlich um 6 Uhr wird es laut in den Gassen, und die Narren treffen sich im Narrenkeller unter dem alten Rathaus, der seit 1989 Heimstatt der Rebknörpli ist. Entstanden ist der Narrenkeller unter der Federführung von Fritz Hillenbrand, dem seinerzeitigen Zunftmeister (1986-1992). Hans Konprecht, Karl Leitermann, Berthold Litterst, Emil Litterst, Hubert Kiefer, Josef Köster und viele weitere haben sich beim Ausbau des Narrenkellers Verdienste erworben.Am 11.11. findet hier immer der „Gmiedlige Obe“ statt, wo sich närrische Prominenz mit den heimischen Narren trifft. 
Eine starke Wiederbelebung der Fasent begann in den 1970er-Jahren. Vor allem Hans Conrad, Ehemann der „Linde“-Wirtin Helga Conrad, hat die Gründung der Zunft mit großem Einsatz vorangetrieben. Bei der Namensgebung sollte sich auch der Weinbau im Namen wiederfinden. Mit „Rebknörpli Narrenzunft“ fühlten sich Alt und Jung angesprochen. Hans Conrad wurde der erste Zunftmeister (1977-1986). Für die Entwürfe der Kostüme stand der Freiburger Bühnenbildner Walter Perlacher Pate.
Die Fessenbacher Fasnachtsgestalten, wie die zwei Wanderer aus dem Rebland, Uli Litterst und Beni Litterst, früher war noch Fritz Hillenbrand dabei, aber auch die Bänklisänger oder das Spätlese-Ballett und das Sexy-Männerballett, treten beim „Zunftobe“ auf. Ohne die drei Litterst-Brüder wäre die Fessenbacher Fasent undenkbar, denn Uli Litterst war nicht nur mehr als 25 Jahre Zunftmeister (1992-2019), er schreibt auch viele Beiträge für den „Gmiedlige Obe“, den „Zunftobe“, und mit seinem Sohn Moritz bringt er die Geschehnisse im Dorf prägnant unter die Leute. 

Dass die Rebknörpli-Zunft keine Nachwuchssorgen hat, dafür machen sich die Aktiven stark, so am „Schmutzige Dunnschdig“ mit der Befreiung der Schüler und Kita-Kinder oder mit dem Eiersammeln am Fasent-Friddig. 

Die Leviten gelesen

Der erste Zunftobe, noch als Rebknörpli-Ball angekündigt, fand 1978 in der 1976 erbauten Reblandhalle statt. In der Halle traten der ehemalige Zunftmeister Hans Conrad und sein Zunftgeselle Albert Adam, der auch viele Jahre Regie führte, oder Peter Busam auf. Erfahrene und talentierte Fasnachter waren auch Mechthilde Hurst und Hermann Braun, die den „Großkopferten“ in Offenburg schon mal die Leviten lasen. Weiter gehörten dazu Maria Litterst und Erika Köster, Klaus Leitermann und Günther Basler, beide glossierten  als Bott das Dorfgeschehen. Das „Wein-Raritätenkabinett“ oder die „Bundesgartenschau“ von Albert Adam hatten oft politische Themen zum Inhalt. Auch Gertrud Adam und ihr Bruder Thomas Vogt waren mit von der Partie. 
Sepp Litterst als Mann der ersten Stunde war für die Zunft, ihre Veranstaltungsplanung und ihre närrische Programmgestaltung eine wichtige Person. Er und seine Frau Angela haben ihren Humor an ihre drei Söhne, Uli, Clemens und Markus, und deren Nachwuchs weitergegeben.

Weitere Artikel aus der Kategorie: Offenburg

Kassenverwalterin Petra Hertwig, Elisabeth Braun und Barbara Oschwald-Häg (von links) beraten und informieren im eigens für die Nachbarschaftshilfe geschaffenen Büro im Rathaus Waltersweier.
vor 32 Minuten
Neue Helfer sind immer willkommen
Versammlung der Nachbarschaftshilfe Waltersweier: So viele Einsätze wurden 2023 absolviert und über diese Zertifizierung freut man sich besonders.
Der neue Empfangstresen im Foyer wird zu zwei Seiten passierbar sein.
vor 35 Minuten
Freizeitbad in Revision
Am Montag endet der Umbau des Offenburger Freizeitbads Stegermatt. Ein umgestaltetes Foyer mitsamt neuem Kassensystem soll in der kommenden Saison für kürzere Wartezeiten sorgen.
Schäuble-Nachfolger bei „Kälte-Huber“ zu Besuch (von links): Bärbel Huber, Hannes Grafmüller (MIT), Johann Riemenschneider, Claudius Wurth, Jens Herbert (Vorsitzender CDU-Stadtverband), Klaus Lauble, Ben Huber, Bundestagsabgeordneter Stefan Kaufmann, Joe Huber, Anne Nickert, Daniel Huber, Beatrice Geiler und Helga Gund.
vor 3 Stunden
Stefan Kaufmann bei "Kälte-Huber"
Schäuble-Nachfolger in Offenburg zu Gast: Der CDU-Bundestagsabgeordnete, Stefan Kaufmann, hat die Firma Peter Huber Kältemaschinenbau SE besucht.
Zollbeamte überprüften am Mittwoch auf dem Biberacher B33-Parkplatz in Richtung Haslach, ob alle arbeitsrechtlichen Vorschriften eingehalten wurden.
vor 6 Stunden
Aktion zum Sicherheitstag 2024
Im Zuge des Sicherheitstags 2024 fand am Mittwoch eine Kontrolle an der B33 auf dem Biberacher Parkplatz statt. Im Gegensatz zu anderen Orten gab es dort keine größeren Auffälligkeiten. Dennoch hatten die 26 Beamten von Polizei und Zoll viel zu tun.
Ulf Wollezin ist zertifizierter Mediator.
vor 8 Stunden
Vortrag beim Hospizverein
Der Hospizverein Offenburg lädt seine ehrenamtlichen Mitarbeiter regelmäßig zu Fortbildungen ein. Zuletzt geschah dies durch einen Vortrag von Ulf Wollenzin über Probleme, Konflikte und Lösungsmöglichkeiten.
Neue Wanderausstellungen, wie derzeit im Glashaus die Ausstellung "Weggeschafft", sollen auch das Stammpublikum immer wieder in den Salmen locken. 
vor 15 Stunden
Kulturausschuss
Die Bilanz nach zwei Jahren Salmen fällt gemischt aus. Die Besucherzahlen kommen an die angepeilten 30.000 nicht ran. Dafür gab es viel Kritik. Salmen-Chefin Katerina Ankerhold ist sich sicher: "Der Ansatz geht auf." Es brauche mehr Zeit.
vor 16 Stunden
Das Beste der Woche
Ein Unglück kommt selten alleine. So ging es auch einer Leserin, die hier ihre Geschichte erzählt. Ob sie gut ausgeht?
Auch weil derzeit weniger Parkraum bei der Abtsberghalle zur Verfügung steht, wurde kürzlich bei einer größeren Veranstaltung rücksichtslos geparkt.
vor 17 Stunden
Ortschaftsrat Zell-Weierbach
In der Frageviertelstunde des Ortschaftsrats von Zell-Weierbach kamen die Themen rücksichtslose ­Parken und eine Verlängerung der Tempo-20-Regelung auf der Umleitungstrecke auf.
Am 9. Juni wird auch in Schutterwald ein neuer Gemeinderat gewählt. Drei Räte kandidieren nicht mehr.
vor 19 Stunden
Kommunalwahl am 9. Juni
Wer stellt sich wieder zur Wahl, wer hört auf? Vier Listen wurden für die Gemeinderatswahl in Schutterwald am 9. Juni zugelassen. Wir geben eine ausführliche Übersicht zu den Kandidaten.
Fahrzeugführer Sven Wirt (rechts) erteilt den Feuerwehrmännern, die gleich ins Treppenhaus des Freizeitbads stürmen werden, Befehle.
vor 19 Stunden
Offenburg
Mit Blaulicht und Atemmasken rückten am Donnerstag Feuerwehrtrupps ins Offenburger Freizeitbad Stegermatt aus. Anlass war kein Notfall, sondern eine Übung. Zum Glück: denn eine dabei gewonnen Erkenntnis wird womöglich Leben retten.
Will den Weg zu mehr Demokratie ebnen: Ralph Fröhlich. 
vor 20 Stunden
Einwohnerversammlung gefordert
"Baumretter" Ralph Fröhlich sieht bei der Stadt Demokratiedefizite und hat das Fehlen einer Einwohnerversammlung bei der Kommunalaufsicht moniert.
Der Präsident des Blasmusikverbands Kinzigtal Stefan Polap ehrte verdiente Ortenberger Musiker (von links): Emil Riehle, Heinrich Herp und Patrick Hornisch.
vor 20 Stunden
Hornisch seit 25 Jahren dabei
Eine Ehrung für 25 Jahre und zwei Auszeichnungen für 60 Jahre aktives Musizieren gab es im Rahmen des Frühjahrskonzerts des Musikvereins Ortenberg.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Alles andere als ein Glücksspiel: die Geldanlage in Aktien. Den Beweis dafür tritt azemos in Offenburg seit mehr als 20 Jahren erfolgreich an.
    17.04.2024
    Mit den azemos-Anlagestrategien auf der sicheren Seite
    Die azemos Vermögensmanagement GmbH in Offenburg gewährt einen Einblick in die Arbeit der Analysten und die seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen Anlagestrategien für Privat- sowie Geschäftskunden.
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".