Narren: Trump kauft St. Georg Pflegeheim
Der Zunftabend ist seit vielen Jahren die Auftaktveranstaltung der Nordracher Fasent. Am Samstagabend war die Hansjakob-Halle vollbesetzt. Das Motto „Ob Top Gun, King Kong, große Kinowelt – wer ist Nordrachs Leinwandheld“ setzten rund 70 Akteure in vielen Varianten um.
Vor dem Zunftabend erweckte die Narrenzunft die Hansele am Narrenbrunnen und nahm mit der Narrentaufe fünf neue Hansele in die Zunft auf. Zu den Klängen der Piratenkapelle zog man zur Hansjakob-Halle, wo die Feuerwehr den Narrenbaum aufstellte.
Zu Beginn des Zunftabends begrüßte Zunftmeister Stefan Haas die närrischen Besucher in wohlgereimten Versen. Haas ehrte zahlreiche Glashansele für ihre langjährige Treue. 25 Jahre: Jacqueline Kempf, Dorothea Lehmann und Yvonne Welle, 40 Jahre: Willi Bildstein, Herbert Schwarz und Christa Späth. Angelika Boschert gehört ebenfalls seit 40 Jahren den Glashansele an, ist dazu seit 40 Jahren Kassiererin.
Die Tanzgruppe „Eleven up“ war dann der erste Hingucker. Die Mädchen wirbelten zu Techno Musik über die Bühne und durften erst nach einer Zugabe abtreten.
Großartig wie seit Jahren die „Aldi Wieber“. Sie boten im früheren „Gasthaus Kreuz“ eine „Erlebnisgastronomie“, die die Gäste nicht so schnell vergessen werden. Die beiden Bedienungen Sandra Zeferer und Erika Zimmermann hielten offensichtlich nichts davon, dass der Kunde König sei. Ungehobelt knallten sie ihren Gästen unbestelltes Essen auf den Tisch, ließen keinerlei Kritik gelten und warfen die Gäste kurzerhand wieder aus der Gaststätte. Ein Klamauk!
Ruhiger ging es zunächst im Bürgermeisteramt zu. Die Putzfrau (Michael Welle) hatte im Bürgermeisterzimmer nur wenig abzustauben, da „der Bürgermeister selten anwesend sei“. So hatte „die gute Seele“ viel Zeit, sich um den PC zu kümmern und sie beantwortete zahlreiche E-Mails selbst. Nach und nach kamen ortsbekannte Persönlichkeiten ins Büro.
Schanzbach wird Pool
Begleitet von zwei Bodyguards, erschien schließlich Donald Trump höchstpersönlich (Josef Bruder). Er kündigte an, das „Nordracher Münster“ (St. Georg Pflegeheim) kaufen zu wollen. Es sollte zu einem Luxushotel umgebaut werden und die störende Nachbarschaft, das Wohngebiet Schanzbach, werde man einebnen lassen und dort einen Swimming Pool anlegen. Er werde auch Strafzölle auf Oberharmersbacher Waren erheben, die tagtäglich nach Nordrach eingeführt werden.
Die Sprecherin der „Tagesschau“ Katrin Götze brillierte mit seriös vorgetragenen Nachrichten über Pleiten, Pech und Pannen aus Nordrach und Umgebung.
Die Tanzgruppe „Rock ‘a’ Babes“ bot nach der Pause einen großartigen Auftakt für alle Sinne. Die jungen Damen boten in ihren Kostümen als Eisköniginnen ein prächtiges Bild und brillierten mit einem fetzigen Tanz zur Melodie „Hey, wir woll’n die Eisbärn sehn“. Riesiger Beifall war ihr verdienter Lohn.
Die HPC Gruppe konnte ebenfalls mit ihrem spektakulären Auftritt die Zuschauer begeistern. Im „OP-Fachmarkt Heimchirurgie“ ging es drunter und drüber. Eine Bypass-OP zum Selbermachen hatte nicht funktioniert, der Arzt des Entbindungsservices war alles andere als mit dem weiblichen Körper vertraut und eine verwirrte ältere Dame fand in den Regalen einfach nicht die Alzheimer-Tabletten.
Einen besonderen musikalischen Auftritt boten die „Blaumänner“. Ihre Instrumente waren wassergefüllte Spülbecken, Abwasserrohre, Eimer, Flaschen, Besen und Töpfe. Mirko Eggen, Florian Neumayer, Günter Schöner und Julian Zimmermann trommelten darauf, begleitet vom rhythmischen Klatschen der Besucher.
Was wäre ein Nordracher Zunftabend ohne „Dick und Doof“? Seit Jahren präsentieren Josef Bruder und Björn Späth dieses Komiker-Duo, das sich auch gerne selbst auf die Schippe nimmt.
Den grandiosen Schlusspunkt setzte wieder das LTG Männerballett. Bekleidet nur mit Röckchen und BH wirbelten die Männer über die Bühne und boten eine rassige und auch sportliche Show.