Neue Kunden fürs Wärmenetz Oberharmersbach
Die Bürgerengergie Oberharmersbach (BEO) verzeichnet positive Zahlen bei Abnehmern und Finanzen. Die Erweiterung in der „Elme“ hat sich ausgezahlt.
Die Jahresversammlung der Bürgerenergie Oberharmersbach (BEO) am Dienstag im Stubensaal für das Geschäftsjahr 2019 bot den Mitgliedern nur erfreuliche Zahlen. Die Netzerweiterung brachte 18 neue Wärmekunden, die Verbindlichkeiten wurden weiter abgebaut und der Wärmepreis bleibt auch weiterhin konstant.
„Die Herausforderungen des vor allem durch die Netzerweiterung geprägten arbeitsreichen Jahres 2019 haben Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam gemeistert“ fasste Aufsichtsratsvorsitzender Siegfried Huber die vielfältigen Tätigkeiten der BEO zusammen. Die gute Zusammenarbeit mit den beteiligten Firmen und das Entgegenkommen der Anlieger entlang der Erweiterungsstrecke hätten auch , so ergänzte Vorstand Bernd Zimmermann, entscheidend dazu beigetragen, um das Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Dankesworte fanden auch die neuen Kunden für die unkomplizierte und rasche Arbeiten währen der Anschlussphase.
Mit einigen Eckdaten erläuterte Vorstandsmitglied Zimmermann die ganze Bandbreite des Projektes Fernwärme. Im siebten Jahr ihres Bestehens verzeichne die BEO nach ihrer ersten Netzerweiterung vor allem in der „Elme“ eine Zunahme ihre Kunden um 18 auf jetzt aktuell 89 Abnehmer.
Das Leitungsnetz sei um rund einen Kilometer auf fünf gewachsen. Ferner habe man 14 Vorverlegungen für spätere Anschlüsse installiert.
Aufschlussreiche Grafiken veranschaulichten die bisherige Entwicklung der BEO. 3291 Mwh Wärme seien geliefert worden, wobei sich der Verlust im Kesselhaus und Leitungsnetz, wie Zimmermann betonte, mit rund 15 Prozent bei dem angepeilten Wert eingependelt habe. „Wir haben rund 4500 Kubikmeter Hackschnitzel für die Bereitstellung der Wärme benötigt und dadurch rund 500 000 Liter Heizöl und etwa 1.5 Millionen Kilogramm CO2 eingespart“, bilanzierte Zimmermann den ökologischen Effekt. Und man könne auch den seit Gründung der BEO festgesetzten Preis von 9,85 Cent pro kWh weiterhin garantieren.
Die Erfolgsgeschichte der BEO wurde auch unter finanziellem Aspekt deutlich, als Steuerberater André Friedemann die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung mit einem umfangreichen Zahlenwerk aufschlüsselte. Zwar sei durch die Netzerweiterung eine zusätzliche finanzielle Belastung von rund 230 000 Euro hinzugekommen, aber die Verbindlichkeiten von ursprünglich 2,4 Millionen Euro Ende 2016 habe man auf 1,68 Millionen Euro abgebaut.
„Die BEO hat nach Abzug der Verlustvorträge ein positives Ergebnis von rund 21 000 Euro erzielt“, rechnete Friedemann vor. Das Infrastrukturprojekt sei weiterhin auf einem guten Weg. So war die einstimmige Entlastung für Vorstand und Aufsichtsrat nur eine Formsache, zumal auch der Prüfungsbericht keine Auffälligkeiten ausgewiesen hatte.
In seinem Ausblick verwies Vorstandsmitglied Bernd Zimmermann auf die nächsten Investitionen. Man werde spätestens im Jahre 2021 neben dem Kesselhaus zusätzlichen Lagerraum schaffen müssen. Außerdem stehe die Befestigung des Platzes vor dem Hackschnitzelbunker an.
„Wir behalten auch weitere mögliche Anschlüsse durch Netzverdichtung oder durch eine zusätzliche Netzerweiterung im Auge“, verwies er auch Anfragen, wo und wann ein Anschluss an das Wärmenetz möglich sei. Dadurch seine eine größere Effizienz möglich.
Obertal anbinden
„Nicht nur im Dorf, wo sich die Abnehmer konzentrieren, sondern auch im Obertal bietet sich möglicherweise ein Anschluss an ein Wärmenetz an“, wagte Zimmermann einen Blick in die Zukunft. Die Firma Rombach arbeite an einer solchen Möglichkeit. Wie und in welchem Umfang das umgesetzt werde, sei abzuwarten. „Aber bevor jemand in nächster Zeit seine Heizung erneuert, ist Abwarten oder eine zusätzliche Information über den Stand des Projektes durchaus hilfreich“, appellierte Zimmermann an mögliche Interessenten, zumal auch der Anschluss an das Wärmenetz finanziell gefördert werde.