Neuer Möbel Braun in Offenburg startet Testphase

(Bild 1/2) Die stufenlose Aufgangsspirale im Hintergrund ist das Herzstück des neu eröffneten Möbelhauses Braun. Auf dem Foto zu sehen sind Geschäftsführer Matthias Bader, Filialleiter Hinrich Grotmack sowie Einkaufs- und Marketingleiter Karl-Heinz Zirbs. ©Ulrich Marx
Nach rund acht Monaten Bauzeit startete Möbel Braun am Montag mit einem »Pre-Opening«: Der Termin war gesetzt worden, um das neue Möbelhaus im Alltag zu prüfen, bevor ab nächster Woche die Besuchermengen zum Einkaufen in die Heinrich-Hertz-Straße strömen sollen.
Mit rund 1500 Besuchern rechnet Matthias Bader, geschäftsführender Gesellschafter von Möbel Braun, in dieser Woche täglich – genau die richtige Anzahl, um das neue Möbelhaus in der Heinrich-Hertz-Straße langsam hochzufahren. »Wir wollten bewusst eine Testphase einlegen«, erklärt er. Nachdem die Baufortschritte präzise abzuschätzen waren, sei die Fasnachtswoche für das sogenannte »Pre-Opening« ausgewählt worden.
Es soll vor allem den Mitarbeitern die Chance geben, »die Abläufe einzuüben und zu schauen, ob alles funktioniert« – schließlich bestand das Möbelhaus bisher nur am Reißbrett, und die EDV soll getestet werden. Seit Oktober sind die 220 Mitarbeiter angestellt, um das Haus mit aufzubauen. »Es gab zwar viele Schulungen, aber in der Praxis ist es doch wieder anders«, meint Bader.
300 Sitzplätze
Und klar: Die Monteure waren gestern auch noch im Haus unterwegs, um die ein oder andere Lampe an den rechten Platz zu rücken oder die Kinderstühle im Restaurant aufzubauen. Auch ohne die Knirpse gibt es dort 300 Sitzplätze, bereits mit Öffnung des Möbelhauses kann dort gefrühstückt werden. Besonders stolz ist Bader aber auf das Angebot Front Cooking. »Der Kunde wählt die Zutaten aus, die in den Wok sollen, dann wird es vor seinen Augen zubereitet«, erklärt er.
Ein »Ah« soll das neue Haus den Besuchern entlocken, und das scheint auch zu gelingen. »Die Aufgangsspirale ist faszinierend«, sagt ein junger Offenburger. Die stufenlose Spirale ist das Herzstück im Lichthof: Sie verbindet nicht nur die drei Geschosse miteinander, sie gewährt auch einen Überblick in alle Abteilungen. »Wir brauchen keine Zwangsführung«, weil der Kunde von der Spirale aus sehen kann, in welche Abteilung er möchte«, sagt Bader. Und die Kunden wissen auch schon, was sie wollen: Dinge, die sie bislang noch nicht gefunden haben: Ein Teppich, ein Sofa und eine Holzbank standen unter anderem auf der Wunschliste der Besucher.
In Offenburg eingelebt
»Es gab viel Lob«, sagt Hinrich Grotmack, Filial-Geschäftsführer. Gebürtig in Schleswig-Holstein, ist er seit 25 Jahren in der Möbelbranche tätig. Seit einem Jahr lebt er in Offenburg, um sich auf seine Aufgabe vorzubereiten: »Es ist spannend, von Null anzufangen: Wir haben hier ja weder ein Stammhaus noch Stammkunden.«
Aber dafür einige Superlative: 100 Musterküchen auf den 27 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche, dazu das große Restaurant und ein Kinderland von 800 Quadratmetern Fläche, in dem die Kinder von Erzieherinnen betreut werden. Es ist wie eine Mini-Stadt – mit Straße, Baugrube, Disco, Kino und Zirkus. »Sobald alles fertig ist, können in diesen Räumen auch Kindergeburtstage gefeiert werden«, verspricht Bader.
In einer Woche soll endgültig alles soweit sein: Haus und Parkplatz sind in Betrieb, bei der Außenanlage fehlt nur noch ein bisschen. Doch wenn es am kommenden Montag richtig losgeht, ist auch die Außenanlage gemacht, plant Bader. Dann fehlt nur noch die Sonne, damit das Gras sprießt.
Der Weg zum neuen Möbelhaus
Nach langem Ringen im Gemeinderat um Größe und Angebot begannen im Juni 2015 die Bauarbeiten bei Möbel Braun, bereits Ende November 2015 war Richtfest. Das 50-Millionen-Projekt, das zehnte Haus des Reutlinger Unternehmens, startete zunächst mit einer Teilbaufreigabe und erhielt den endgültigen »Roten Punkt« erst im Oktober 2015. Auch davor wurde von Geschäftsführer Bader Geduld verlangt: Seinen ersten Kontakt mit Oberbürgermeisterin Edith Schreiner hatte der Möbel-Braun-Chef bereits 2010.
Das Gelände ist 65 000 Quadratmeter groß, es würden rund 180 Einfamilienhäuser darauf passen.