Neues Blockheizkraftwerk im Paul-Gerhardt-Werk in Betrieb
Im Paul-Gerhardt-Werk wurde ein neues Blockheizkraftwerk eingeweiht. Die Anlage stellt die Wärmeversorgung im Ortenau-Klinikum und im Paul-Gerhardt-Werk sicher. Auch Gebäude der städtischen Wohnbau sind angeschlossen. 2,2 Millionen Euro wurden in die noch ausbaufähige Anlage investiert.
»Nun hat Offenburg neben dem Blockheizkraftwerk auf dem ehemaligen Burda-Areal mit dem Paul-Gerhardt-Werk seine zweite Wärmeinsel«, freute sich am Mittwochnachmittag Oberbürgermeisterin Edith Schreiner beim ersten Probestart der neuen Anlage im Kellergewölbe des Paul-Gerhardt-Werks.
Nach einer Prüfung durch einen Sachverständigen wurde die Anlage gestern Nachmittag in Betrieb genommen. Für rund 2,2 Millionen Euro löst das moderne Blockheizkraftwerk die bisherigen drei Gasmotoren ab. 25 Jahre waren die Maschinen in Betrieb. »Die hätten nicht so lange durchgehalten, wenn sie nicht stetig intensiv gewartet worden wären«, erklärte Martin Wenz, Geschäftsführer der Wärmeversorgung Offenburg.
Die neue Anlage hat eine elektrische Leistung von 1560 Kilowatt und eine Wärmeleistung von 2000 Kilowatt. Durch den Einsatz von zusätzlichen Wärmepumpen zur Wärmerückgewinnung und von Batteriespeichern kann ein Nutzungsgrad von bis zu 96 Prozent der eingesetzten Primärenergie, nämlich Gas, erreicht werden. »Das ist zwar hier kein Pilotprojekt, allerdings eine der wenigen Anlagen in Deutschland mit einer solchen Energieeffizienz und unterschreitet bereits heute schon die Grenzwerte, die erst in drei Jahren gültig sind«, erläuterte Ulrich Kleine, Vorstand des E-Werks Mittelbaden.
Beste Abgaswerte
Ein zusätzlicher Katalysator sorgt dabei für beste Abgaswerte. Auch an den entsprechenden Lärmschutz wurde gedacht. »Wir haben damit eine der saubersten und energieeffizientesten Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen in Deutschland«, so Thomas Stark vom E-Werk Mittelbaden.
Flexibler Einsatz
Durch die deutliche Vergrößerung des Wärmespeichers kann die Anlage netzdienlich betrieben werden. Das heißt, sie leistet durch ihren zeitlich flexiblen Einsatz einen Ausgleich zur derzeitigen Fotovoltaik-Anlage im Netzgebiet.
Neben dem Paul-Gerhardt-Haus werden auch das Ortenau-Klinikum, das Wohnheim sowie umliegende Wohngebäude der städtischen Wohnbau von der Wärme des Blockheizkraftwerks profitieren.
»Bei entsprechender Nachfrage besteht die Möglichkeit, eine zweite Anlage in den vorhandenen Räumlichkeiten anzuschließen«, sagte Wenz. 1,8 Millionen würde ein zweiter Gasmotor kosten.
»Mit einem solchen Gasmotor kann man rund 200 Eigenheime mit Wärme versorgen«, erklärte der Geschäftsführer der Wärmeversorgung Offenburg.