Neues OFV-Stadion: Böhm kritisiert favorisierten Standort
Als neuen Standort für das OFV-Stadion favorisiert die Stadt Offenburg eine Fläche zwischen Schaible-Stadion und Bahnlinie. Grünen-Stadtrat Stefan Böhm übt daran Kritik. Er verweist auf die dortigen Kleingärten.
Für die geplante Landesgartenschau solle das OFV-Stadion an einen Standort »im Grüngürtel der Stadt« verlegt werden, stellt Grünen-Stadtrat Stefan Böhm nach der Berichterstattung (OT, 18. September) in einer Stellungnahme fest. Und er gibt zu bedenken: »Die ausgeguckte Fläche zwischen Schaible-Stadion, Bahn und Südring ist keine Wüste.« Neben Maisäckern befänden sich dort Obstanlagen, Wiesen, wilde Hecken, Grünanlagen des Christlichen Jugenddorfes und etwa 15 Kleingärten. Er könne sich »nur schwer damit anfreunden«, dass zugunsten einer Gartenschau mit ökologischem Anspruch erneut stadtnahes Grünland und wertvolle Ackerfläche – »auch wenn’s nur der ungeliebte Mais ist« – versiegelt »und die Siedlungsgrenzen wieder ein Stück nach außen verschoben würden«.
Zudem erinnere ihn das jetzige Geschehen »an die Zerstörung der 40 Eisenbahnergärten zu Beginn dieses Jahrtausends«. Die Gärtner hätten aus der Zeitung erfahren, »dass ihr Paradies hinter den lärmgeplagten Häusern an der Okenstraße von der Stadtverwaltung zur Bebauung verplant ist«. So sei es auch bei Kleingärtnern hinterm Schaible-Stadion, die auf den stadteigenen Pachtflächen zum Teil seit mehr als 30 Jahren zugange seien.
»Keine reichen Leute«
Es seien »keine reichen Menschen«, die in der Gartenarbeit Erholung vom Alltagsstress suchten. »Und auch sie als direkt Betroffene erfahren aus der Zeitung, was mit den von ihnen bewirtschafteten Flächen geplant ist«, so Böhm. Die Menschen würden dort gern weiter ihre Gärten betreiben, »weil, wie mir der 84-jährige Herr S. sagte, ›hier unsere Seele gesund werden kann‹«, berichtet Böhm.
Die dort »ackernden Mitbürger« verstünden sich »als fröhliche, gesellige Gemeinschaft; diese Geselligkeit würde beendet«. Böhm fragt abschließend: »Wenn schon Landesgartenschau: Warum nicht diese Fläche einbeziehen mit beispielhafter, sozial orientierter Kleingartenanlage, ökologisch bewirtschafteten Ackerflächen, Streuobstanlagen und unter Beteiligung des Jugenddorfes?«
Das Thema wird am Montag, 23. September, im Haupt- und Bauausschuss beraten.