Neukonzeption für die fünfte Auflage in Sicht
»Dieses Jahr werden die Zeller Kunstwege zehn Jahre alt, nächstes Jahr wird es dann die fünfte Auflage geben«, erfuhren die über 40 Besucher einer Matinee im Foyer des Storchenturmmuseums von Bürgermeister-Stellvertreterin Brigitte Stunder.
»Besonders begrüßen möchte ich unsere anwesenden Künstler: Reinhard Klessinger, der uns seine Installation geschenkt hat, sowie Josef Büchler und Bruno Feger, die mit ihren Installationen und Skulpturen unsere Kunstwege bereichern.« So eröffnete Brigitte Stunder in Vertretung von Bürgermeister Günter Pfundstein am Sonntagvormittag die Matinee der Zeller Kunstwege.
Moderator Daniel Lehmann, der gemeinsam mit Armin Göhringer den Vorsitz des Fördervereins der Zeller Kunstwege innehat, erläuterte: »Die Kunstwege sind sowohl mit Leihgaben bestückt als auch mit Kunstwerken, die der Stadt gehören.«
Neu zum Stadtfundus hinzugekommen ist nun die Installation »Dem Himmel den Boden bereiten«. Der Künstler Reinhard Klessinger hat sie gestiftet. Seine Arbeit besteht aus sechs den Himmel in seinen unterschiedlichsten Zuständen spiegelnden Scheiben, die im Stadtpark in einer kreisförmigen Anordnung in den Rasen eingelassen sind. In die Scheiben sind Worte eingraviert, wie zum Beispiel »Im Auge ruhend« oder »von Erinnerung gesäumt«. Ein Angebot, sich treiben zu lassen in einem Land, in dem alles geregelt scheint, sei sein Kunstwerk, erläuterte Klessinger. Ein Angebot, sich von Assoziationen verführen zu lassen.
Lob für Göhringer
Ausdrücklich lobte der 1947 in St. Blasien geborene Klessinger das Engagement, wie es Armin Göhringer für die Kunst und Künsterkollegen an den Tag lege. Andernfalls gäbe es nur Kommerz, oder die Künstler müssen Thesen einzelner Ausstellungsmacher, Kuratoren, durch ihre Arbeiten belegen.« Auch dem Förderverein der Zeller Kunstwerke sowie der Stadt dankte er, dass der Kunst in Zell ein angemessenes Forum geboten werde.
»Kunst am Weg« laute das Motto der Zeller Kunstwege, wie der Fördervereinsvorsitzende Lehmann erläuterte. Um zeitlich begrenzte Kunst, wo sie nicht erwartet wird, gehe es auf dem alltäglichen Weg. Um Kunst zum Vorbeigehen oder Verweilen. Ungewohntes in gewohnter Umgebung, neue Perspektiven in der historischen alten Stadt.
»Gefälliges Kopfnicken oder kritisches Kopfschütteln, alles ist möglich und erwünscht«, betonte Lehmann und verwies auf die bereits in Arbeit befindliche Neukonzeptionierung der Kunstwege im kommenden Jahr. Künstler vor Ort sollen dabei eingebunden werden.
Zu den derzeitigen Kunstwege-Leihgaben neu hinzugekommen sind Arbeiten, die vor rund zwei Wochen installiert wurden. Das sind zum einen »Baumglocke« und »Baumengel« von Josef Büchler. Im Stadtpark hoch in den Bäumen hängend sollen Sonne, Regen und Wind die Werke vollenden.
Zum anderen ist am Hirschturm seit kurzem eine eindrücklich dreidimensionale und mehrere Meter hohe Hagebuttenskulptur von Bruno Feger zu sehen.
Musikalisch umrahmt wurde die Matinee von Nele und Anna Schwarz, für die Bewirtung sorgten die Museumsfreunde.