Man möchte fast aufatmen! Die Entscheidung, die Stelle des Badchefs neu auszuschreiben, war überfällig. Der Karren war einfach zu verfahren, die Negativspirale wäre anders nicht zu stoppen gewesen. Das Freizeitbad genießt zwar nach wie vor ­großes ­Ansehen in Offenburg, und die ­Offenburger sind weiterhin stolz auf ihren 40-Millionen-Euro-Badepalast – welche Stadt hat das schon? Aber wenn die Querelen angedauert hätten, wäre eine Beschädigung des Sympathieträgers Freizeitbad unvermeidlich gewesen.

Badchef Wolfgang Kienzler hatte das Pech, dass er aufgrund der Corona-Krise und der juristischen Gefechte nicht zeigen konnte, dass er für das defizitäre Bad der richtige Mann ist. Als Herr der Zahlen, der im Hintergrund optimieren sollte, wurde er geholt. Er wirkte aber zunehmend operativ, wobei ihm sein nicht stark ausgeprägtes Dienstleistungsverhalten im Weg stand. Auch konzeptionell hat das Freizeitbad sehr viel Luft nach oben. In der Summe ist die Neuausschreibung ein Befreiungsschlag.

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