Nordrachs Grundschule testet „Virus Cleaner“
Der Luftreiniger der Nordracher Junker-Tochter LTA steht in einem Klassenzimmer der Grundschule und soll auch Coronaviren eindämmen. Die Produktion wird wegen starker Nachfrage erhöht.
Das Coronavirus überträgt sich von Mensch zu Mensch und das vor allem in geschlossenen Räumen. Diese Erkenntnis der Experten veranlasste die Junker-Tochter LTA Luftreinigung zur Entwicklung eines Luftreinigers, dem so genannten „Virus Cleaner VC 60“, um eine zusätzliche Schutzmaßnahme gegen Covid-19 bieten zu können. Der Virus Cleaner kann überall dort eingesetzt werden, wo sich Menschen treffen, eine hohe Personendichte nicht zu vermeiden ist, Abstandsregeln nur bedingt eingehalten werden können, oder in Räumen die schlecht oder nur stoßweise belüftet werden können.
Auch Klassenzimmer in Schulen gehören zum Einsatzgebiet des VC 60 und so lag es nahe, dass am Firmenstandort der Junker-Tochter LTA einer dieser Luftreiniger in der Grundschule Nordrach gratis zum Einsatz kommt.
Das Gerät säubert bereits seit einigen Wochen die Luft in einem gut frequentierten Klassenzimmer, am Freitag fand nun eine nachgezogene, offizielle Übergabe im Foyer der Junker Maschinenfabrik statt, in deren Rahmen das Gerät und seine Funktionsweise nochmals erläutert wurden.
Mit dabei waren Staatssekretär Volker Schebesta (CDU), Nordrachs Bürgermeister Carsten Erhardt, die Rektorin der Grundschule, Petra Großmann, sowie Isabelle Mansoux, Mitglied der Konzernleitung der Junker-Gruppe und LTA-Geschäftsführer Jürgen Kälble.
Petra Großmann berichtete von den ersten Erfahrungen mit dem Luftreiniger, der nach LTA-Angaben „die Konzentration von Viren, Bakterien, Pollen und anderen Keimen um 99,95 Prozent reduziert und so ein mögliches Infektionsrisiko eindämmt. Es entsteht ein angenehmes Raumklima, zusätzlich wird die Luft von unangenehmen Gerüchen befreit“.
Die Schulleiterin bestätigte, dass durch den VC 60 die Luft anders und reiner empfunden wird. Das Gerät steht im Klassenzimer mit den meisten Kindern. Und die Rektorin hat festgestellt, dass auch die Zahl der sonst auftretenden Beschwerden der Atemwege, die Kinder oft plagen, deutlich abgenommen hat.
Ob der Luftreiniger das im Land vorgeschriebene Stoßlüften ersetzen kann und ob der LTA-Luftreiniger in Corona-Zeiten die Lösung für alle Schulen ist, konnte indes Staatssekretär Volker Schebesta nicht bestätigen. Dazu müssen erst Expertisen erstellt werden und grünes Licht vom Umweltbundesamt kommen, so der Staatssekretär für Kultus, Jugend und Sport.
„Untersuchungen, ob der VC 60 Coronaviren vernichtet, laufen derzeit in Zusammenarbeit mit zwei Universitäten“, betonte LTA-Geschäftsführer Jürgen Kälble. Sind diese beendet, soll eine entsprechende Expertise erstellt und Kontakt zum Umweltbundesamt aufgenommen werden.
„Verkauf lief fast zu gut“
Käble berichtete weiter, dass bei LTA-Lufttechnik die Idee zum „Virus Cleaner“ im Frühjahr entstanden sei. Als die Marktreife erreicht war und der Verkauf anlief, war die Nachfrage groß.
„Der Verkauf lief fast zu gut“, so Jürgen Kälble, „momentan stellen wir 25 Geräte pro Woche her, wir werden die Produktion auf 50 bis 60 in der Woche erhöhen müssen“, erklärte Kälble und kündigte bereits die Nachfolgegeneration des VC 60 an, die ein ansprechenderes Design und die ein oder andere Anzeigentafel haben wird. Den Preis für den Virus Cleaner bezifferte Kälble auf rund 3400 Euro. Ein Gerät kann einen Raum mit bis zu 125 Quadratmetern reinigen. Die Energiekosten bezeichnete Kälble als „extrem niedrig“. Dass der Luftreiniger seine Arbeit auch recht leise verrichtet, bekamen die Gäste am Freitag hautnah im Eingangs-Foyer der Firma Junker mit.
Nur ein Mal pro Jahr sollten die Filter im VC 60 gewaschen werden, erklärte der Geschäftführer. Der Einsatzbereich des Luftreinigers ist vielfältig. So kann er in Schulen, Behörden, in Firmen, aber auch in Arztpraxen oder im Einzelhandel eingesetzt werden. Auch in der Region ist der VC 60 bereits im Einsatz, so in der Gastronomie, in Fitness-Studios und auch im „Einmachglas“ in Offenburg.
Nordrachs Bürgermeister Carsten Erhardt freute sich, dass die Grundschule ein solches Gerät testen darf, dass nicht nur gegen Viren, sondern auch gegen Pollen oder Feinstaub wirke.
Für den Bürgermeister wäre es „gut möglich“, dass die Gemeinde nicht nur die Schule sondern auch andere gemeindliche Einrichtungen mit dem LTA-Luftreiniger ausstatten könnte.