Offenburger Angler punkten bei der Jugendarbeit

Die Baggerarbeiten am „Großen Deich“ sehen die Angler kritisch. ©Archivfoto
Der Angelsportverein hat bei seiner Hauptversammlung einen Überblick über die Vereinssituation geliefert. Die Baggerarbeiten am „Großen Deich“ werden von den Mitgliedern kritisch gesehen.
Mit einem halben Jahr Verspätung, die der Coronakrise geschuldet war, konnte der Angelsportverein Offenburg doch noch seine diesjährige Jahreshauptversammlung abhalten. Dies wurde erst dadurch möglich, dass unter dem Dach des vereinseigenen Festzeltes sämtliche Abstands-, Hygiene- und Belüftungsregeln optimal eingehalten werden konnten. So konnte der Vorsitzende Jürgen Isenmann zahlreiche Mitglieder unter freiem Himmel zur Jahreshauptversammlung begrüßen.
Schriftführer Torsten Bergmann verlas im Anschluss das Protokoll der letztjährigen Versammlung, welches einstimmig angenommen wurde. Der Vorsitzende stellte in seinem Bericht fest, dass der Verein auf gesunden Füßen stehe und eine gute Entwicklung nehme. Ganz besonders erfreulich sei, dass sich die Jugendabteilung unter Claus Müller und seinen Helfern so hervorragend entwickelt habe. Weiter berichtete er über die getätigten Besatzmaßnahmen in sämtlichen Gewässern, welche den größten Teil der jährlichen Ausgaben ausmachten. Wie schon die Jahre zuvor wurden auch im vergangenen Jahr verstärkt kleine Äschen und Forellen in die Fließgewässer gesetzt. Auch das Einbringen von befruchteten Forelleneiern in Kinzig und Mühlbach mittels selbstgebauter Brutröhren zeige erste kleine Erfolge. Ein großes Problem sei aber der zur Zeit niedrige Wasserstand und die hohen Temperaturen in allen Gewässern.
Die Aufhebung der Wintersperre der Kinziglose sechs und sieben zeige Wirkung. Es wurden zahlreiche Hechte gefangen, was sich auf den Bestand der Forellen positiv auswirken sollte.
Die Baggerarbeiten an der Kinzig im Bereich „Großer Deich“ seien zum Glück bisher nicht genehmigt worden. Dies sollte nach Meinung des Vereins auch so bleiben, denn durch das veränderte Fließverhalten, entstanden durch den größeren Rückstau der Kraftwerke, sei der Schaden am Gewässer jetzt schon erheblich. Durch diesen Rückstau werden laut Verein die Wassertemperaturen weiter erhöht, und ebenso schädlich sei die erhebliche Belastung durch Faulschlamm im Staubereich. Außerdem sei auch unterhalb des Kraftwerkes ein ehemals wichtiges Habitat durch den Bau zerstört worden.
Für den Burgerwaldsee sei eine Ausnahmegenehmigung für das Nachtangeln auf Welse eingeholt worden, was auch zum Erfolg geführt habe. Einige Welse wurden bereits gefangen.
Der vom Vorsitzenden vorgeschlagene Haushalt für das neue Vereinsjahr wurde einstimmig angenommen. Die Planung für den dringend nötigen Um- oder Neubau des Vereinsheims werde mit Zustimmung der Versammlung weiter verfolgt. Sobald entsprechende Aussagen der Stadt vorliegen, werde eine Mitgliederversammlung speziell zu diesem Thema einberufen.
Der seit 2008 unveränderte Beitrag wurde mit Zustimmung der Versammlung um zehn Euro für Aktive und fünf Euro für Jugendliche erhöht. Bei den Vorstandswahlen zeigte sich, dass fast alle Vorstandsmitglieder erneut kandidierten und auch wieder gewählt wurden. Günther Wiederich gab nach langer, erfolgreicher Tätigkeit das Amt des Kassierers ab. An seine Stelle trat Evelyn Schirmacher, die einstimmig gewählt wurde. Auch Mike Poulain wurde im Amt des Gewässerwartes, in dem er bereits erfolgreich kommissarisch tätig war, von der Versammlung einstimmig bestätigt. Neu im erweiterten Vorstand sind Dominic Hilberer (Gewässerwart), Andreas Fluri (stellvertretender Schriftführer) und Marcel Riehle (Vize-Jugendwart).
Bei den Ehrungen langjähriger Mitglieder sollen besonders Artur Plocher und Günther Wiederich erwähnt werden, die für ihre besonderen Verdienste im Verein zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden, heißt es in der Mitteilung des Vereins.
Zum Schluss forderte Vereinsvorsitzender Isenmann alle Angler nochmals auf, im Sinne des Naturschutzes eventuelle Unregelmäßigkeiten oder Verschmutzungen im Bereich der Gewässer unverzüglich zu melden.