Offenburger Familienkonzerte auf den Spuren des Karnevals
Auf der Suche nach Clowns machten »Anton Andante« und die vorwitzige »Cäcilie« auf der ganzen Welt Station und lernten, dass die Fasnacht überall zu Hause ist – ihre »Welthauptstadt« aber in Bohneburg hat!
Im völlig überfüllten Saal der Musikschule lud das Team der Offenburger Familienkonzerte um Sänger Andreas Heideker und Cellistin Anne Hilse-Heideker eine riesige, zum großen Teil toll verkleidete Kinderschar zu einer fasnächtlichen Reise um die Welt ein. Eine Polonäse schlängelte sich zum Klang von »Un poquito cantas« mit viel »Lo le lo le lo la« von Land zu Land, um staunend zu erleben, wie anderswo die tollen Tage gefeiert werden.
Aufwändige Masken
Da darf natürlich Venedig nicht fehlen, wo der Karneval nicht nur für aufwändige Masken, sondern auch für so manchen Meilenstein der klassischen Musik Pate gestanden hat, wie dem »Adagio« von Alessandro Marcello (oder seinem Bruder Benedetto), den Venezianischen Sonaten von Antonio Vivaldi oder gar dem »Karneval in Venedig« von Jean-Baptiste Arban.
Um einiges volkstümlicher wird in Spanien gefeiert. Mit dem Cellostück »Spanische Fantasie« von Gabriel Koeppen langte die Reisegruppe um Moderator »Anton Andante« (Andreas Heideker) und seine freche Handpuppe »Cäcilie« bei den Iberern an. Aber, ach! Singen kann er ja, der Anton Andante, aber Tanzen? Dabei ist der Tanz in Spanien so wichtig.
Aber weder beim stampfenden »Zapateado« (Komponist José Azpiazu) noch beim »Kleinen Marsch« oder »Märschchen«, der »Marchinha da Carnaval« von Celso Machado wollten die Füße so, dass das Ergebnis Gnade vor den strengen Knopfaugen von »Cäcilie« gefunden hätte. Dann doch lieber wieder Musik, so wie beim Mardi Gras! Und so ging es nach den »Pelas ruas do Recife« von Marcos Valle weiter nach New Orleans, hin zu den jazzigen Weisen, die zwar langsam und sogar traurig beginnen, aber immer fröhlich und beschwingt enden.
Vom Mississippi nach Offenburg
Nur Clowns, die fand Anton Andante auch am Mississippi nicht, und so ging es zurück nach Offenburg. Oder fast. Mit kleinen Umwegen, eben. Getrommelt, eindringlich und im Original noch mit einer Piccoloflöte begleitet schleicht sich »D’ Glaibasler« unwiderstehlich ins Hörgedächtnis, wenn auch, so lernten die Kinder, erst eine Woche nach der hiesigen Fasnacht. »Aber jetzt nach Bohneburg, der Welthauptstadt der Fasnet!«, wurde angekündigt und dann das: Mit »Komiteter«-Narrenkappen und »Ritzamba, ritzamba« drängelte sich ungebeten der »Narhallamarsch« dazwischen. Aber Fasnacht macht oft, was sie will, und verwandelt sogar ein »Milord«-Chanson in einen »Rotes Pferd«-Gassenhauer.
Aber wenn Melodie und Rhythmus halt so überzeugen: Mit dem Offenburger Hexenmarsch gelangte die Reise endlich da an, wo die Fasent am schönsten ist: zu Hause. Begeistert spendete das Publikum Christina Weschta (Violine), Anne Hilse-Heideker (Violoncello), Benedict Walter (Oboe), Armin Krüger (Gitarre), Tobias Elsäßer (Tuba), Markus Mayer (Schlagzeug und Trommel) und natürlich »Cäcilie« und »Anton Andante« alias Andreas Heideker Beifall.
Nächstes Familienkonzert
Beim nächsten Familienkonzert am Sonntag, 7. April, 11 und 15 Uhr, werden in der Musikschule »Afrikanische Rhythmen« erklingen.