Offenburger Stadtgeflüster
Bei dem Lied, das die damals erst acht Jahre alte Cornelia Froboess im Mai 1951 eingesungen hat, würde man heute wohl von einem Sommerhit sprechen: »Pack die Badehose ein« hätte (vielleicht in etwas modernerer Version) vermutlich auch in diesem Jahr das Potenzial, rauf- und runtergespielt zu werden – zumindest in Offenburg, wo an diesem Wochenende das neue Freizeitbad eingeweiht wird. Etwa aus der Zeit des genannten Schlagers stammt ein Foto, das Eberhard Kern aus Donaueschingen kürzlich an die OT-Lokalredaktion geschickt hat. Es zeigt die Offenburger »Schiller«-Schüler beim Zeichnen im alten Stegermattbad. Heute würden die Gymnasiasten eher ein Smartphone in den Händen halten. Aber heute ist das Gummiboot im Offenburger Schwimmbad ja auch nicht mehr »knallrot«, sondern grün. Mit einem solchen rutscht man dort nämlich die Röhrenrutsche hinab. Ob das der Offenburger Hit dieses Sommers wird?
Alles andere als ein Sommerhit ist das, was sich derzeit an der Kreuzung Weingartenstraße/Hölderlinstraße abspielt. Dort führt bekanntlich die Umleitung für die Kreisel-Baustelle an der Ortenberger/Fessenbacher Straße entlang – und man könnte angesichts der chaotischen Verkehrsführung singen: »You drive me crazy«. Es grenzt fast an ein Wunder, dass bislang erst ein Unfall vermeldet worden ist. Für den Ortsfremden ist die Situation unübersichtlich, und der Ortskundige muss sich an eine geänderte Vorfahrt erst mal gewöhnen – beides kann gleichermaßen gefährlich sein. Warum statt einer nur schwer zu erkennenden Fahrbahnmarkierung und Stoppschildern ohne Vorwarnung nicht einfach eine Ampel aufgestellt wurde? Noch wäre ein paar Tage Zeit, das zu tun. Nicht jeder Autofahrer würde dann fröhlich ein Liedchen pfeifen, aber sicherer wäre es allemal.
Das fröhliche »Summer in the City« auf den Lippen dürfte den Windschlägern und Durbachern vergehen, die sich auf der verlängerten Moltkestraße auf den Nachhauseweg machen und in Höhe des Brauwerks genauer hinschauen. Am dortigen Ortsschild wird als nächster Ort nämlich Appenweier angegeben. Die Fragen einer Leserin, ob das Schild schon immer da gestanden habe und ob das mit Appenweier stimme, haben uns ebenfalls etwas irritiert zurückgelassen. Wir vermuten eine besonders gewiefte Logik der Straßenmeisterei, wissen es aber auch nicht genauer. Deshalb geben wir die Fragen weiter. Vielleicht ist ja jemand unter Ihnen, der uns und der Dame weiterhelfen kann – und den Windschlägern und Durbachern erklärt, warum ihnen beim Vorbeifahren nur »Sweet Home, Appenweier« in den Sinn kommt.
Statt »Home« heißt das Schlagwort bei den Mitarbeitern der TBO derzeit »Holz«. Nicht nur wenn es um die Waldbewirtschaftung geht, dürfen sie derzeit den Ohrwurm »Ich und mein Holz« besonders oft vor sich hinsummen. Denn das Mobiliar in der Innenstadt stammt, so hat es den Anschein, fast ausschließlich aus den TBO-Werkstätten: erst die Sitzbänke für den Lindenplatz, dann die Biergarten-Garnituren fürs Freizeitbad. Bei aller Wertschätzung für die schreinerischen Leistungen der TBO-Leute: Wir wollen nicht hoffen, dass deshalb die armen Pflanzen vertrocknen oder die Grünpflege vernachlässigt wird.
Last but not least: Auf die Suche nach dem »Last Unicorn« hat sich der »Stern« in seiner aktuellen Ausgabe gemacht. Das Magazin geht dort dem Phänomen nach, dass kaum noch ein Supermarkt ohne »Einhorn«-Produkte auskommt. Wir hatten darüber schon vor einigen Wochen berichtet. Womit mal wieder bewiesen wäre: Niemand ist so schnell wie die Lokalzeitung! Einhörner sind übrigens auch in aufblasbarer Form äußerst beliebt. Ob die auch im Freizeitbad erlaubt sind, müssen Sie allerdings selbst herausfinden. In diesem Sinne: Fröhliches Eintauchen!
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