Offenburg

Offenburger Stadtgeflüster

Christian Wagner
Lesezeit 4 Minuten
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05. August 2017

(Bild 1/2) Hilfe! Beim Bryan-Adams-Konzert gibt es Bodychecks für die Besucher! ©OT-Archiv

Endlich, endlich ist heute mit Bryan Adams mal wieder ein Weltstar in Offenburg zu Gast. Es ist kein Geheimnis, dass das darbende Publikum gerne mehr Interpreten dieser Kategorie in der Stadt sehen würde. 

Vielleicht sagt ja Kulturbürgermeister Hans-Peter Kopp analog zum Bryan-Adams-Song »Every­thing I do, I do it for You« zu den Bürgern und bemüht sich, weitere Stars dieser Kategorie nach Offenburg zu holen – vielleicht schon im nächsten Jahr, wenn die neue Oberrheinhalle ihren zehnten Geburtstag feiert.

Die völlig auf Romantik eingestellten Fans des Soft-Rockers Bryan Adams werden sich heute Abend am Eingang wundern, denn der Veranstalter hat knallharte »Bodychecks« angekündigt. Damit dürften nicht die Bodychecks gemeint sein, die man vom Eishockey her kennt, sondern vielmehr die üblichen Einlasskontrollen. Aber eine witzige Vorstellung ist es halt schon, wie die Fans des Schmusesängers von den Ordnern per robustem Ellenbogencheck in die Bande gerammt werden.

Bleiben wir noch etwas bei der Romantik: Einer der größten Romantiker Offenburgs ist – wer hätte es gedacht – der Menzer-Sepp. Der frisch gebackene 70-Jährige läuft nicht nur mit Gattin Dana händchenhaltend und verliebt wie am ersten Tag durch die Stadt, er war schon als Dreikäsehoch ein Gefühlsmensch: Wie uns eine Leserin erzählt hat, soll der Menzer-Sepp nämlich eines Samstags in den 50er-Jahren mit seiner Kindergartenfreundin im schönsten Gewand auf dem Offenburger Polizeirevier erschienen sein und mit den entschlossen Worten »Wir wollen heiraten!« um Vermählung gebeten haben. Die verdutzten Beamten schickten das junge Paar räuspernd weiter zum Standesamt, das glücklicherweise geschlossen hatte, sodass der Menzer-Sepp fürs Erste unverheiratet blieb.

Auch eine OB lässt ab und an mal den Amtsschimmel wiehern. In ihrem Antwortbrief auf die kritischen Anfragen von Ex-Stadtrat Joachim Busam (siehe 5. Lokalseite) schreibt Edith Schreiner vom Baugebiet »Seitenpfaden«. Dabei sollte es sich doch schon zur Rathauschefin herumgesprochen haben, dass inzwischen längst der historisch korrekte Gewannname »Seidenfaden« verwendet wird. Busam findet das neue (allerdings noch unbegrünte) Baugebiet übrigens wenig attraktiv. Eine Meinung, mit der er nicht alleine dasteht.

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Letzte Woche war hier von einem Riesenwal die Rede, den der Zeitgenosse in den späten 70ern, frühen 80ern einst beim EZO zu sehen gewähnt haben will. Jetzt ist es amtlich, dass das riesige Säugetier keine Fata Morgana war. »An den Wal beim EZO kann ich mich gut erinnern«, schreibt OT-Leser Gerd Ruhlich. Und derlei »Ausstellungen« waren wohl kein Einzelfall. Ruhlich berichtet davon, dass etwa 1962 bis 1964 ein Sattelzug mit einem 20 Meter langen präparierten Tier auf dem Schulhof der Georg-Monsch-Schule gestanden habe. Die Kinder seien mords beeindruckt gewesen und hätten die Erzählungen des Walfängers mit großem Applaus quittiert. »Zum Glück ist heute so etwas nicht mehr denkbar!«, sagt Ruhlich völlig richtigerweise zu den heute doch sehr bizarr anmutenden Wal-Ausstellungen.

Keine Frage: »Genuss im Park« ist Offenburgs neuer Festliebling. Überall wird die Veranstaltung gelobt, Kritik gibt es auf sehr hohem Niveau: Ein Mehr-Tages-Ticket wird angeregt, um öfters flanieren und schnell ein Häppchen essen zu können, und vielleicht ein paar Walking Acts mehr. Organisatorin Lydia Gören will dies alles prüfen, ebenso die Ausweitung des Festes auf die andere Mühlbachseite, wenn dort 2019 beim nächsten »Genuss im Park« das Spinnnerei-Areal fertiggestellt ist.
»Genuss im Park« zeigt auch jedes Mal eindrücklich, welch Pfund Offenburg mit seiner Stadtmauer hat – und wie dieses doch unterm Jahr verschenkt wird. Hier sollte es nicht mehr bis zum St.-Nimmerlein-Tag gehen, bis die angeleierte dauerhafte Illumination endlich umgesetzt ist.

Neulich in der Innenstadt: Der Zeitgenosse ist mit dem Radl unterwegs und würde gerne die Straßenseite wechseln. Geht aber nicht, die »rollende Wand« der Busse macht dies unmöglich, stattdessen setzt es noch eine dicke Ladung Abgase in die Nase. Das vernebelte Gehirn ist trotzdem noch zu einem Gedanken fähig und formuliert den Slogan: »Busse raus!« – Es muss doch eine intelligentere Lösung geben, als diese durch die »Fußgängerzone« zuckelnden Dieselmonster.

Woran man erkennt, dass man langsam Urlaub vertragen könnte? Beim Redakteur ist es so: Er schreibt beim Redigieren einer Polizeimeldung »Unerlaubtes Entfernen vom Urlaubsort« statt »Unfallort«. 
Wir wünschen Ihnen in diesem Sinne einen baldigen Urlaubsantritt oder ein möglichst noch langes Verweilen in demselben!
 
☛Wenn Sie uns was flüs­tern wollen: 
0781/504-3531 oder 
lokales.offenburg@reiff.de

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