Offenburger Tafel hat Kindern aus Tafel-Familien Schulranzen übergeben
„Wir freuen uns, dass wir den Kindern ein so besonderes Geschenk machen können“, sagte Ilse Herberg, Mitbegründerin der Tafel Offenburg, als sie am Dienstag die Familien begrüßte, die sich in der Straße „Am Unteren Mühlbach“ versammelt hatten. Sie freute sich, so vielen Erstklässlern eine Freude machen zu können, denn die Tafel vergibt jedes Jahr zum Schulstart Schulranzen an die Kinder von Tafelfamilien. „Eure Familien kommen zum Teil aus Ländern, in denen die Kinder gar nicht in die Schule gehen können“, sagte Herberg. „Daher ist es umso wichtiger, dass ihr euch in der Schule anstrengt und fleißig seid.“
Tafel muss drauflegen
Auch mehrere Familien aus der Ukraine waren unter den Wartenden. Die Eltern mussten nur ihren Tafelausweis und die Schulbescheinigung des Kindes vorlegen, dann durften die Kinder sich auch schon einen Schulranzen aussuchen. Die Ranzen wurden von der Stadt gespendet, alle Fraktionen hätten laut Frau Herberg einstimmig dafür gestimmt. Bis zu 5000 Euro pro Schuljahr habe die Tafel Offenburg für die Schulranzen zur Verfügung. Nicht immer käme die Tafel mit dem Geld hin, je nach Anzahl der Kinder oder dem Preis der Schulranzen müsse die Tafel selbst noch drauflegen. Dafür gebe es Ilse Herberg zufolge aber auch wieder Jahre, in denen das Geld gut reiche.
Aber nicht nur Schulranzen wurden an die Familien verteilt, die Kinder bekamen außerdem noch Schultüten voller Süßigkeiten, gespendet von Edeka, sowie Spiele, welche vom Drogeriemarkt Müller gespendet wurden. Herberg übergab den Eltern zusätzlich noch einen Gutschein für Schreibutensilien von Kaechelen.
Gerade am Anfang kämen hohe Kosten auf die Familien zu, da die Kinder für jedes Fach neue Hefte, Umschläge und Stifte bräuchten. Mit dem Gutschein, den die Tafel selbst zur Verfügung stellt, seien die Familien gut auf den Schulstart vorbereitet. Nachdem sich die Kinder alle einen Schulranzen, ein Spiel und eine Schultüte ausgesucht hatten, bekamen sie noch ein Eis.
Die Tafel bietet außerdem Einzelunterricht für die Kinder an, damit sie in der Schule gut mithalten können. Eine Lehrerin unterstützt vor allem im Fach Deutsch, da die Sprache vielen Eltern ebenfalls schwerfällt. Vier Stunden Einzelunterricht im Monat kosten eine Tafelfamilie fünf Euro. Die Tafel bietet zudem jeden Mittwoch von 16 bis 18 Uhr Sprechstunden an. Das Lernen der deutschen Sprache sei sehr wichtig, wenn dieses Land zur Heimat werde, bekräftigte Herberg. Selbstverständlich könnten auch Eltern den Deutschunterricht in Anspruch nehmen.
Ilse Herberg, die seit Tag eins der Tafel mit dabei ist, ist überzeugt, dass die Familien jetzt gut durch den Schulstart kommen. „Ich weiß, dass man auch mit kleinen Taten Gutes tun kann“, sagte sie. Sie betonte, dass nicht nur Firmen oder die Stadt Offenburg Dinge beisteuern können. Jeder Einzelne könne die Tafel mit jeglicher Art von Spenden unterstützen.