Offenburger Tunnel: Bahn nennt Details zu Lärmschutzwänden
Übergesetzlichen Schallschutz soll es nördlich des Offenburger Güterzugtunnels geben. Wie dieser aussehen soll, stellte die Bahn jetzt vor. Zur genaueren Untersuchung von Einzelbauwerken an der Tunneltrasse, werde es zudem weitere Bohrungen geben, kündigte die Bahn an.
Das regionale Projektbegleitgremium „Tunnel Offenburg“ hat sich Anfang Oktober zum zehnten Mal getroffen. Vertreter der Bahn berichteten im Technischen Rathaus in Offenburg über den aktuellen Fortschritt im Projekt. Sie informierten über die „Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung“ im digitalen Format in diesem Sommer. Ein Fachgutachter präsentierte das Konzept des zweiten Bohrprogramms zur Erkundung des Baugrunds. Abschließend stellte die Bahn mögliche Varianten zum Schallschutz nördlich des Tunnels vor, heißt es in einer Pressemitteilung der Bahn.
3650 digitale Besucher
In der „Frühen Öffentlichkeitsbeteiligung“ hat die Deutsche Bahn ihre Pläne für den Bau des Tunnels Offenburg präsentiert. Als Ersatz für die ausgefallenen Vor-Ort-Veranstaltungen in den betroffenen Kommunen hat sie dazu ein digitales Angebot entwickelt. Präsentationen, Schaubilder, Pläne und Videos informierten die Besucher in einem virtuellen Gebäude. Während der fünfwöchigen Offenlage fanden sechs Video-Sprechstunden statt. Hier stellten die interessierten Anwohner im Chat ihre Fragen. Das Projektteam hat diese dann live in einer Videoübertragung beantwortet.
Nach Abschluss der Offenlage zieht die Bahn nun ein positives Fazit: Insgesamt 3650 Besucher haben das digitale Angebot aufgerufen, teilt die Bahn mit. Die Seite mit den Planunterlagen zum Planfeststellungsabschnitt (PfA) 7.1 Appenweier Hohberg zählte im selben Zeitraum zusätzlich mehr als 3300 Aufrufe. Die Besucher haben rund 1000 Dokumente heruntergeladen. Nicht ganz wie erwartet war die eher geringe Resonanz bei den angebotenen Video-Sprechstunden, so die Bahn weiter.
Neue Bohr-Erkundung
Ein Fachgutachter erklärte das Konzept der zweiten Erkundungsstufe. Es enthält Detail-Erkundungen des Untergrundes mit Bezug auf Einzelbauwerke. Die Bohrungen sollen im Frühjahr 2021 beginnen.
Zum übergesetzlichen Schallschutz nördlich des Tunnels untersucht die Bahn aktuell unterschiedliche Varianten. Die Planer haben Schallschutzwände mit einer Gesamtlänge von etwa 1775 Metern berechnet. Diese weisen Höhen zwischen drei bis 6,5 Meter auf und erfüllen die übergesetzlichen Maßgaben. Teilweise werden auch Galeriebauwerke und komplette Einhausungen einzelner Gleise notwendig sein. Die Gesamthöhen der Bauwerke liegen nach aktuellem Planungsstand zwischen sieben und 7,5 Meter.