Fahnenaktion gegen Gewalt an Frauen

Offenburgerinnen haben Flagge gezeigt für ein klares Nein

Ursula Groß
Lesezeit 2 Minuten
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25. November 2018
Um auf die Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen, hat sich diese Gruppe am Samstag vor dem Rathaus versammelt.

Um auf die Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen, hat sich diese Gruppe am Samstag vor dem Rathaus versammelt. ©Christoph Breithaupt

Die jährliche Fahnenaktion unter dem Motto »Nein zu Gewalt an Frauen« fand am Samstag auch in Offenburg wieder öffentliche Resonanz. Für Betroffene und Täter gibt es in der Ortenau Hilfsangebote, auf die die Verantwortlichen in diesem Zusammenhang hinwiesen.

Um das Tabu-Thema »Gewalt gegen Frauen« stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken, findet seit einigen Jahren die Aktion des Frauennetzwerkes Ortenau »Nein zu Gewalt an Frauen« vor dem Offenburger Rathaus statt. Am Samstag, kurz vor 12 Uhr, bekam das Hissen der drei blauen Motiv-Fahnen eine besondere Dramaturgie. Gerade in dem Augenblick, als die rotgekleideten Aktivistinnen des Frauennetzwerkes zu Boden gingen, um zu symbolisieren, dass jede vierte Frau in ihrem Leben von Gewalt betroffen wird, kam ein Hochzeitspaar aus dem Rathaus. Regina Geppert, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt und Mit-Organisatorin der Fahnen-Aktion, wünschte der jungen Braut in Weiß »ein gutes Zusammenleben«. 

In allen Schichten

Ein gutes Zusammenleben ohne Gewalt, das ist längst nicht Alltag für zahlreiche Frauen und Mädchen, so Regina Geppert. An jedem dritten Tag werde weltweit eine Frau in einer Beziehung getötet. Frauenhäuser seien mit misshandelten Frauen und deren Kinder überbelegt. Und: Gewalt an Frauen komme in allen Bevölkerungsschichten vor, so die Erfahrungen in den Einrichtungen. 

»Wir haben hier in der Ortenau zahlreiche Hilfsstrukturen geschaffen«, wies Regina Geppert auf amtliche und nicht amtliche Hilfsstellen hin – für Frauen und Männer. Denn »wir verurteilen die Tat«, gleich, ob durch Mann oder Frau.  
Mit der Fahnenaktion, die bis zum 10. Dezember Flagge zeigt, das ist der Tag der Menschenrechte, reiht sich das Frauennetzwerk in die internationale Kampagne ein. Seit dem Jahr 1981 wird der 25. November zum internationalen Gedenktag. Er ist Bestandteil einer Aufklärungs- und Informationsarbeit mit Themenschwerpunkten und Vernetzungen der Frauenorganisationen. 

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Aktion »Leser helfen«

Vor Ort war auch Heidi Bange mit dem Info-Stand von Amnesty International. Eine Gruppe von Klosterschülerinnen war mit ihren Lehrern dabei, als die drei blauen Fahnen hochgezogen wurden. Die Mittelbadische Presse widmet derzeit ihre Weihnachtsaktion »Leser helfen« dem Ortenauer Verein »Frauen helfen Frauen« beziehungsweise dem Frauenhaus. 

Für ein freies Leben

Auch davon hatten viele Leute gewusst, die sich mit der Fahnen-Aktion am Samstag solidarisch erklärt hatten. »Nein zu Gewalt an Frauen« hatte am Samstagvormittag schon den Charakter einer kleinen Abstimmung für »Frei leben ohne Gewalt«. 
 

Hintergrund

Veranstaltung und Infos

Das Frauennetzwerk Ortenau bietet am Dienstag, 4. Dezember, 19 Uhr, eine Filmvorführung im evangelischen Gemeindehaus, Poststraße 18 in Offenburg, mit dem Titel »Köpek – ein gewöhnlicher Tag in Istanbul« an. Der Kostenbeitrag liegt bei fünf Euro. Weitere Infos zum Frauennetzwerk gibt es auch im Internet unter www.frauen.offenburg.de.

Info

Die Teilnehmer

Zu den Teilnehmern der Fahnenaktion »Nein zu Gewalt an Frauen« gehörten folgende Vereine, Gruppen und Einrichtungen: Amnesty International, Arbeitskreis Frauen in Not, ASF Ortenau, Aufschrei Ortenau, DGB, Evangelische Erwachsenenbildung Ortenau, Frauen helfen Frauen Ortenau, Invia Treff, IG Metall Frauen, Kommunales Kino im KiK, Mother Hood, Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), Stadt Offenburg, Soroptimist SI Club Offenburg-Ortenau, St.-Ursula-Heim, Verdi sowie Weltladen Regentropfen in Kooperation mit den Kloster-Schulen Offenburg. 

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