Offenburg

Ohrenschutz oder Gebärdensprache?

Stefanie Jäger
Lesezeit 3 Minuten
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01. Juli 2008
Unter dem Motto »Ich, Offenburg und die Eisenbahn« fand am Samstag ein Filmfestival auf dem Marktplatz statt, bei dem Kinder und Erwachsene ihre Filme zum Thema Bahnausbau präsentieren konnten. Eine offizielle Jury prämierte die besten Kurzfilme mit Einkaufsgutscheinen.
Offenburg. Auf der Großbildleinwand am Offenburger Marktplatz ging es vergangenen Samstag ausnahmsweise einmal nicht um die Europameisterschaft: an diesem Nachmittag flimmerten 24 Minuten lang professionelle und weniger professionelle Kurzfilme des »Lisa«-Filmfestivals über den Monitor. Die ersten »Lisa«-Filme entstanden in der Kunstschule Offenburg: Kunststudentin Silke Wilhelm (20) malte das Mädchen mit ein paar Bleistiftstrichen. Hanna Rückert, ebenfalls Kunststudentin, lieh der Kunstfigur ihre Stimme. Nachdem die »Lisa«-Kurzfilme so erfolgreich waren, entstand die Idee, ein Filmfestival zu veranstalten und alle aufzurufen, eigene Filme zu erstellen. Ausschlaggebend für die Umsetzung der Aktion, die in Zusammenarbeit zwischen Kunstschule Offenburg, BI Bahntrasse und Hochschule Offenburg entstand, war zudem der Wunsch, der BI weitere Aufmerksamkeit zu verschaffen. Absolute Rekordplanung »Ich bin sehr stolz auf alle Beteiligten«, lobte Felix Müller, Dozent für Trickfilm an der Kunstschule Offenburg und Verantwortlicher des Filmfestivals. »Das war eine absolute Rekordplanung.« Normalerweise brauche man mindestens ein halbes Jahr für solch’ eine Aktion, so Müller. »Wir hatten zwei Monate!« Mit dem Festival wolle man darauf aufmerksam machen, dass mit den Bahnplänen etwas kommen könne, was Offenburg nicht gut tue. Bei den dargebotenen Filmen mangelte es keinesfalls an Kreativität: Das Programm reichte von einer Ohrenschützer-Modenschau – schließlich könnte der Bahn-Lärm sonst unerträglich werden – über ein Interview mit den letzten Offenburgern (die anderen seien wegen der Bahn weggezogen), bis zu einer Werbung für eine Gebärdensprach-Schule – eine andere Verständigung könnte bald nicht mehr möglich sein. Die Jury, bestehend aus Ralf Lankau, Leiter der Hochschule, Schwester Martina Merkle von den Klosterschulen, Kunstschulleiter Heinrich Bröckelmann und Oliver Basten von der städtischen Pressestelle, entschied sich bei der Kinderwertung für den Film von Jonathan Schreiber, Julian Schreiber und Jakob Fischer. Ihr Kurzfilm verdeutlicht die Folgen der Bahnpläne: Man sieht den Gifiz-See, der durch Verschmutzung schwarz wird – und wie Tiere und Menschen fliehen. Ein Hase besorgt sich sogar Ohrenschützer. Der Film sei in nur zwei Tage intensiver Arbeit entstanden, berichteten die drei Jungs, die als Preis einen Gutschein der City-Partner im Wert von 50 Euro bekamen. Nicht unter Häusern Den zweiten Platz der Kinderwertung sicherte sich Janine Haaß, die das Schema der »Lisa«-Figur aufgriff und ihre eigene Geschichte von Emma erzählte. Einen aktuellen Aspekt mit ins Spiel brachten die drittplatzierten Nadine Junker und Anna Trunk: In ihrem Film geht es um einen Maulwurf, dem jemand auf den Kopf macht. Es reiche nicht, einen Tunnel zu bauen, er müsse auch unter möglichst wenig Wohnbebauung verlaufen. In der Erwachsenenwertung überzeugte Sebastian Natto, Student der Hochschule. Sein Film »Macht Sinn« zeigt einen Moderator, der unverständlichen Unsinn erzählt und anschließend ein Ei in seinen Schuh schlägt: »Macht Sinn – verglichen mit der Bahntrasse« erscheint daraufhin auf der Leinwand. Einen Sonderpreis gab es für Maximilian Blum. Er erstellte einen Film, der die Lärmschutzwände, die »Offenburger Mauer«, mit der historischen »Berliner Mauer« vergleicht. Ω Alle Filme des Festivals sind ab sofort im Internet unter www.filmfest-offenburg.de zu sehen.

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