Organist Felix Ketterer ist mit viel Lob verabschiedet worden

Dekan Matthias Bürkle (rechts) überreichte Felix Ketterer zur Erinnerung eine Fotografie der Kreuzkirche. ©Barbara Puppe
Mit Anerkennung, Applaus und guten Wünschen haben die Kirchengemeinde Sankt Ursula und der Kirchenchor Sankt Sixtus Zunsweier Kirchenmusiker und Chorleiter Felix Ketterer verabschiedet.
Noch einmal haben die Gottesdienstbesucher am Sonntag das „exzellente Orgelspiel“ und die „hervorragende Bass-Stimme“ von Kirchenmusiker und Chorleiter Felix Ketterer in der Kreuzkirche erleben dürfen. Danach hieß es für die Offenburger Kirchengemeinde Sankt Ursula Abschied nehmen, denn Ketterer wechselt an die Pfarrei Sankt Franziskus in Zürich.
Dekan Matthias Bürkle hob in seiner Predigt die Bedeutung der unterschiedlichsten Professionen, Berufe und Lebensbereiche hervor, die es dazu brauche, am Traum Gottes von einer besseren Welt mitzuarbeiten. Explizit erwähnte er das Engagement der Kirchenmusiker, das den Menschen durch die „musica sacra“ einen nicht hoch genug einzuschätzenden Zugang zum Glauben erschließe. Mehr als durch Worte gelänge es durch Musik, den Menschen von heute in seinem Inneren anzusprechen.
Gottesdienst geprägt
Seit 2008 war Felix Ketterer Organist in den Pfarreien der ehemaligen Seelsorgeeinheit Offenburg-Ost. Seit 2015 mit der Gründung der Seelsorgeeinheit Offenburg Sankt Ursula war er leitender Kirchenmusiker für die ganze Stadt. Er habe als Organist in der Kreuzkirche „den großen reichhaltigen Schatz der Kirchenmusik zum Klingen gebracht“, die Gottesdienste geprägt und mit viel Feingefühl den Gemeindegesang begleitet, so Bürkle.
17 Jahre lang leitete Ketterer den Kirchenchor Zunsweier und ermöglichte mit der Gründung eines Projektchores den Sängern die Freude am Chorgesang für ein bestimmtes Projekt in einem überschaubaren Zeitraum. Damit habe er die Zeichen der Zeit erkannt.
Ketterers Literaturspiel, das die Zuhörer teilhaben ließ an den großen Werken der Musikgeschichte, hob Bürkle hervor, ebenso wie dessen hervorragendes Talent zur Improvisation. Aktuelle kirchliche und gesellschaftliche Themen seien so zum Klingen gebracht worden. Als besondere Höhepunkte bezeichnete Bürkle die Silvesterkonzerte in Heilig Kreuz und die Weingartenkonzerte in der Weingartenkirche.
Nicht zuletzt gab es ein herzliches „Vergelt’s Gott“ für den organisatorischen Part der Kirchenmusik. Ketterer habe die Organistenpläne für sämtliche 14 Pfarreien zu koordinieren, Konzertanfragen zu beantworten und die Wartung der Instrumente zu organisieren gehabt. „Deine offene und humorvolle Art werde ich vermissen“, erinnerte Bürkle an viele schöne Begegnungen, Gespräche und den freundschaftlichen Austausch.
Im Münster gesungen
„Du bleibst uns nachhaltig in Erinnerung“, bedankte sich auch Winfried Walter, Vorstand des Kirchenchors Sankt Sixtus, bei dem langjährigen Chorleiter, dessen Wechsel nach Zürich man einerseits bedauere, andererseits aber auch verstünde. „Egal, was du singst: Mach’s richtig, denn sehr schmal ist der Grat zwischen perfekter Harmonie, Kunst und Kitsch“, sei Ketterers Credo gewesen. So habe er den Chor Monat für Monat weitergebracht. Walter erinnerte an „Glanztaten“, Konzertaufführungen wie „Die Schöpfung“ von Haydn oder Mozarts Requiem. Sogar mehrere Gottesdienstbegleitungen im Freiburger Münster seien ermöglicht worden. „Unser Kirchenchor allein hätte das nicht geschafft.“
Im Gedächtnis geblieben seien auch Chorlieder beim Tod eines Chormitglieds oder Christmetten zu Weihnachten, die für den Chorleiter dieselbe Bedeutung gehabt hätten wie ein großes Werk. „Wir werden dein Chordirigat, deine Stimme, dein Orgelspiel, deine Probenarbeit, deine Improvisation und vieles mehr vermissen.“