Ab 2020 insgesamt 700 Mitarbeiter

Paul-Gerhardt-Werk übernimmt Einrichtungen in Baden-Baden

Dominik Kaltenbrunn
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21. November 2019

Informierten über die Übernahme (von links): Ekke-Heiko Steinberg, Vorsitzender des Evangelischen Kirchengemeinderats Baden-Baden, Eberhard Roth, Vorstand des Paul-Gerhardt-Werks, und Christoph Jopen, Verwaltungsratsvorsitzender des Paul-Gerhardt-Werks. ©Dominik Kaltenbrunn

Das Paul-Gerhardt-Werk übernimmt ab Januar 2020 zwei stationäre Pflegeeinrichtungen und einen ambulanten Pflege­dienst von der Evangelischen Kirchengemeinde Baden-Baden. Für die Mitarbeiter ändert sich außer dem Trägerwechsel nichts.
 

Das Paul-Gerhardt-Werk in Offenburg stellt sich neu auf. „Das ist für uns momentan eine spannende Zeit“, sagte Christoph Jopen, Verwaltungsratsvorsitzender des Werks, angesichts des Mitte November eröffneten Seniorenzentrums „Dietrich-Bonhoeffer-Haus“ in Bohlsbach und der Übernahme des Aenne-­Burda-Stifts in Offenburg zum Januar 2020.

Die neueste Erweiterung: Das Paul-Gerhardt-Werk übernimmt ebenfalls zum Jahresbeginn 2020 von der Evangelischen Kirchengemeinde Baden-Baden zwei Pflegeeinrichtungen in der Weststadt Baden-Badens und in Steinbach sowie die Diakoniesozialstation. Die drei Einrichtungen werden der Diakonie Mittelbaden, einem Tochterunternehmen des Paul-Gerhardt-Werks, übertragen.

Verträge bleiben erhalten

„Für 99 Prozent der etwa 200 Mitarbeiter der drei betroffenen Einrichtungen ändert sich nichts, außer dass sie einen anderen Träger bekommen“, erklärte Eberhard Roth, Vorstand des Paul-Gerhardt-Werks. Die alten Verträge blieben eins zu eins bestehen. „Die Mitarbeiter wurden von Anfang an in den Prozess miteinbezogen. Von deren Seite haben wir auch positive Rückmeldungen erhalten“, so Roth. Nur auf Verwaltungsebene und etwa bei der Küche komme es zu einem Stellenumzug.

Schon seit 2018 gab es Gespräche zwischen den beiden Seiten, die jetzt zusammengeführt werden. „Wir haben überlegt, ob ein Zusammengehen nicht sinnvoll wäre, um Synergieeffekte zu nutzen“, so Jopen. Für die Pflegeeinrichtung in Steinbach war ein Neubau vorgesehen. „Mitte 2018 mussten wir feststellen, dass das Grundstück in Steinbach, das für den Neubau vorgesehen war, an jemand anderen verkauft wurde“, berichtete Jopen.

Nach gemeinsamer Analyse der Situation entschieden sich die Beteiligten dann dazu, die Zusammenführung weiterzutreiben und die Einrichtung in Steinbach zu renovieren und dabei zu verkleinern. Das hängt auch mit den Vorgaben der Landesheimbauverordnung zusammen, die keine Doppelzimmer zulässt. „Die Platzzahl in Steinbach wird von 90 auf etwa 60 Plätze reduziert“, sagte Jopen. In Offenburg sei der Prozess der Einzelzimmer-Umwandlung bereits fertig.

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Kein Sanierungsfall

Ein weiterer Grund ist die zukünftige Risikobewertung: „Eine größere Einheit führt für uns zu einer längerfristigen Sicherung, als wenn wir alleine bleiben würden“, sagte Ekke-Heiko Steinberg, Vorsitzender des Evangelischen Kirchengemeinderats Baden-Baden. Die Gemeinde Baden-Baden ist innerhalb der Evangelischen Landeskirche die Einzige, die noch Pflegeeinrichtungen betreibt. „In letzter Zeit gab es einen Konzentrationsprozess“, so Steinberg.

Synergieeffekte durch die Zusammenführung sollen etwa eine qualitative Verbesserung der Betreuung in den Einrichtungen sowie günstigere Kosten sein, führte Jopen aus. Roth betonte, dass es sich bei der Zusammenführung nicht um einen Sanierungsfall handele, sondern dass zwei finanziell gesunde Unternehmen zusammengefunden hätten.

Durch die neue Situation wird sich der Verwaltungsrat des Paul-Gerhardt-Werks neu zusammensetzen: Aus der Evangelischen Kirchengemeinde Baden-Baden werden vier Vertreter im Verwaltungsrat sitzen – ebenso viele wie aus dem Offenburger Pendant.

700 Mitarbeiter

Das Paul-Gerhardt-Werk beschäftigt derzeit in Offenburg etwa 500 Mitarbeiter. „Durch die Übernahme der drei Einrichtungen in Baden-Baden mit rund 200 Beschäftigten wachsen wir auf 700 Mitarbeiter an“, berichtete Roth. „Wir sind also ein nicht unbedeutendes mittelständisches Unternehmen in der Region“, so der Vorstand des Werks.

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